Bastian Schweinsteiger parodiert Toni Kroos
Bayern-Vizekapitän Bastian Schweinsteiger liefert beim 4:0 in Hannover eine astreine Gageinlage mit aufgesetztem Frust. Und ein gelungenes Comeback in der Startelf.
München - Seinen Boss hat er schon mal überholt. Beim 4:0-Sieg in Hannover machte Bayerns Vizekapitän Bastian Schweinsteiger sein 311. Bundesligaspiel, kletterte damit auf Platz zehn im ewigen Bayern-Ranking – vorbei an Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge (310 Partien).
Seinen 200. Sieg im 311. Spiel feierte Schweinsteiger angemessen. Nicht als Einwechselspieler wie zuletzt – nein, von Beginn an. Mit prächtiger Leistung und Zauber-Pass auf Thiago vor dem 2:0.
„Es tat gut, wieder von Beginn an zu spielen und keine Probleme zu haben. Ich fühle mich besser – auch von der Fitness her“, sagte Schweinsteiger, der sein letztes Spiel von Beginn an Anfang November bestritten hatte. Es folgte eine weitere Sprunggelenk-Operation.
Nun das Comeback über 72 Minuten auf der Achter-Position, also im Mittelfeld vor Philipp Lahm. Da geht man auch mal weite Wege.
Wie kurz vor seiner Auswechslung. Robben hatte den Ball, Schweinsteiger sprintete an ihm vorbei auf den Flügel, hinterlief ihn, wie die Fußballer sagen. Doch der Pass kam nicht. Unnütze Körner verpulvert.
Dann nahm ihn Pep Guardiola raus, und Schweinsteiger war schlechter Laune. Er lamentierte vor sich hin. Mit bösem Blick, aufgesetztem Frust. Auf der Bank amüsierten sich Co-Trainer Hermann Gerland, Sportdirektor Matthias Sammer und die Spieler prächtig.
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Zum dramaturgischen Höhepunkt seiner Gag-Einlage parodierte er noch Toni Kroos, der Ende Januar in Stuttgart tatsächlich erbost seine Handschuhe vor die Trainerbank gepfeffert hatte. Nur Guardiola hatte zunächst die Ironie nicht verstanden, später sagte er bei „Sky“ zur Schweinsteiger-Show: „Das war nur ein Witz von Bastian. Es ging ums Spiel.“
Eben. Um Robbens Nicht-Pass. Der Vizekapitän hinterher: „Arjen ist für uns ein ganz wichtiger Spieler für uns. Ich bin ihm da auch ganz sicher nicht böse.“
Wichtiger: Das sportliche Comeback. „Bastian ist zurück, das ist unglaublich gut für uns“, sagte Sammer. Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bei „Sky90“: „Kompliment! Er hat lange nicht gespielt. Wenn er so weiter macht, ist er aus der Mannschaft nicht rauszudenken.“ So Pep will.
ps/fbo