Nach Salihamidzic-Schelte: Matthäus nimmt Gnabry in Schutz

Vor allem Serge Gnabry musste nach dem Unentschieden gegen Köln einiges an Kritik einstecken. Jetzt gibt es prominente Unterstützung für den Bayern-Star.
von  Michael Schleicher
Serge Gnabry bekam von der AZ gegen Köln die Note 5.
Serge Gnabry bekam von der AZ gegen Köln die Note 5. © imago/MIS

München - "Amateurhaft" und "nicht Bayern München": Für Serge Gnabry hagelte es am Dienstagabend nach dem 1:1 gegen den 1. FC Köln eine saftige Verbal-Watschn von Sportvorstand Hasan Salihamidzic.

Auslöser für den brodelnden Brazzo: Ein Kurztrip Gnabrys nach Paris am vergangenen Wochenende. Der Ausflug zur Fashion Week hatte bereits vor dem Spiel gegen die Kölner für Diskussionen gesorgt.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann äußerte sich am Tag vor dem Spiel recht eindeutig zur Personalie: "Wenn die Leistung morgen passt, dann ist das okay für mich. Wenn sie nicht passt, dann ist das nicht okay für mich – und dann wird es auch Konsequenzen geben."

Gnabry konnte gegen Köln nicht überzeugen

Die Leistung passte nicht, Gnabry zeigte keine überzeugende Leistung auf dem Flügel (AZ-Note 5). Dass sein Paris-Trip nach dem Spiel deshalb nochmal Thema werden würde, war da fast schon abzusehen...

"Das ist genau das, was ich nicht mag, was nicht Bayern München ist, irgendwo rumzuturnen, wenn man einen freien Tag hat", schimpfte Salihamidzic in der Mixed Zone der Allianz Arena: "Ein freier Tag ist dazu da, sich auszuruhen, um beim nächsten Spiel Gas geben zu können. Darüber werden wir reden, am Mittwoch sicherlich. Natürlich gibt es da Gesprächsbedarf."

Das Gespräch folgte tags darauf, Gnabry wurde zum Rapport ins Brazzo-Büro einbestellt. Laut "Bild" soll der Bayern-Star seinen Fehler eingesehen haben. Schon vor dem Gespräch nahm Gnabry am Training der Ersatzspieler teil. Sein Zeichen der versuchten Wiedergutmachung?

Serge Gnabry (r.) am Mittwoch im Training der Ersatzspieler – hier mit Marcel Sabitzer (M.) und Daley Blind.
Serge Gnabry (r.) am Mittwoch im Training der Ersatzspieler – hier mit Marcel Sabitzer (M.) und Daley Blind. © imago/Philippe Ruiz

Matthäus: Bayern-Bosse müssen klarere Richtlinien setzen

Inzwischen gibt es auch prominente Unterstützung für Gnabry und seinen Ausflug – Bayern-Legende Lothar Matthäus nimmt den 27-Jährigen in Schutz. "Wenn das nicht drin (im Vertrag, d.Red.) steht und ich habe einen freien Tag, dann kann ich machen, was ich will", sagte Deutschlands Rekordnationalspieler bei "Sky". Matthäus zufolge müsse der Vorstand klarere Richtlinien bei der Freizeitgestaltung setzen. "Wenn ich keinen Spielraum gebe, dann habe ich diese Diskussion nicht", sagt Matthäus weiter.

Sky-Experte Lothar Matthäus.
Sky-Experte Lothar Matthäus. © Matthias Balk/dpa/Archivbild

Gnabrys Besuch bei der Fashion Week in der französischen Hauptstadt dürfte nun wahrscheinlich Folgen für ihn haben: Am Samstagabend beim Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) wird Gnabry zunächst wohl auf der Bank sitzen müssen. Als Joker könnte er dann aus dem "Amateur"- wieder einen Profi-Status machen...

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