Anime, Tennis und die bedeutsame "93": FC-Bayern-Neuzugang Sacha Boey von A bis Z
München - Für mich geht ein Traum in Erfüllung: Es ist mir eine Ehre, für einen Weltverein wie den FC Bayern auflaufen zu dürfen." Wie man sich standesgemäß den Fans des Rekordmeisters vorstellt, weiß Sacha Boey. Die AZ nimmt den 23-Jährigen von A bis Z unter die Lupe:
Beliebter Sacha Boey: Auch Trainer Buruk mit Abschiedspost
A wie Angriffslustig – So beschreibt sich Boey selbst. "Vom Typ bin ich ein angriffslustiger Abwehrspieler – mir liegt es genauso, mich in der Offensive zu beteiligen wie in der Verteidigung."
B wie Okan Buruk – Es ist eher ungewöhnlich, wenn sich Trainer öffentlich bei Spielern zum Abschied bedanken. Im Fall von Boey schrieb der Gala-Coach auf Instagram: "Danke für Alles. Viel Erfolg bei deinem neuen Team."
C wie Clairefontaine – Dort liegt das Leistungszentrum des Französischen Fußballverbandes. Boey war jedoch nicht dort, denn er war "ein störender Schüler und habe keine guten Noten bekommen. Das hat mich Clairefontaine gekostet", wie er selbst berichtet.
D wie Domènec Torrent – Unter dem Katalanen, der bereits zu Bayern-Zeiten Pep Guardiolas rechte Hand war, lief es nicht wirklich. Galatasaray und Boey beendeten die Saison 2021/22 auf Rang 13. "Er wollte, dass wir spielen, wie Guardiolas Manchester City. Aber wir hatten nicht den Kader dafür", kritisierte Boey.
E wie Ehrgeiz und Mentalität – Diese Eigenschaften speisen sich bei Boey aus der Familiengeschichte: "Ich habe meinen Vater nie gekannt. Ich bin nur mit meiner Mutter und meinen Großeltern aufgewachsen. Das hat mich von Beginn an motiviert, mich selbst zu formen."
F wie Fanliebling – Das war er bei den Anhängern von Galatasaray. Für seinen Wechsel nach München gab es in den sozialen Netzwerken viel Zuspruch und positive Nachrichten vom Klub.
In der Debütsaison: Sacha Boey holt gegen Thomas Tuchel den Pokal
G wie Gehalt – Boey ist bei Bayern kein Großverdiener – trotz der hohen Ablösesumme von 30 Millionen Euro. Er soll rund drei Millionen Euro pro Jahr kassieren.
H wie Hobbies – Neben dem Fußball interessiert sich Boey für Tennis. Einzig der weitere Weg zum Training verhinderte eine Tenniskarriere. "Fußball war die Straße runter, also war es einfacher", verriet der Neuzugang.

I wie Idole – Angesichts seiner technischen Fertigkeiten wundert es wenig, dass Boeys Vorbilder die Brasilianer Ronaldo und Neymar sind.
J wie Jugendklub – Im Alter von 14 Jahren schloss sich Boey Stade Rennais an und gab er 2019 als 18-Jähriger sein Profidebüt. Gleich in seiner ersten Saison konnte er den Coupe de France gewinnen (8:7 n.E.). Gegner im Finale: PSG mit Trainer Tuchel.
Die Leihe nach Dijon verhilft Boey zum Durchbruch
K wie Kumpel – Bereits zum zweiten Mal erweist sich die Akademie von Stade Rennes als Goldgrube für den FC Bayern. Boey und Mathys Tel sind gut befreundet. Boey: "Er wollte unbedingt, dass ich komme."
L wie Leihe – Nach seiner Zeit in Rennes gelang Boey vor allem durch eine Leihe nach Dijon der Durchbruch als Profi. Galatasaray Istanbul verpflichtete den Rechtsverteidiger im Sommer 2021 fest.
M wie Meister – Neben der Coupe de France steht noch ein weiterer Titel in Boeys Vita: die Meisterschaft mit Galatasaray vergangene Saison.
