Nun auch die hohe Politik: Impf-Debatte um Joshua Kimmich nimmt kein Ende

Angela Merkel, Bärbel Bas, Lukas Podolski: Es wird weiterhin viel und hitzig über Joshua Kimmich und dessen bisherigen Verzicht auf eine Corona-Impfung diskutiert.
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Bayern-Star Joshua Kimmich beim Auswärtsspiel in Berlin.
Bayern-Star Joshua Kimmich beim Auswärtsspiel in Berlin. © Andreas Gora/dpa

München/Berlin - Die Impf-Debatte um Joshua Kimmich lässt nicht nach und erreicht immer höhere politische Kreise. Nun haben sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eingemischt – und Lukas Podolski versteht die Welt nicht mehr.

Kimmich werde in der Öffentlichkeit quasi "als Schwerverbrecher" hingestellt, wetterte der Weltmeister von 2014 in der "Bild". Für ihn hat die aufgeheizte Diskussion einen bitteren Beigeschmack: "Man zwingt einen ja fast schon, sich da was reinspritzen zu lassen, das ist ja das Absurde. Der Druck wird ja jeden Tag erhöht."

Merkel kann Kimmichs Begründung nicht nachvollziehen

Dem widerspricht Merkel. Auch für einen Fußballprofi wie Kimmich gebe es keine Impfpflicht, sagte die CDU-Politikerin der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die offizielle Begründung Kimmichs, sich aufgrund "persönlicher Bedenken" hinsichtlich "fehlender Langzeitstudien" noch nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen, kann Merkel jedoch nicht nachvollziehen. Es gebe "auf seine Fragen und Zweifel sehr gute Sachargumente, die allgemein verfügbar sind". Die Kanzlerin hofft daher: "Vielleicht macht sich Joshua Kimmich darüber ja auch noch Gedanken. Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt."

Die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas lud den Nationalspieler sogar zu einem Gespräch über Corona und die Impfstoffe ein. "Ich treffe mich gerne mit Joshua Kimmich auf einen Kaffee. Denn ich bin ihm sogar dankbar, dass er die Debatte über Langzeitfolgen der Impfungen vor dem Winter noch einmal angestoßen hat", sagte die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post". Bas ist in gewisser Weise sogar froh, dass Kimmich die Impfdebatte "zum richtigen Zeitpunkt" wieder verstärkt habe. "Vielleicht lassen sich dann noch mehr Menschen von einer Impfung überzeugen, bevor sie von der vierten Welle erwischt werden, die jetzt rollt", sagte sie.

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Keine Pfiffe oder Buhrufe für Kimmich in Berlin

Beim 5:2-Auswärtssieg der Bayern bei Union Berlin gab es für Kimmich keine nennenswerten Reaktionen von den Rängen. Pfiffe oder Buhrufe wären auch fehl am Platz, findet Podolski: "Es wird dem Joshua auch nicht gerecht, ihn jetzt an den Pranger zu stellen für so was."

Kimmich hat mit seinem Teamkollegen Leon Goretzka die Initiative "We Kick Corona" ins Leben gerufen und finanziell unterstützt. Diese spendet unter anderem Geld für Impfkampagnen sowie soziale und karitative Projekte

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9 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 01.11.2021 10:11 Uhr / Bewertung:

    Alles ja ganz interessant, liebe AZ. Aber klärt uns doch bitte mal auf. War am Anfang nicht von 4 oder 5 nicht geimpften Bayern-Spieler die Rede? Wieso hört man da nichts mehr? Oder war die Meldung falsch? Wenn ich da etwas falsch verstanden habe - sorry - aber 5 ungeimpfte Spieler beim FCB wäre ja wohl der Hammer.

  • Schubri am 01.11.2021 14:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Bleib weiter dran, du bist was Großem auf der Spur.

  • Downy am 02.11.2021 12:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Kann ich dir erklären. Die anderen vier Spieler sind zwar auch noch nicht geimpft, aber genesen. Eine Impfung wird bei ihnen erst fällig, wenn der Genesenenstatus nach ca. 1 Jahr wegfällt. Nur Kimmich fällt im Bayernkader nicht unter die 2G-Regelung.

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