Peps Vorgänger: War je einer besser?

Bayern brilliert unter Pep – aber führt das auch zu Titeln? Der Check: Wie schön Bayerns Ex-Trainer spielen ließen, wie erfolgreich sie waren - in der Bilderstrecke!
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Die AZ hat die zehn bedeutendsten Meister-Trainer des FC Bayern seit den 70er Jahren unter die Lupe genommen und verglichen: War Bayerns Fußball je so schön? Und wer war eigentlich mit welchem Starpotenzial wie erfolgreich? Bis zu fünf Sterne gibt es für die Spieler-Qualität während der jeweiligen Amtszeiten – und bis zu fünf Lippenstifte für die Schönheit des Fußballs. Und Titel sprechen bekanntlich für sich.
dpa / az 20 Die AZ hat die zehn bedeutendsten Meister-Trainer des FC Bayern seit den 70er Jahren unter die Lupe genommen und verglichen: War Bayerns Fußball je so schön? Und wer war eigentlich mit welchem Starpotenzial wie erfolgreich? Bis zu fünf Sterne gibt es für die Spieler-Qualität während der jeweiligen Amtszeiten – und bis zu fünf Lippenstifte für die Schönheit des Fußballs. Und Titel sprechen bekanntlich für sich.
Der selbstbewusste Ostpreuße ist es, der den FC Bayern nach Cajkovski und Zebec Anfang der 70er in Europa mit saloppem Fußball bekannt macht. Mit den späteren Weltmeistern Beckenbauer, Müller, Maier, Breitner und Hoeneß als Stars wird er dreimal in Folge Meister, holt 1974 den Landesmeistercup erstmals nach Deutschland. Der Spielstil: Ergebnisorientiert, dosiert, aber vom Glanz der vielen Individualisten geprägt.
dpa 20 Der selbstbewusste Ostpreuße ist es, der den FC Bayern nach Cajkovski und Zebec Anfang der 70er in Europa mit saloppem Fußball bekannt macht. Mit den späteren Weltmeistern Beckenbauer, Müller, Maier, Breitner und Hoeneß als Stars wird er dreimal in Folge Meister, holt 1974 den Landesmeistercup erstmals nach Deutschland. Der Spielstil: Ergebnisorientiert, dosiert, aber vom Glanz der vielen Individualisten geprägt.
1983 kehrt er zurück, wird wieder Dreifach-Meister. Stars gibt’s kaum noch; mit Pflügler, Kögl, Eder und Nachtweih verliert er 1987 das Landesmeistercupfinale.
Rauchensteiner 20 1983 kehrt er zurück, wird wieder Dreifach-Meister. Stars gibt’s kaum noch; mit Pflügler, Kögl, Eder und Nachtweih verliert er 1987 das Landesmeistercupfinale.
Dettmar Cramer, Bayern-Trainer 1975-1977: Parallele zu Pep: Der Weltenbummler Cramer, der sich zuvor auch als Journalist versucht hatte, übernimmt 1975 eine satte Truppe, die eigentlich schon alles erreicht hat.
dpa 20 Dettmar Cramer, Bayern-Trainer 1975-1977: Parallele zu Pep: Der Weltenbummler Cramer, der sich zuvor auch als Journalist versucht hatte, übernimmt 1975 eine satte Truppe, die eigentlich schon alles erreicht hat.
Sein Spielstil ist dem der Gladbacher unterlegen. Mit sturer Manndeckung und Hauruck-Fußball schafft er aber das Kunststück, 1975 und 1976 erneut den Landesmeistertitel zu holen. In der Liga halten Maier, Müller und Co. das Niveau aber nicht. Als er Ende 1977 im Tausch für Gyula Lorant nach Frankfurt geht, steht Bayern auf Platz 16, wird am Ende Zwölfter – so schlecht wie nie.
dpa 20 Sein Spielstil ist dem der Gladbacher unterlegen. Mit sturer Manndeckung und Hauruck-Fußball schafft er aber das Kunststück, 1975 und 1976 erneut den Landesmeistertitel zu holen. In der Liga halten Maier, Müller und Co. das Niveau aber nicht. Als er Ende 1977 im Tausch für Gyula Lorant nach Frankfurt geht, steht Bayern auf Platz 16, wird am Ende Zwölfter – so schlecht wie nie.
Pal Csernai (1978-`83): Weil sich Lorant als schlicht unfähig erweist, darf 1979 Co-Trainer Csernai übernehmen – ein Novum! In der damaligen Medienwelt schlecht gelitten und nach außen eher wortkarg, revolutioniert Csernai Trainingsarbeit und Spielstil, führt das Pal-System mit Raumdeckung ein.
dpa 20 Pal Csernai (1978-`83): Weil sich Lorant als schlicht unfähig erweist, darf 1979 Co-Trainer Csernai übernehmen – ein Novum! In der damaligen Medienwelt schlecht gelitten und nach außen eher wortkarg, revolutioniert Csernai Trainingsarbeit und Spielstil, führt das Pal-System mit Raumdeckung ein.
