Noten zum FC Bayern gegen Freiburg: De Ligts Gewaltschuss erlöst die Münchner, Sommer reagiert ganz stark
München - Vier Tage nach dem Pokal-K.o. im Viertelfinale gegen den SC Freiburg revanchierten sich die Bayern im Europa Park Stadion der Breisgauer und siegten am 27. Spieltag mit 1:0 – das goldene Tor für die Gäste (ohne den verletzten Mittelstürmer Eric-Maxim Choupo-Moting und den geschonten Kingsley Coman) erzielte Innenverteidiger Matthijs de Ligt mit einem Gewaltschuss aus 22 Metern in der 52. Minute.
In der dritten Partie des neuen Bayern-Trainer Thomas Tuchel konnte die Münchner auch ohne Dayot Upamecano (Gelbsperre) erstmals zu null spielen. Eine engagierte, solide Leistung – kein Feinschmecker vier Tage vor dem Champions-League-Duell gegen Manchester City.
Die Noten für den FC Bayern
YANN SOMMER – NOTE 2: Der Schweizer Nationaltorhüter hatte im ersten Durchgang kaum was zu tun – und dann gegen Doan im Glück als dieser nur den Pfosten traf (44.). Dann aber mit einer hervorragenden Parade zur Stelle als er den Schuss von Sallai ganz stark mit den Füßen abwehren konnte.
JOAO CANCELO – NOTE 4: Der von Premier-League-Klub Manchester City ausgeliehene Portugiese mit ganz starker Ballkontrolle und sicherem Positionsspiel über rechts. Spielt sehr ballsicher seinen Stiefel herunter, allerdings ohne große Emotion und Kommunikation mit seinen Mitspielern.
BENJAMIN PAVARD – NOTE 3: Bekam den Zorn der SC-Fans mittels böser Pfiffe ab, weil er am Dienstag im Pokal vor dem Handelfmeter der Freiburger den Elferpunkt unsportlich malträtiert hatte. Sicher im Aufbau, in der Defensive kopfballstark und meist Sieger in den Zweikämpfen.
Davies mit vielen Ballverlusten
MATTHIJS DE LIGT – NOTE 2: Der Niederländer stets mit gutem Timing bei all seinen Kopfball-Duellen – bis ihm nach einer Aktion der Schädel brummte. Sein Gewaltschuss zum 1:0 aus rund 22 Metern passte genau ins rechte obere Eck und erlöste die Bayern. Schon sein dritter Saisontreffer – alle auswärts erzielt.
ALPHONSO DAVIES – NOTE 4: Nach der Pause gegen Freiburg im Pokal diesmal wieder als Linksverteidiger aufgeboten. Konnte allerdings dank des geschickten Stellungsspiels der Freiburger nur selten sein Tempo nach vorne ausspielen und Gefahr über links bringen. Unaufmerksam und zu spät gegen Doan – fast das 0:1. Hatte überhaupt immer wieder Schwierigkeiten mit dem Japaner. Plus: Viele Ballverluste.
JOSHUA KIMMICH – NOTE 3: Total angefressen nach dem Pokal-Aus, vermisste die "Leidenschaft". Führte seine Mannschaft in Freiburg von hinten heraus, leitete jeden Angriff ein. Mit Unkonzentriertheiten und Ballverlusten, aber auch guten Diagonalbällen und Chipbällen in die Spitze, die allerdings nicht immer ankamen. Sah für seine Provokation nach Abpfiff noch die Gelbe Karte.
Musiala fleißig mit und gegen den Ball
JAMAL MUSIALA – NOTE 3: Nach zwei Joker-Einsätzen wieder in der Startelf, diesmal als Achter vor Kimmich mit mehr Ballaktionen im Vergleich zur Zehnerrolle. Fleißig mit und gegen den Ball, sein Dribbling und seine Ablage waren der Ausgangspunkt des 1:0. Durfte in der 68. Minute runter – Schonung für Manchester City.
LEROY SANÉ – NOTE 4: Kam erneut über den rechten Flügel. Nimmt immer sehr viel Risiko in seinem Spiel, seinen Ideen fanden selten die Mitspieler. Musste aber auch sehr viel alleine machen, da er keine Anspielstation in der Spitze fand – deshalb gefrustet. Vergab nach Solo mit einem Chipball das 2:0 (60.) und nochmal völlig frei (77.) - zu wenig.
THOMAS MÜLLER – NOTE 4: Der Kapitän arbeitete enorm viel gegen den Ball, initiierte das Pressing. Konnte den Kopfball nach Mané-Flanke nicht richtig setzen (38.) - vorbei. Wenig Impulse mit Ball für die Offensive – abgesehen von der Flanke auf Mané, dessen Kopfball beinahe das 2:0 einbrachte. Völlig abgekämpft raus in der 77. Minute.
SADIO MANÉ – NOTE 3: Der Senegalese versprach, dass man bald wieder den alten Sadio Mané sehen würde. In Freiburg als Linksaußen aufgeboten. Chippte einen Ball aussichtsreich knapp am Tor vorbei (18.), fand bei einem Flugkopfball seinen Meister im SC-Keeper (57.). Unglücklich, aber insgesamt mit mehr Zug zum Tor und formverbessert.
Gnabry mit Pech bei seinem Linksknaller an den Pfosten
SERGE GNABRY – NOTE 3: Da Choupo-Moting fehlte, schickte ihn Tuchel auf die Position des Mittelstürmers. Köpfte nach einer Musiala-Flanke aus rund sechs Metern ins linke Eck, SC-Keeper Flekken parierte gut (9.). Zu wenig zielstrebig, nicht griffig. Steigerte sich im Laufe der Partie, gute Bälle in die Spitze auf Sané. Pech mit einem Linksknaller in der Nachspielzeit an den Innenpfosten.
LEON GORETZKA – NOTE 3: Kam diesmal von der Bank, ersetzte in der 68. Minute Musiala. Sollte mehr Zweikampfhärte und Biss ins Münchner Mittelfeld bringen. Brachte etwas mehr Schärfe und Ballsicherheit in die Aktionen der Bayern. Dürfte am Dienstag bei Manchester City gesetzt sein.
RYAN GRAVENBERCH – OHNE NOTE: Der Niederländer durfte ab der 77. Minute rein, ersetzte Müller. Und rückte auf dessen Position ins zentrale, offensive Mittelfeld. Machte seine Sache gut, hielt und verteilte die Bälle. Vergab in der Nachspielzeit die Chance aufs 2:0.
JOSIP STANISIC – OHNE NOTE: Der gebürtige Münchner kam in der 89. Minute, ersetzte kurz vor Ende Cancelo als Rechtsverteidiger.
NOUSSAIR MAZRAOUI – OHNE NOTE: Der Marokkaner gab ab der 89. Minute den Ersatz für Sané, durfte auch der für ihn ungewohnten Position des Rechtsaußen ran.
