Nach Handschlag-Wirbel mit Streich: Bayerns Musiala schenkt Freiburg-Coach sein Trikot
München - Zwischen Bayern-Star Jamal Musiala und Freiburgs Trainer Christian Streich ist (wieder) "alles gut". Der kleine Disput zwischen dem Trainer des SC Freiburg und dem Nationalspieler des Rekordmeisters wurde am Samstag nach dem Spiel der beiden Klubs wie erwartet beigelegt.
"Ich habe ihm gratuliert zum Sieg, das war schön. Jetzt gehen wir nach Hause", sagte Streich, der wie zuvor von Musiala angekündigt das Trikot des 20-Jährigen erhalten hat, nach dem 0:1 gegen die Bayern.
Eine Szene nach dem Aus der Münchner im Pokal-Viertelfinale gegen die Breisgauer am Dienstagabend hatte im Nachgang für viel Gesprächsstoff gesorgt. Der wegen seines verursachten Handelfmeters tief enttäuschte Musiala wurde unmittelbar nach dem Spiel von Streich angesprochen, doch Musiala ging weiter.
Jamal Musiala nach verursachtem Handelfmeter gegen Freiburg untröstlich
"Sie haben nach dem Spiel miteinander geredet, Musiala hat dem Freiburger Trainer sein Trikot versprochen und wird es ihm am Samstag beim Bundesliga-Spiel geben", schrieb "Sport1" via Twitter mit Blick auf das nächste Aufeinandertreffen beider Teams schon an diesem Wochenende.
Und auch Musiala selbst äußerte sich zum Vorfall: "Jeder der mich kennt weiß wie traurig und im Tunnel ich in diesem Moment war, Trikot gibt es wie versprochen am Samstag", schrieb "Bambi" unter ein Instagram-Video von Sky. Gesagt, getan!
Die besagte Szene von Dienstagabend bleibt dennoch haften, doch der Reihe nach: Der 20-Jährige versuchte es nach seinem Handspiel in der Nachspielzeit nicht mal mit einem Protest – es hätte ohnehin nichts gebracht. Im Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg liefen gerade die letzten Sekunden, als der 19-Jährige im eigenen Strafraum einen Schuss von Nicolas Höfler aus kürzester Distanz an den Arm bekam. Schiedsrichter Harm Osmers blieb keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen.
Alphonso Davies tröstet Unglücksrabe Jamal Musiala
Während seine Teamkollegen mit weit aufgerissenen Augen auf den Unparteiischen zustürmten, um das Unvermeidliche doch noch zu verhindern, schlurfte Musiala paralysiert von dannen. Wie in Trance verfolgte er Lucas Hölers späten Siegtreffer zum 2:1. Der Sargnagel für Bayerns Triple-Träume!
Direkt nach dem Abpfiff war Musiala, dessen Karriere bislang stets steil bergauf gegangen war, der Schock über den wohl größten persönlichen Rückschlag seiner noch jungen Profi-Karriere deutlich anzusehen. Kumpel Alphonso Davies legte den Arm um seinen Teamkollegen und versuchte den Untröstlichen zu trösten, freilich ohne Erfolg.
Freiburg-Trainer Streich geht auf Musiala zu, doch der dreht sich weg
Dennoch, von seinen Bayern-Kollegen bekam Musiala keine kritischen Worte wegen des Elfmeters: "Wir werden als Mannschaft ganz klar für ihn da sein", sagte beispielsweise Thomas Müller nach dem Pokal-Aus.
Auch Freiburgs Trainer Christian Streich, ein empathischer Typ mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Arbeit mit jungen Spielern, hätte Musiala in jenem Moment wohl am liebsten ein paar tröstende Worte gespendet. Anstatt mit seinen Spielern vor den rund 7.500 mitgereisten Fans aus dem Breisgau zu feiern, ging der 57-Jährige auf den Pechvogel des Abends zu. Der allerdings drehte sich weg und zeigte dem Gäste-Coach die kalte Schulter.