„Csernai war Jahrzehnte voraus“, sagt Breitner. Mit wenigen Stars im Team (aber Breitnigge!) spielt Bayern durchdachten Fußball, verliert aber 1982 das Landesmeistercup-Finale unglücklich mit 0:1 gegen Aston Villa. 1983 ist Schluss für den kürzlich verstorbenen Mann mit dem Seidenschal.
dpa 20 „Csernai war Jahrzehnte voraus“, sagt Breitner. Mit wenigen Stars im Team (aber Breitnigge!) spielt Bayern durchdachten Fußball, verliert aber 1982 das Landesmeistercup-Finale unglücklich mit 0:1 gegen Aston Villa. 1983 ist Schluss für den kürzlich verstorbenen Mann mit dem Seidenschal.
Franz Beckenbauer ( 1993/94 und 1996): Sammelt 1994 und 1996 als Interimscoach die Reste auf – einmal von Ribbeck, einmal von Rehhagel, der mit seinem zusammengebastelten „Dream Team“ und der Großstadt München nicht klarkommt.
firo/augenklick 20 Franz Beckenbauer ( 1993/94 und 1996): Sammelt 1994 und 1996 als Interimscoach die Reste auf – einmal von Ribbeck, einmal von Rehhagel, der mit seinem zusammengebastelten „Dream Team“ und der Großstadt München nicht klarkommt.
Beckenbauer vollbringt keine Wunder, gibt den Spielern aber mit seinen typischen Motivationssprüchen den Spaß am Fußball zurück - was sich auswirkt: 1994 holt er mit Aumann, Scholl und Valencia die Meisterschaft, 1996 mit den zankenden Matthäus und Klinsmann in bärenstarken Finalspielen gegen Bordeaux (mit Zidane!) den in der Sammlung noch fehlenden Uefa-Cup.
Rauchensteiner 20 Beckenbauer vollbringt keine Wunder, gibt den Spielern aber mit seinen typischen Motivationssprüchen den Spaß am Fußball zurück - was sich auswirkt: 1994 holt er mit Aumann, Scholl und Valencia die Meisterschaft, 1996 mit den zankenden Matthäus und Klinsmann in bärenstarken Finalspielen gegen Bordeaux (mit Zidane!) den in der Sammlung noch fehlenden Uefa-Cup.
Giovanni Trapattoni (?94/95 & `96- ?98): Der Taktiker. 1994 holt Bayern erstmals einen renommierten Trainer aus dem Ausland. Das Augenmerk liegt auf der Defensive, was grausam anzusehende Spiele zur Folge hat – und Klinsmann zum Tonnentritt animiert.
dpa 20 Giovanni Trapattoni (?94/95 & `96- ?98): Der Taktiker. 1994 holt Bayern erstmals einen renommierten Trainer aus dem Ausland. Das Augenmerk liegt auf der Defensive, was grausam anzusehende Spiele zur Folge hat – und Klinsmann zum Tonnentritt animiert.
Mit Sätzen wie „Fußball ist Ding, Dang, Dong – es gibt nicht nur Ding“ und langen Taktikeinheiten verwirrt er die Spieler. In der ersten Amtszeit (1994/95) hat er Pech, dass sich viele Stars verletzen (u.a. Kahn, Matthäus, Jorginho). Beim zweiten Mal klappt’s besser (Meister 1997), dann aber tanzen ihm Scholl, Basler und Co. auf der Nase rum. 1998 ist die Flasche leer.
dpa 20 Mit Sätzen wie „Fußball ist Ding, Dang, Dong – es gibt nicht nur Ding“ und langen Taktikeinheiten verwirrt er die Spieler. In der ersten Amtszeit (1994/95) hat er Pech, dass sich viele Stars verletzen (u.a. Kahn, Matthäus, Jorginho). Beim zweiten Mal klappt’s besser (Meister 1997), dann aber tanzen ihm Scholl, Basler und Co. auf der Nase rum. 1998 ist die Flasche leer.
Felix Magath (04-07): Konditionsfanatiker Magath soll die von Hitzfeld verweichlichte Mannschaft 2004 auf Vordermann bringen. Mit Makaay, Ballack und Co. in der Elf dominiert er 2005 und 2006 konkurrenzlos die Liga, holt zweimal das Double.
Schlüter 20 Felix Magath (04-07): Konditionsfanatiker Magath soll die von Hitzfeld verweichlichte Mannschaft 2004 auf Vordermann bringen. Mit Makaay, Ballack und Co. in der Elf dominiert er 2005 und 2006 konkurrenzlos die Liga, holt zweimal das Double.
„Fußball ist ein sehr kompliziertes Spiel. Man muss es einfach spielen, dann ist man erfolgreich“, sagt er. Sexy ist das nicht gerade – Magaths Team marschiert, lässt es oft aber an Inspiration vermissen. International ist so gegen Chelsea und Milan schon vor dem Halbfinale Endstation. Anfang 2007 erlöst Hoeneß die Bayern von dem resoluten Trainer.
