Kommentar

Kratzend statt streichelnd: Die Spanien-Aussagen von FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel sind unpassend ehrlich

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel spricht beim Fanklub-Besuch offen über seinen Wunsch, eines Tages in Spanien arbeiten zu wollen. Sehr ehrlich, aber auch sehr unpassend, findet AZ-Sportchef Krischan Kaufmann.
Krischan Kaufmann
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Seit diesem Sonntag weiß man, dass es Thomas Tuchel nach dem FC Bayern beruflich wohl auf die iberische Halbinsel verschlagen wird. Vorausgesetzt, der 50-Jährige beherrscht bis dahin die Sprache – so lautete jedenfalls die kleine Einschränkung, mit der er seine überraschende Schwärmerei für La Liga und die spanischen Profis versah.

Überraschend ist das alles deshalb, weil der Bayern-Trainer ein recht ungewöhnliches – besser: unpassendes – Umfeld gewählt hatte, um über seine persönlichen Zukunftspläne zu sprechen: das Fanklub-Treffen bei den "Red Stars Heidenheim".

FC Bayern: Fanklub-Besuche sind Folklore – hat Tuchel das verstanden?

Dazu muss man wissen, dass die jährlichen Besuche bei der Anhängerschaft einen enormen Stellenwert im traditionsbewussten FC-Bayern-Kosmos haben. Spieler, Trainer und Verantwortliche schwärmen an diesem sonst in der Adventszeit gelegenen Tag aus, um sich als der berühmte Weltverein mit Herz und zum Anfassen zu präsentieren. Es ist ein Termin, bei dem die Fanseele gestreichelt werden soll und der mit all seiner Folklore mindestens ebenso aufs rekordmeisterliche Selbstverständnis einzahlt wie das legendäre "Mia-san-Mia".

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FC Bayern München: Tuchels brutale Ehrlichkeit wirkt unglücklich

Wenn also ein Leroy Sané in Höslwang von einem möglichen Karriereende in München spricht, hat der sonst nicht gerade zur Gefühlsduselei neigende Bayern-Star ziemlich genau verstanden, was bei so einem Fanklub-Besuch von ihm erwartet wird – sein Coach dagegen nicht.

Dessen brutale Ehrlichkeit wirkt gerade in so einem Wohlfühl-Umfeld unglücklich – und vor allem überhaupt nicht hilfreich für jemanden, der hierzulande eh schon mit seinem Image zu kämpfen hat. Erst kürzlich hat sich Thomas Tuchel über die mangelnde Wertschätzung in Deutschland beklagt – nicht erst seit Sonntag weiß man, woran das liegen könnte...

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  • Südstern7 am 29.01.2024 23:49 Uhr / Bewertung:

    Tuchel meinte beim Fantreffen:
    ""Das Ausland wird mich auf jeden Fall nochmal reizen, also ganz allgemein"
    Später ergänzt er (vermutlich auf Nachfragen), dass zum Beispiel die spanische Liga "außergewöhnlich" und diese "von wahnsinnigem Selbstvertrauen geprägt" sei.

    Ich sehe im Artikulieren seiner Gedanken was nach FC Bayern kommt keine unpassende Bemerkung, weil jedem klar ist, dass irgendwann der Vertrag auslaufen wird. Somit erlaube ich mir eine andere Meinung zu haben als der Autor dieses Berichts. Ich nenne es Fan-Nähe, wenn man nicht mit zurecht gelegten Worthülsen den interessierten Menschen antwortet sondern mit ihnen ungezwungen plaudert.

    Die Vereinsspitze scheint das übrigens ähnlich zu sehen, wie ich aus dem Statement des FC Bayern herauslese. Wenn ich nun von einem "Sturm im Wasserglas" spreche, dann verstoße ich hoffentlich nicht (wieder) gegen die Netiquette.

  • Downy am 29.01.2024 17:16 Uhr / Bewertung:

    Mir ist jemand, der ehrlich seine Meinung sagt allemal lieber, als ein Schleimer, der nur das von sich gibt, was die Leute hören wollen.

  • Kangaroo am 29.01.2024 14:49 Uhr / Bewertung:

    Er ist und bleibt ein Kasperl. Der FCB sollte ihn entlassen !

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