Neuzugang Bryan Zaragoza: Spanische Verstärkung für die neue Ära beim FC Bayern
München - Willkommen in der neuen Ära! Der FC Bayern hat seinen ersten (wichtigen) Transfer unter seinem neuen Sportdirektor Christoph Freund getätigt: Bienvenido, Bryan Zaragoza!
FC Bayern zieht bei Bryan Zaragoza die Ausstiegsklausel
Der FCB bestätigte den Wechsel am Mittwoch. Der 22-jährige Spanier wechselt im Sommer von Andalusien fest an die Isar – der Vertrag läuft bis 2029. Die Bayern berappen, inklusive Boni, dem Vernehmen nach dank einer Ausstiegsklausel rund 15 Millionen Euro an den FC Granada, zwei weitere Millionen könnten draufkommen.
Der Außenstürmer hat sich in den vorigen Monaten raketenartig einen Namen gemacht. "Er ist unberechenbar, torgefährlich und sehr gut in Eins-gegen-Eins-Situationen", sagt Freund. Der Wirbelwind und Zauberzwerg Zaragoza (1,64 Meter) war so auffällig, dass er im Oktober als "Spieler des Monats" in der Primera División zum Debüt in der spanischen Nationalelf kam.
Auch RB Leipzig war an Bayerns Neuzugang dran
Bryan (so heißt er auf der Rückseite des Trikots) hatte auch das Interesse weiterer Klubs geweckt, darunter das von RB Leipzig. Die Bayern sollen eine Million Euro mehr gezahlt haben als in der Ausstiegsklausel im Granada-Vertrag fixiert war. Und ebenfalls interessant: Dass der Shooting Star noch auf Leihbasis bis zum Sommer beim Unternehmen Klassenerhalt helfen kann, war Granada offenbar wichtig.
Freund, der den Transfer über sein Netzwerk eingefädelt haben soll, hat also mit einem aufstrebenden Star ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Und angedeutet, wie er den Kader umbauen will – und welche Klangfarbe er der künftigen Mannschaft verpassen will: Man spricht Spanisch.
Denn der FC Bayern hat angeblich weitere Profis aus der Primera División im Blick. Als da wäre: Arnau Martínez vom FC Girona - einer für die rechte Verteidigungsseite. In der Defensive hat Thomas Tuchels Kader ja auch wirklich den dringendsten Handlungsbedarf - Fachkräftemangel, Standardfirmen kennen das derzeit ebenfalls.
Martín Zubimendi: "Halb Europa" will ihn haben
Ein anderer Spanier im Bayern-Fokus: Martín Zubimendi, der bei Real Sociedad San Sebastián eine Ausstiegsklausel über 60 Millionen Euro im Kontrakt bis 2027 stehen haben soll. Laut Trainer Imanol Alguacil will seinen Taktgeber "halb Europa". Der 24-Jährige (vier Länderspiele und fast ein WM-Fahrer) erfüllt die von Tuchel bereits im vorigen Transferfenster umrissene Suchkategorie der Bayern "defensives Mittelfeld" respektive "Holding Six".
Ein defensiver Mittelfeldspieler aus dem Baskenland? Das weckt an der Säbener Straße beste Erinnerungen - an Javi Martínez. Er war 2012 der erste Spanier beim FCB, bis zu seinem Abgang 2021 gewannen die Roten unter anderem zweimal die Champions League, holten neunmal die Bundesliga-Schale und fünfmal den DFB-Pokal.
Nicht alle Spanien-Importe funktionierten beim FC Bayern
Klar, nicht alle Importe aus dem Land von Rioja und Jamón Serrano trafen letztlich den Geschmack. Uli Hoeneß hielt mit seiner Meinung über Juan Bernat bekanntermaßen nicht hinter dem Berg – der Außenverteidiger kam 2014 für zehn Millionen vom FC Valencia und ging 2018 für die Hälfte zu PSG.

Mittelfeldakteur Marc Roca (2020-2022) setzte sich ebenso wenig durch wie der 2020 von Real Madrid ausgeliehene Abwehrspieler Álvaro Odriozola. Dieser darf sich aber, bei 269 Einsatzminuten wettbewerbsübergreifend, Champions-League-Sieger 2020 "schimpfen". Auch Torhüter Pepe Reina kam einst kaum zum Zug – nach der einzigen Saison 2014/15 hieß es dann schon wieder: Adiós und pfiati.
Doch die Spanier, die einschlugen, taten es dann so richtig. Gerade mit Mittelfeldspielern aus España sind die Bayern über die Jahre gut gefahren. "Thiago oder nix", der Ausspruch des damaligen Bayern-Trainers katalanischer Herkunft Pep Guardiola aus dem Jahr 2013 – legendär wie treffend. Jener Thiago Alcántara verhalf durch sein kluges Spiel zu Titel um Titel, ehe er 2020 zum FC Liverpool ging.

Xabi Alonso: Kommt es zum Wiedersehen beim FC Bayern?
Bliebe noch einer: Xabi Alonso, der Mittelfeldstratege aus dem Baskenland, 2014 bis 2017 im FCB-Trikot. Und bei ihm, dem inzwischen als Trainer von Bayer Leverkusen Durchgestarteten, weiß man ja auch nicht, ob er nicht auch in der Amtszeit des Sportdirektors Christoph Freund bei den Bayern aufschlagen wird...

Man sieht sich im Leben öfters. Oder auf gut Spanisch gesagt: Hasta la vista, amigo.