Rauchensteiner 20 „Fußball ist ein sehr kompliziertes Spiel. Man muss es einfach spielen, dann ist man erfolgreich“, sagt er. Sexy ist das nicht gerade – Magaths Team marschiert, lässt es oft aber an Inspiration vermissen. International ist so gegen Chelsea und Milan schon vor dem Halbfinale Endstation. Anfang 2007 erlöst Hoeneß die Bayern von dem resoluten Trainer.
Ottmar Hitzfeld (98-04 und 07/08): Der General entpuppt sich als effizientester aller Titelsammler: Mit Rotation und kontrollierter Offensive holt er zwischen 1999 und 2003 vier Meistertitel. Der Mathematik-Lehrer („diese Ausbildung half mir sicher“) hat nicht die besten Spieler der Welt, formt sie aber zu einer Einheit.
dpa 20 Ottmar Hitzfeld (98-04 und 07/08): Der General entpuppt sich als effizientester aller Titelsammler: Mit Rotation und kontrollierter Offensive holt er zwischen 1999 und 2003 vier Meistertitel. Der Mathematik-Lehrer („diese Ausbildung half mir sicher“) hat nicht die besten Spieler der Welt, formt sie aber zu einer Einheit.
Schön anzusehen ist das oft nicht, aber effektiv. Mit Kahn, Effenberg, Jeremies und Scholl gelingt 2001 der Champions-League-Coup von Mailand. 2007 zurückgeholt, gibt’s Meistertitel Nummer fünf – aber da „Fußball keine Mathematik“ (Rummenigge) ist, bleibt’s auch dabei.
dpa 20 Schön anzusehen ist das oft nicht, aber effektiv. Mit Kahn, Effenberg, Jeremies und Scholl gelingt 2001 der Champions-League-Coup von Mailand. 2007 zurückgeholt, gibt’s Meistertitel Nummer fünf – aber da „Fußball keine Mathematik“ (Rummenigge) ist, bleibt’s auch dabei.
Louis van Gaal (2009-?11): Dem Feierbiest passt Bayern eigentlich nur in der Saison 2009/2010, als ihm beinahe das Triple gelingt, „wie ein warmer Mantel“. Der egozentrische Holländer pfeift auf Stars wie Toni, Lucio oder van Bommel, holt dafür Müller, Badstuber und Kraft von der Zweiten hoch.
dpa 20 Louis van Gaal (2009-?11): Dem Feierbiest passt Bayern eigentlich nur in der Saison 2009/2010, als ihm beinahe das Triple gelingt, „wie ein warmer Mantel“. Der egozentrische Holländer pfeift auf Stars wie Toni, Lucio oder van Bommel, holt dafür Müller, Badstuber und Kraft von der Zweiten hoch.
Am Anfang holpert’s kräftig, richtig flüssig läuft’s erst nach einem „Tod-oder-Gladiolen“-Spiel in Turin (4:1). Das Spielfeld teilt er in Quadrate ein, so statisch wirken die Ballstaffetten dann oft auch. Van Gaal scheidet 2011 im Streit, wird von manchen aber als Urvater der heutigen Bayern gesehen.
dpa 20 Am Anfang holpert’s kräftig, richtig flüssig läuft’s erst nach einem „Tod-oder-Gladiolen“-Spiel in Turin (4:1). Das Spielfeld teilt er in Quadrate ein, so statisch wirken die Ballstaffetten dann oft auch. Van Gaal scheidet 2011 im Streit, wird von manchen aber als Urvater der heutigen Bayern gesehen.
Bei seinem kurzen Interimsjob nach dem Klinsmann-Missverständnis hat er den grandiosen Einfall, Schweinsteiger zentral aufzustellen. Im dritten Anlauf dann Allesgewinner, weil sein Team mörderisch effektiv spielt und er alle Stars zufriedenstellt. „Jetzt hat er die Anerkennung bekommen, von der ich immer gespürt habe, dass er sie gerne hätte“, sagt Sammer zum Abschied.
dpa 20 Bei seinem kurzen Interimsjob nach dem Klinsmann-Missverständnis hat er den grandiosen Einfall, Schweinsteiger zentral aufzustellen. Im dritten Anlauf dann Allesgewinner, weil sein Team mörderisch effektiv spielt und er alle Stars zufriedenstellt. „Jetzt hat er die Anerkennung bekommen, von der ich immer gespürt habe, dass er sie gerne hätte“, sagt Sammer zum Abschied.
Pep Guardiola möchte Alessandro Schöpf im Team haben
dpa 20 Pep Guardiola möchte Alessandro Schöpf im Team haben
Vor dem Tor verlieren sich die Bayern aktuell noch in Schönheit. Aber wenn das auch noch passt, geht’s ab. Erfolgreich ist er auch schon: Sieg im Europäischen Supercup – er holt so die einzige Trophäe, die Bayern zuvor noch nie gewonnen hatte.
dpa 20 Vor dem Tor verlieren sich die Bayern aktuell noch in Schönheit. Aber wenn das auch noch passt, geht’s ab. Erfolgreich ist er auch schon: Sieg im Europäischen Supercup – er holt so die einzige Trophäe, die Bayern zuvor noch nie gewonnen hatte.

