Nach Gala gegen Union: Bayern-Star Thomas Müller denkt weiter an Pokal-Pleite
München/Berlin - Drei Münchner Pokal-Verlierer mussten bei Union Berlin auf die Bank – aus Belastungsgründen, wie Bayerns Co-Trainer Dino Toppmöller betonte. Thomas Müller aber lief selbstverständlich auf, in solchen Spielen braucht es einen Leader wie ihn.
Und der nimmersatte Müller (AZ-Note 1) lieferte ab, er war beim verdienten 5:2-Auswärtssieg an vier Toren beteiligt. Aber richtig glücklich war er danach nicht. "Auch wenn wir nun gewonnen haben, dürfen wir nicht vergessen, dass wir trotzdem aus dem Pokal raus sind", sagte Müller bei "Sky": "Wir haben nicht nur ein Spiel verloren, sondern einen Wettbewerb, der uns viel bedeutet in der Saison."
Müller über Spott: "Wir sind alle nicht aus Zucker"
Der 32-Jährige weiß natürlich: Noch haben sich die Bayern für das schmachvolle 0:5 bei Borussia Mönchengladbach nicht vollständig rehabilitiert. Müller nahm den Hohn und Spott, der danach auf den deutschen Rekordmeister einprasselte, gewohnt sportlich. "Wenn der FC Bayern mit 0:5 krachend aus dem Pokal rausfliegt, ist es klar, dass der ein oder andere Spruch kommt, der leicht unter der Gürtellinie ist", sagte der Nationalspieler: "Das ist für mich okay, wir sind alle nicht aus Zucker."
Gegen Union zeigten die Bayern jedoch über weite Phasen eine eindrucksvolle Trotzreaktion – vor allem in den ersten rund 30 Minuten der Partie, als es bereits 3:0 stand. Besonders Müller glänzte gegen die "Eisernen". Vier direkte Torbeteiligungen, das schafft selbst der Offensiv-Allrounder nicht häufig. Genauer gesagt war dem 32-Jährigen das bisher nur einmal in der Bundesliga gelungen: Beim 8:0 gegen den HSV am 14. Februar 2015 schoss Müller zwei Tore, dazu legte er zwei weitere Treffer auf.
Müller mit drei Vorlagen und einem Tor gegen Union
Der erste Müller-Assist im Stadion An der Alten Försterei war dabei noch denkbar einfach. Beim Freistoßtreffer von Robert Lewandowski (23.) musste er den Ball nur kurz antippen, den Rest erledigte Bayerns Super-Stürmer dann selbst. Deutlich anspruchsvoller war da schon Müllers Vorarbeit in der 34. Minute auf Leroy Sané. Den Schlusspunkt - zumindest bei den Vorlagen - setzte Müller dann in der 60. Minute, als er zu Kingsley Coman auflegte, der zum zwischenzeitlichen 4:1 einnetzte. Am Ende war Müller dann nochmal selbst erfolgreich: In der 79. Minute sorgte er für den 5:2-Endstand in Berlin.
"In der ersten halben Stunde haben wir ein dominantes Spiel gemacht, auch mit Toren. Da waren wir schon sehr zufrieden", sagte Müller nach der Partie, der nun schon bei sieben Vorlagen steht – Liga-Bestwert aktuell! "Wir haben die richtigen Antworten gefunden mit den Toren. Wir haben gewonnen und letztendlich überzeugend gespielt."
Mit seinem Tor hat Müller dann auch noch seine persönliche Bundesliga-Sammlung komplettiert. Nach seinem Treffer gegen Union hat der Bayern-Star nun gegen alle anderen 17 aktuellen Bundesligisten mindestens einmal getroffen. An sich also ein rundum gelungener Tag für den 32-Jährigen – wenn da nicht noch die Nachwehen der Pokal-Blamage wären...