Packende Duelle garantiert: Auf diese Stars kommt es im Südschlager besonders an
München - Und schon wieder stehen sie gemeinsam auf dem Platz. Auf demselben Platz, im selben Stadion.
Doch Aleksandar Pavlovic und Angelo Stiller laufen diesmal in unterschiedlichen Trikots auf. Was vor allem den Bayern-Fans und so manchem Verantwortlichen der Münchner nicht schmeckt. Der Südschlager FC Bayern gegen den VfB Stuttgart am Samstagabend in der Allianz Arena (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) ist auch das Duell zwischen den Sechsern Pavlovic und Stiller.
Pavlovic und Stiller stehen für die Zukunft im DFB-Team
Der Münchner im Bayern-Dress, Spitzname "Pavlo", gegen den Münchner im Trikot der Schwaben, Spitzname "Ange". Noch am Montag bildeten sie gemeinsam die Doppelsechs der deutschen Nationalmannschaft. Beide in ihrem ersten Länderspiel von Beginn an. In ihrer Geburtsstadt. Heimatgefühle, Glücksgefühle. Nicht zuletzt durch den verdienten 1:0-Erfolg in der Nations-League-Gruppenphase gegen die Niederlande. Pavlovic (20) und der drei Jahre ältere Stiller stehen beim DFB für die Zukunft, sind im zentralen Mittelfeld die Herausforderer von Robert Andrich (30) und dem drei Jahre älteren Pascal Groß.
"Wir müssen uns in der Aktualität entwickeln", meinte Bundestrainer Julian Nagelsmann, "aber wir können nicht nur auf Spieler setzen, die bei der WM 2026 schon 35 Jahre alt sind." Pavlovic, der energischere, zweikampfstärkere Akteur, harmonierte prima mit Stiller, dem Einfädler von Offensivaktionen. Auge und Übersicht haben beide Passmaschinen.
Pavlovic feierte vor nicht einmal einem Jahr sein Profi-Debüt
In ihren Spielerpässen steht jedoch beim einen FC Bayern, beim anderen VfB Stuttgart - und das, obwohl beide in der Jugend an der Säbener Straße groß geworden sind.
Während sich Pavlovic unter Trainer Thomas Tuchel von der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Bayern zu den Profis hocharbeitete und vor nicht einmal einem (!) Jahr, am 28. Oktober 2023 beim 8:0 gegen Darmstadt sein Bundesliga-Debüt gab, ging Stiller bereits 2021 weg vom Rekordmeister, bei dem er von 2010 bis 2019 sämtliche Jugendmannschaften durchlief.
Über die TSG Hoffenheim landete er 2023 bei seinem Mentor Sebastian Hoeneß, der 2020 den Bayern-Nachwuchs inklusive Stiller zur Drittliga-Meisterschaft führte und nun die VfB-Profis betreut. Im Stadion und am TV wird man gebannt darauf schauen, welcher Sechser das Spiel seiner Mannschaft besser prägen kann. Weitere vier hochspannende Duelle beim Südderby:
Neuer trifft auf Kronprinz Nübel
Manuel Neuer gegen Alexander Nübel: Der Platzhirsch (38) gegen seinen zehn Jahre jüngeren Kronprinzen und Eines-Tages-Nachfolger. Neuer, nach der Heim-EM als Nationaltorwart zurückgetreten, gratulierte dem VfB-Torhüter zum Länderspieldebüt in Bosnien-Herzegowina (2:1). Noch ist nicht klar, wann Nübel, der bei Bayern einen Vertrag bis 2029 besitzt, Neuers Erbe in München antreten wird. Die Leihe endet nur dann im kommenden Sommer, wenn Neuer nicht weitermacht. Unterm Weihnachtsbaum soll Klarheit herrschen. Die Tendenz: Neuer verlängert noch einmal bis 2026 und Nübel kehrt erst dann zurück.
Thomas Müller gegen Deniz Undav: Bei der EM standen sie gemeinsam im DFB-Kader, waren Joker und Team-Entertainer in einem. Mittlerweile ist nur noch VfB-Profi Undav (28) nach dem Nationalelf-Rücktritt von Müller (38) dabei. Gut so, sagen Beteiligte - im Spaß. Denn beide Offensivspieler sind auch außerhalb des Platzes immer auf Sendung, lassen keinen Scherz aus. Ob sie sich auf dem Platz auch so viel zu sagen haben?
Davies bekommt es mit Nationalspieler Mittelstädt zu tun
Alphonso Davies gegen Maximilian Mittelstädt: Der Kanadier (23) hat sich in seinem wohl letzten Jahr bei Bayern (Vertrag läuft aus) wieder einen Stammplatz als Linksverteidiger gesichert, besticht durch Tempo und Offensivgeist. Der 27-jährige Mittelstädt überzeugte in beiden Länderspielen, kämpft mit Leipzigs David Raum um die Rolle links hinten beim DFB. Wäre Mittelstädt, Vertrag bei den Schwaben bis 2028, mittelfristig nicht einer für die Bayern?
Joshua Kimmich gegen Atakan Karazor: Nachdem Kimmich (29) unter Nagelsmann wieder als Rechtsverteidiger auflief, darf er unter Kompany wieder in die Zentrale - neben Pavlovic. Dort trifft der Vize-Kapitän der Bayern auf den Kapitän der Schwaben, geboren in Essen. Karazor, Herzstück und Antreiber im VfB-Mittelfeld, wurde nun mit 28 Jahren zum ersten Mal für die türkische Nationalelf berufen, kam aber nicht zum Einsatz.