N wie Nationalmannschaft – Obwohl Boey in der Champions League überzeugen konnte, ist er bei Nationaltrainer Didier Deschamps noch kein Thema. Bislang lief er für die U17, U18 und U20 Frankreichs auf, könnte aber auch für Kamerun spielen.
O wie One Piece – Bereits bei Boeys Ankündigung wurde deutlich, dass sich Boey für Mangas und Animes interessiert, vor allem "One Piece" und "Dragon Ball". Auf Instagram postet der 23-Jährige immer wieder Inhalte der erfolgreichen Serien.
P wie Paris – Auf seine Heimatregion Montreuil ist Boey besonders stolz. "Dort bin ich aufgewachsen, habe gelacht, geweint. Selbst das Krankenhaus, in dem ich geboren wurde, ist nur zwei Minuten von meinem Block entfernt." Und: "Ich habe das Gefühl, dass ich die Stadt international gut repräsentiere, weil unser Ruf nicht immer gut ist."
"93": Boeys Heimatregion steht für ihn an erster Stelle
Q wie Quäntchen – Von den Meisterfeierlichkeiten vergangene Saison bekam Boey nicht viel mit. Stattdessen feierte er mit Freunden zu den Beats des Rappers Werenoi aus Boeys Heimatregion Montreuil.
R wie Rekordablöse – Rund 30 Millionen Euro überwies Bayern an Gala. Bisheriger Höchstwert für Wintertransfers: Luiz Gustavo (2011 für 17 Millionen Euro aus Hoffenheim).
S wie Stadtrivale – Boey ist bereits der zweite Spieler im aktuellen FCB-Kader mit Istanbul-Vergangenheit. Min-jae Kim spielte einst für Fenerbahce.

T wie Trikotnummer – Seine angestammte "93" in Anlehnung an seine Heimatregion Seine-Saint-Denis, die umgangssprachlich und in der französischen Verwaltung als "93" bekannt ist, muss wegen DFL-Richtlinien abgeben. Bei Bayern bekommt er die "23".
U wie U19 – Boeys Zeit bei Galatasaray verlief alles andere als geradlinig. Nach einer Verletzung und der Verpflichtung von Léo Dubois musste er die Saisonvorbereitung im Sommer 2022 bei der U19 verbringen. Nur weil sich Dubois verletzte, durfte er zu den Profis zurück - und nutzte seine Chance.
Gala-Fans überraschen auch Boey
V wie Verletzungen – Das war bisher kein großes Thema für Boey. Eine Oberschenkelverletzung kostete ihn zwar eine gesamte Hinrunde, danach verpasste er nur noch vier Partien.
W wie Welten – Im Alter von 20 Jahren wechselte Boey von Dijon zu Galatasaray. "Ich habe den Unterschied gemerkt, als ich in Istanbul am Flughafen ankam. Die Fans sind gekommen, um mich zu begrüßen, aber ich war schockiert." Sein Fazit: "Ich kam von einem Klub, der in die Ligue 2 ging. Es sind zwei verschiedene Welten."
X wie XXL-Tag – Als Galatasaray den Titel gewann, lief Boey bei der Trophäenübergabe zu Werenois Song "Chemin d'Or" ein nicht ohne Grund: "Der Liedtext sagt: Erfolg wird in Jahren gemessen, Niederlagen in Stunden. Ich habe lange gebraucht, um dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin, aber es ist auch ein Reminder, dass alles auch schnell wieder verschwinden kann."
Y wie YouTube – Auch bei den Fans des FC Bayern kommt Boey gut an. Sein "Behind the Scenes" kommt bereits nach einem Tag auf mehr als 260.000 Aufrufe.
Z wie Zusammenhalt – Das Miteinander in seiner Familie ist Boey wichtig, besonders zu seiner Mutter. "Sie ist mein Leben. Sie bringt mich zum Lachen, besonders, weil sie nicht realisiert, was ich mache. Manchmal ruft sie ein paar Stunden vor einem Derby an und fragt mich, was ich heute vorhabe."