Pep Guardiola: Die Pizza-Meisterschaft im März?
Der FC Bayern gewinnt 4:0 in Hannover – so schmeckt die Pizza, von der Pep als Alltagskost sprach. Bald wird sie auf dem Marienplatz serviert. Meister im März?
Hannover - 18 Minuten vor Schluss holte Pep Guardiola ganz einfach mal Pizza. Nein, keine belegte Teigscheibe italienischer Herkunft; Claudio Pizarro, Spitzname Pizza, neben einem peruanischen Pass auch mit einem italienischen ausgestattet, wurde zur Einwechslung gerufen, um noch mit zu schlemmen. Um sich zu laben am längst gesicherten 4:0-Sieg des FC Bayern bei Hannover 96, dem 14. Ligasieg in Serie, dem nächsten Riesenschritt in Richtung Meisterschaft – will ja offenbar kein anderer Meister werden.
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„Wir sind sehr zufrieden mit unserem Sieg“, sagte Pep. „Nach den Ergebnissen von Leverkusen und Dortmund hatten wir eine große Chance, unseren Vorsprung auszubauen.“ Es gelang. Vor der Partie hatte Guardiola mit einem kulinarischen Vergleich für Erheiterung gesorgt. „Champions League“, sagte er am Freitag, „ist wie ein gutes Essen in einem schönen Restaurant. Bundesliga ist wie jeden Tag Pizza oder Hamburger.“ Er meinte es nicht abfällig, eher: Bundesliga ist Alltag, manchmal schnödes Fast-Food.
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Hannover jedenfalls, das laut Trainer Tayfun Korkut doch die Pizza „scharf und schwer verdaulich machen“ wollte leistete keinerlei Gegenwehr und war schnell gar; Nach Thomas Müller 1:0 (25.) und Thiago 2:0 (34.) war die Gegenwehr erloschen, Müller (59.) und Mario Mandzukic (66.) sorgten für den Nachtisch. „Ich bin begeistert. Wie sie harmonieren, mit welcher Kaltschnäuzigkeit sie ihre Chancen verwerten, ist Extraklasse“, schwärmte Franz Beckenbauer bei „Sky90“. Dem Kaiser hat Guardiolas Pizzakost geschmeckt. An Guadn!
Spätestens mit dem Bayern-Sieg in Hannover ist die Sache mit der Meisterschaft gegessen. 19 Punkte Vorsprung auf Leverkusen, 20 auf Dortmund. Die Meisterschale, Peps persönliche Pizzascheibe, wird wohl noch im März geliefert, zum frühesten Zeitpunkt aller Zeiten. Bei Bayern heißt es schon: Mund abputzen, der Fokus richtet sich bald gen Titelverteidigung in der Champions League. „Wir wollen im Rhythmus bleiben“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer. Und zu Peps Pizza-Vergleich: „Klar, dass das breit geschmiert wird. Ich weiß, wie Pep das meint. Es ist wichtig, zwischen Alltag und Höhepunkt zu unterscheiden.“
Alltag bei Pep heißt auch: rotieren. In Hannover durfte Bastian Schweinsteiger sein Startelf-Comeback geben – und Tom Starke überraschend Manuel Neuer im Tor vertreten. „Tom hat es verdient“, erklärte Guardiola, „es ist nicht leicht, die Nummer zwei hinter Neuer zu sein. Er hat nie schlechte Laune, hat immer super trainiert.“ Und sich jetzt auch mal ein Stück von der Pizza verdient.