Bayern brilliert unter Pep – aber führt das Tiki-Taka-Bavaria auch zu vielen Titeln? Der Check: Wie schön Bayerns Ex-Trainer spielen ließen, wie erfolgreich sie waren - in der Bilderstrecke!

 München - Zum Wiesnausklang hieß es für die Bayern ausnahmsweise mal: Bierbesitz statt Ballbesitz, Bierzeltgaudi statt Spaßfußball. Als Tabellenführer konnten sich die Spieler des FC Bayern auf dem Oktoberfest austoben, bevor es am Montagabend für 15 Mann auf Länderspielreisen ging.

In ihren Ohren klingelten wahrscheinlich noch die Lobeshymnen nach den Gala-Auftritten gegen Manchester City (3:1) und Leverkusen (1:1), bei denen in Sachen Spielkunst alles, das Ergebnis aber nur einmal passte. „So wollen wir auftreten! Dass es in Leverkusen so laufen kann, hätte man auch nicht gedacht“, meinte Philipp Lahm.

Lesen Sie hier: Wegen Götze: Sammer widerspricht Hoeneß

Das Aber: „Wenn man so spielt, will man drei Punkte mit nach Hause nehmen.“ Die Maßgabe beim FC Bayern ist freilich seit jeher: schön und erfolgreich soll der Fußball sein. Mit Übernahme der Tabellenführung ist Pep Guardiola auf dem richtigen Weg – auch wenn die Chancenverwertung noch lange nicht an die kühle Effizienz unter Heynckes heranreicht.

Die AZ hat die zehn bedeutendsten Meister-Trainer des FC Bayern seit den 70er Jahren unter die Lupe genommen und verglichen: War Bayerns Fußball je so schön? Und wer war eigentlich mit welchem Starpotenzial wie erfolgreich? Bis zu fünf Sterne gibt es für die Spieler-Qualität während der jeweiligen Amtszeiten – und bis zu fünf Lippenstifte für die Schönheit des Fußballs. Und Titel sprechen bekanntlich für sich.

 

 

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