Nach Verlängerung: FC Bayern hofft auf den Müller-Effekt
München - Das Unvorstellbare ist also nicht eingetreten: Der FC Bayern ohne Thomas Müller – wie soll das denn funktionieren?
Natürlich gar nicht – weshalb die Nachricht, die am frühen Dienstagnachmittag von der Säbener Straße aus um die Welt geschickt wurde, in München und auch weit darüber hinaus wohl niemand mehr sonderlich überraschte: Der Oberbayer bleibt weiterhin ein Fixstern im rekordmeisterlichen Universum.
Nur bis 2024: Laufzeit von Müllers neuem Vertrag überrascht
Fast überschwänglich klang auch sein erneuertes Liebesbekenntnis zu seinem Herzensklub: "Der gemeinsame Weg, seit ich im Jahr 2000 in die Jugend des FCB gewechselt bin, war bisher eine fantastische Erfolgsgeschichte. Es macht mir unheimlich Spaß, die roten Farben jedes Jahr aufs Neue auf und neben dem Spielfeld hochzuhalten."
Ein wenig überraschend ist die Laufzeit von Müllers neuem Kontrakt. Der nächstes Jahr auslaufende Vertrag wurde um lediglich eine Saison bis 2024 verlängert. Eigentlich war man davon ausgegangen, dass der 32-Jährige und sein Berater Ludwig "Wiggerl" Kögl eine Erweiterung seines Arbeitspapiers um mindestens zwei Jahre anstreben. Hatte Müller doch selbst zuletzt diesen Wunsch mehr als nur angedeutet: "Ich habe für mich mal so im Kopf gehabt, bis 2025 auf Topniveau Fußball zu spielen."
Nach "Ibiza-Affäre": Müller-Verlängerung kommt zur richtigen Zeit
Dass sich der Rio-Weltmeister, der im Team von Julian Nagelsmann eh schon zu den Topverdienern gehört, seine verkürzte Verlängerung mit einer finanziellen Kompensation hat versüßen lassen, gilt als ausgemacht.
Derweil wirkt die Müller-Verlängerung nach außen wie auch nach innen. Der Zeitpunkt der Bekanntgabe dürfte von den Bayern-Bossen am Dienstag nicht zufällig gewählt worden sein. Zumindest kam die Nachricht nach dem jüngsten Ärger um die "Ibiza-Affäre" genau zur richtigen Zeit.
Verlängern jetzt auch Gnabry, Neuer und Lewandowski?
Aber noch viel wichtiger: Müllers Unterschrift könnte auch die Initialzündung für die Unentschlossenen Robert Lewandowski, Manuel Neuer und Serge Gnabry sein, deren Zukunft weiter offen ist. Bei Bayern hoffen sie auf den Müller-Effekt!
Die Freude über den Coup war bei den zuletzt in die Kritik geratenen Bossen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic groß. "Thomas ist ein erfolgshungriger Führungsspieler, er ist ein Vorbild auf dem Platz und neben dem Platz und verkörpert den FC Bayern, wie es besser nicht geht", würdigte Sportvorstand Salihamidzic das Münchner Urgestein (seit 2000 im Verein, 624 Pflichtspiele) – und erklärte nochmal das nun bis mindestens 2024 gültige bayerische Naturgesetz: "Thomas Müller kann man sich ohne den FC Bayern nicht vorstellen – und den FC Bayern nicht ohne Thomas Müller."
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