Thomas Müller vom FC Bayern: "Tuchel wäre es lieber, wenn er nächstes Jahr nicht mehr da ist"

Beim Spiel des FC Bayern in Frankfurt steht Jamal Musiala vor dem Comeback. Thomas Tuchel will vor der Winterpause nicht mehr rotieren. Das bringt den Verein bei Thomas Müller in die Zwickmühle.
Victor Catalina
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Der Spielausfall gegen Union bietet Jamal Musiala (l.) die Chance aufs Comeback in der Startelf. Thomas Müller (r.) müsste abermals weichen.
Der Spielausfall gegen Union bietet Jamal Musiala (l.) die Chance aufs Comeback in der Startelf. Thomas Müller (r.) müsste abermals weichen. © IMAGO / Nordphoto

München - Ein wenig stand die Szenerie des Sonntagvormittags symptomatisch für die Situation an der Säbener Straße, beim FC Bayern: Jamal Musiala kam gerade zu einer zusätzlichen Trainingseinheit an. Aber auch der Youngster stellte schnell fest, dass er mit seiner engen Ballführung und seinen Dribblings zwar die Herzen der Fans erwärmen kann, die äußeren Bedingungen aber nochmal ihren eigenen Gesetzen unterliegen. Durch das Schnee-Chaos, dem sich auch das Bundesligaspiel gegen Union Berlin beugen musste, war der Trainingsplatz vereist. Musialas Einheit wurde daher auf den Kraftraum verlegt. 

Keine Rotation mehr: Genesener Jamal Musiala als Gewinner des Spielausfalls

Wirklich ungelegen kommt dem Youngster das freie Wochenende nicht. "Maximal ein Kurzeinsatz" wäre für Musiala gegen Union Berlin möglich gewesen. betonte Thomas Tuchel. Kommenden Samstagnachmittag in Frankfurt (15.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker), nach einer kompletten Trainingswoche, könnte der 20-Jährige dann, nach überstandener Muskelverletzung, schon wieder in der Startelf stehen. Wie dringend die Mannschaft Musiala braucht, wurde vor allem in den letzten beiden Partien ersichtlich: Nur ein Tor sprang gegen die kompakten Defensiven aus Köln und Kopenhagen heraus. Währenddessen stand Musiala auf dem Trainingsplatz und ließ, unter dem strengen Blick von Fitness-Leiter Prof. Dr. Holger Broich, den Motor wieder warmlaufen. 

Während seine Teamkollegen in den vergangenen beiden Partien nur ein Tor erzielten, arbeitete Jamal Musiala (r.) individuell hart für sein Comeback.
Während seine Teamkollegen in den vergangenen beiden Partien nur ein Tor erzielten, arbeitete Jamal Musiala (r.) individuell hart für sein Comeback. © IMAGO/Eibner

"Die Rotation, die wir gemacht haben, war größtenteils erzwungen", erklärte Thomas Tuchel vor dem abgesagten Heimspiel gegen Union. Eigentlich hätte am Samstagnachmittag wieder die beste Elf auf dem Platz stehen sollen. Im Jahresendspurt will der Cheftrainer nichts mehr dem Zufall überlassen – besonders nach dem Leverkusener Remis gegen Borussia Dortmund (1:1) am Sonntagabend. Mit einem Sieg im Nachholspiel zöge der Rekordmeister über die bessere Tordifferenz wieder an Alonsos Bayer-Boliden vorbei. Heißt auch: Musiala dürfte für die letzten Spiele 2023 wieder gesetzt sein, in der Hoffnung, dass doch irgendwie die Tabellenführung unter dem Weihnachtsbaum liegt.

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Wo es einen großen Gewinner des Spielausfalls gibt, muss es jedoch auch einen Verlierer geben. Thomas Müller wurde zwar von allen Seiten gelobt. Präsident Herbert Hainer könnte sich in der "Bild" beispielsweise vorstellen, "dass es relativ zügig gehen kann", mit einer Vertragsverlängerung. Auch noch vor Weihnachten. 

In Einsatzminuten spiegelte sich die Wertschätzung zuletzt jedoch nur bedingt wider. Beim Erfolg in Köln ließ Tuchel Eric-Maxim Choupo-Moting im offensiven Mittelfeld beginnen und verzichtete komplett auf Wechsel. Gegen Kopenhagen durfte Müller über 90 Minuten spielen. Sein Einfluss hielt sich jedoch in Grenzen (AZ-Note 5). Zudem vergab Müller eine Top-Chance per Kopf (30.)

Als einer von lediglich vier Spielern bedankte sich Thomas Müller nach der Pokalblamage in Saarbrücken (1:2) bei den mitgereisten Fans für den Support.
Als einer von lediglich vier Spielern bedankte sich Thomas Müller nach der Pokalblamage in Saarbrücken (1:2) bei den mitgereisten Fans für den Support. © IMAGO / Jan Huebner

"Mein Gefühl sagt mir, dass sich die Wege trennen", mutmaßte Experte Didi Hamann daher bei "Sky 90". "Ich glaube, einem Tuchel wäre es lieber, wenn er nächstes Jahr nicht mehr da ist."  Bereits zu Tuchels Anfangszeit stand wiederholt im Raum, was ein "Thomas-Müller-Spiel" ist. Noch immer ist Müller allerdings extrem wichtig für die Stimmung innerhalb der Mannschaft und als Führungspersönlichkeit in der Kabine. Besonders nach Spielen wie der Pokalblamage in Saarbrücken (1:2), als Müllers Teamkollegen größtenteils direkt in der Kabine verschwanden und dafür vom Ur-Bayer einen öffentlichen Rüffel kassierten. Der Knackpunkt bleibt, inwiefern Müller bereit ist, zum "Elder Statesman" zu werden und sich weiterhin mit minimalen Einsatzminuten zufriedenzugeben. 

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Zwischen dem verdienten und gestandenen Müller auf der einen Seite und dem hochbegabten Musiala auf der anderen angemessen zu moderieren, wird die große Aufgabe für Thomas Tuchel in den kommenden Wochen sein. 

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11 Kommentare
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  • blauerRealist am 09.12.2023 09:24 Uhr / Bewertung:

    Tuchel ist auch bald weg. Wetten dass

  • Münchner Kindl am 08.12.2023 14:08 Uhr / Bewertung:

    Immer genau das Gegenteil, von dem was Hamann sagt, erwies sich bisher als richtig.

  • am 07.12.2023 19:47 Uhr / Bewertung:

    Mein Gefühl ist, dass Didi Hamann mal wieder wie immer komplett daneben liegt.

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