Mehr Platz, mehr Stars: Was Bayern mit dem Geld von der Allianz macht
Nach dem Einstieg des Versicherers Allianz für 110 Millionen Euro plant der FC Bayern die Zukunft. „Die Kluft wird größer“, sagt Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.
München - 45 Bundesligaspiele in Folge sind die Bayern mittlerweile ungeschlagen, der Triplesieger baut die Rekordserie ständig weiter aus. Und finanziell könnte es auch nicht besser aussehen: Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurde ein Rekordumsatz von 432,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Der in 2013/14 sicher noch getoppt wird. Dank des Einstiegs der „Allianz“. Der dritte Investor nach Sportartikelhersteller „Adidas“ und Autobauer „Audi“ erhält für 110-Millionen-Euro 8,33 Prozent der Anteile an der FC Bayern München AG.
Der Deal mit dem Versicherungskonzern macht den FC Bayern noch reicher. Und unerreichbar. Die Konkurrenz zieht den Hut und gibt sich geschlagen. „Diese Entwicklung war abzusehen. Ich kann die Bayern zu diesem Geschäft nur beglückwünschen – das ist Marktwirtschaft“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu „Bild“ und fügte hinzu: „Die Kluft zum Rest der Liga wird dadurch natürlich noch ein Stück größer.“ Weil Bayern nun noch mehr Geld zur Verfügung hat. Die AZ zeigt, was nun auf dem Ausgabe-Zettel des FC Bayern steht:
1. Das Stadion abbezahlen: Die 110 Millionen Euro will der Klub-Weltmeister zur Tilgung der Restschulden für die eigene Arena benutzen. Diese belaufen sich aktuell auf rund 100 Millionen Euro. Bayern ist dann schuldenfrei, die „Allianz“ hat sich im Rahmen des Deals die Namensrechte am Stadion in Fröttmaning bis 2041 gesichert.
2. Das Trainingszentrum für die Jugend finanzieren: Für 2015 ist der Umzug der Jugend-Akademie vom Vereinssitz an der Säbener Straße geplant. Realisiert werden soll der Bau eines Nachwuchs-Leistungszentrums im Münchner Norden („Panzerwiese“). „Wir investieren in Steine und nicht in Beine, das ist derzeit unser vordringliches Ziel“, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angekündigt.
3. Verträge verlängern: Was gleichzeitig meist bedeutet, die Gehälter zu erhöhen. Im Herbst hatten Boateng, Alaba und Rafinha neue Verträge zu besseren Konditionen erhalten, demnächst folgt Arjen Robben. Auch Dantes Salär soll angehoben werden. Fehlt noch Toni Kroos angegeben. Rund drei Viertel entfallen auf den Profikader, Tendenz steigend.
4. Neue Stars einkaufen: Neben Robert Lewandowski (ablösefrei) können die Bosse Pep Guardiola weitere Wünsche erfüllen, etwa einen weiteren Innenverteidiger wie Barcelonas Piqué oder Chelseas David Luiz verpflichten. Kein Transfer scheint unmöglich.
5. Die Arena erweitern: 71.000 Fans passen aktuell rein ins Fröttmaninger Stadion, einst für 340 Millionen Euro gebaut. Den Oberrang und damit die Zuschauer-Kapazität aufzustocken wäre aufwändig, aber längst nicht unfinanzierbar.