Der FC Bayern auf der Wiesn: Oans, oans, gsuffa!
Nach dem 1:1 bei Bayer Leverkusen und der Tabellenführung feiern die Stars des FC Bayern auf der Wiesn. Für Pep Guardiola ist es das erste Mal.
München - Da war er also, der Pep, auf seiner ersten Wiesn und fühlte sich gleich pudelwohl. Am Sonntag feierte der Spanier Oktoberfest-Premiere – und Bayerns Trainer glänzte. Rein optisch: In kurzer Lederhose, Karohemd, mit Al-Capone-mäßigem Hut.
Draußen vor der Käfer-Schänke trank er für die Fotografen gleich seine erste Maß fachmännisch an (mit Schaumbärtchen!), drinnen bestellte er seiner Frau Cristina gleich eine mit und legte ihr eine Blutwurst vom Brotzeitbrettl auf den Teller. Zwischen den Vereinsgranden Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß saßen die Guardiolas auf der Eckbank und genossen den freien Nachmittag.
Auch die Spieler hatten ihren Spaß: David Alaba zeigte erstmals auf der Wiesn seine Freundin Katja Butylina her (eine österreichische Handballerin), Mario Götze kam in feuerroter Lederhosn, Bastian Schweinsteiger ließ sich mit Freundin Sarah mit dem Ehepaar Stoiber ablichten.
Selbst der verletzte Thiago humpelte auf Krücken zum Käfer und stellte seine Freundin Julia den Teamkollegen vor. Philipp Lahm und Thomas Müller, die Wiesn-Routiniers, tranken derweil schon ihr erstes Weißbier, ganz der Ansage vom Vorabend folgend.
"Feuer frei!", hatte da Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gesagt. "Es gibt kein Limit!", meinte auch Lahm. "Mit der Nationalmannschaft treffen wir uns ja erst Montagabend..."
Sie hatten schließlich die Eroberung der Tabellenführung zu begießen, ein so wichtiger Schritt fürs bayrische Selbstverständnis. Wenn da bloß dieses vermaledeite 1:1 von Leverkusen am Samstagabend nicht gewesen wäre!
Ein Spiel wie aus einem Guss, mit 14 Torchancen, aber nur einem Treffer für den Meister. "Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Es tut sehr weh. Der Ball wollte einfach nicht über die Linie", haderte Müller, selbst der größte Chancenpritschler. "Wir waren hochkonzentriert, spritzig, ballsicher. Aber die Dinger müssen rein!", sagte er.
Einmal köpfte er, wieder statt Mario Mandzukic als Stürmer aufgestellt, den Ball gar aus fünf Metern übers leere Tor. "Da blutet einem das Torjägerherz."
Sie konnten’s verkraften, alles in allem. "Wir haben alles probiert, sehr gut gespielt, aber trotz 27 Torschüssen nicht gewonnen. Das ist manchmal so im Fußball", sagte Pep. "Wichtig ist, dass wir Tabellenführer sind." Denn dann, so Lahm, "schmeckt’s am besten".