Nach Coman-Ausfall: Wirft der FC Bayern München seine Transfer-Pläne über den Haufen?
München - Wird der FC Bayern kurz vor Toreschluss doch nochmal auf dem Transfermarkt aktiv? Bis Donnerstagabend um 18 Uhr haben die deutschen Klubs noch Zeit sich zu verstärken, dann endet das diesjährige Winter-Transferfenster.
Eigentlich waren die Planungen beim Rekordmeister für diesen Januar bereits erledigt. In Eric Dier (30) haben sich die Münchner von Tottenham Hotspur einen Routinier für die Abwehr geholt, der zur Not auch im defensiven Mittelfeld aushelfen kann. Zuletzt wurde noch Sacha Boey (23) von Galatasaray verpflichtet – mit ihm wurde die Baustelle auf der Rechtsverteidigerposition geschlossen.
FC Bayern: Situation in der Defensive entspannt sich – jetzt drückt vorne der Schuh
Da Noussair Mazraoui (aktuell mit Marokko beim Afrika Cup) und Kim Min-jae (mit Südkorea bei der Asien-Meisterschaft) in absehbarer Zeit wieder von ihren Nationalmannschaften zurückkehren, sieht man sich bei den Bayern auch in der Defensive, dem Sorgenkind der vergangenen Monate, für die zweite Saisonhälfte personell gut genug aufgestellt. Doch plötzlich drückt vorne der Schuh!
Am vergangenen Wochenende zog sich Kingsley Coman beim 3:2-Sieg gegen den FC Augsburg einen Innenbandriss im Knie zu. Der französische Nationalspieler wird den Bayern mindestens zwei Monate lang fehlen und dabei neben den Spitzenspielen gegen Bayer Leverkusen (10. Februar) und RB Leipzig (24. Februar) auch das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Lazio Rom verpassen.
Kingsley Coman ist nach Serge Gnabry der zweite hochkarätige Offensiv-Ausfall
Eine Hiobsbotschaft für die Bayern und Trainer Thomas Tuchel. Coman ist nach Serge Gnabry bereits der zweite hochkarätige Ausfall in der Offensive. Der DFB-Star fehlt seit Anfang Dezember aufgrund einer Sehnenverletzung im Adduktorenbereich. Er schuftet zwar schon seit zwei Wochen auf dem Platz für sein Comeback und konnte am Dienstag erstmals wieder mit dem Ball trainieren, wird aber trotzdem noch einige Wochen ausfallen.
Angesichts der Verletzungsmisere haben die Bayern-Bosse ihre Pläne für die letzten Tage dieses Transfer-Winters über den Haufen geworfen und könnten doch nochmal aktiv werden. So könnte Flügelflitzer Bryan Zaragoza, dessen Verpflichtung vom FC Granada für den Sommer bereits unter Dach und Fach ist, bereits im Januar nach München wechseln. Sportdirektor Christoph Freund bestätigte am Dienstag, dass man sich mit diesem Szenario auseinandersetzt.
Christoph Freund bestätigt: FC Bayern überlegt, Bryan Zaragoza bereits im Winter zu holen
"Bryan wird definitiv Spieler von Bayern München sein, ab Sommer. Wir haben jetzt eben die Situation, dass wir viele Verletzte haben. Wir sind in Gesprächen, ob es auch schon möglich wäre, ihn früher dazuzuholen", sagte der Österreicher. Ob das gelingt, ist aber unklar. Zu einem Transfer gehörten schließlich "immer drei Parteien", meinte Freund.
Darunter eben auch der FC Granada, der in Spanien aktuell tief im Abstiegskampf steckt und in Zaragoza seinen wichtigsten Offensivspieler verlieren würde. Um ihn bereits im Winter loszueisen, müssten die Bayern die kolportierte Ablöse von 13 Millionen Euro wohl erhöhen. Zudem ist der 22-Jährige in Granada tief verwurzelt und hatte ursprünglich den Plan, seinem Jugendklub im Kampf um den Klassenerhalt bis Saisonende zu helfen. Ob er sich von einem früheren Wechsel nach München überzeugen lässt?
Bei den Bayern könnte sich kurz vor Toreschluss also noch etwas tun auf dem Transfermarkt. "Es ist nicht ganz auszuschließen, dass wir noch was machen", sagte Freund. "Wir sind in Diskussionen, wie wir die Situation bewerkstelligen können, wir werden einen Weg finden."
- Themen:
- FC Bayern München