Manuel Neuer: Die weitreichenden Folgen nach seinem DFB-Rücktritt – auch für den FC Bayern

Mit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft hat Manuel Neuer gleich mehrere Steine ins Rollen gebracht – im DFB-Team und beim FC Bayern, bei Trainern und Nachfolgern. Ein Überblick.
Patrick Strasser |
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Manuel Neuer hat seine Nationalmannschaftskarriere nach 124 Länderspielen beendet.
Manuel Neuer hat seine Nationalmannschaftskarriere nach 124 Länderspielen beendet. © IMAGO/DeFodi

München – Der Spanier Mikel Merino war es, der den letzten Treffer gegen Nationaltorwart Manuel Neuer in dessen 124. Länderspiel erzielte. Zugleich bedeutete jener Kopfball zum 2:1 in der 119. Minute der Verlängerung das Aus des deutschen Teams im Viertelfinale der Heim-EM. Diese Partie in Stuttgart geht in die DFB-Historie ein als der Abschied der Weltmeister von 2014.

Spielmacher Toni Kroos, dank der Initiative von Bundestrainer Julian Nagelsmann noch einmal zurückgekehrt, hatte sein komplettes Karriereende bereits zuvor verkündet. Ilkay Gündogan gab seinen DFB-Rücktritt am Dienstag bekannt, Thomas Müller bereits Mitte Juli.

Doch auf den Aderlass an Routiniers, die Nagelsmann nun verkraften und managen muss, konnte Neuer keine Rücksicht nehmen. Er geht als Legende. Er war: Deutschlands langjährige Nummer eins im Tor. Er gilt für viele als: Deutschlands bester Torhüter überhaupt. Er ist nun: Erleichtert, wenn auch Wehmut den DFB-Abschied begleitet. Aber Tränen sind nicht die Sache des eher introvertierten, nachdenklichen Mannes. Nach 15 Jahren, davon sieben als Kapitän, kann Neuer jetzt loslassen, auf eine weitere Karriere in der deutschen Nationalmannschaft verzichten. Neuer landet.

Neuer hat mit seinem DFB-Rücktritt klare Fakten geschaffen

Ein Schlussstrich zum richtigen Zeitpunkt, kein weiteres Abwarten oder Hinausschieben, kein Vielleicht, kein Schaunmermal. Nun kann sich Neuer, stolze 38 Jahre alt, auf die beginnende Saison mit Bayern konzentrieren. Kann pausieren, sich regenerieren und trainieren, wenn die Kollegen von September bis November in den drei Länderspiel-Perioden sechs Nations-League-Spiele bestreiten müssen und im Jahr 2025 die Qualifikation für die WM 2026 in Nordamerika spielen - inklusive weiter Reisen quer durch Europa.

Was bedeutet sein DFB-Rückzug für seinen Verein, für Nagelsmann und die Nationalelf? Wer ist davon betroffen? Wer wird Deutschlands Nummer eins, was wird aus Alexander Nübel? Fragen und Antworten zu den Kernpunkten:

Neuers Saison: Die WM 2026, bei der Neuer 40 gewesen wäre, war ihm doch zu weit weg. So erspart sich der gebürtige Gelsenkirchener all die Zweifel und Debatten, wenn er mal einen Ball prallen oder fallen lässt. Mit seiner Entscheidung fällt Druck ab von seinen breiten Schultern. Klarheit bringt Freiheit. Und Freiheit womöglich einen Leistungsschub.

Manuel Neuer fokussiert sich nun voll auf den FC Bayern

FC Bayern: Neuers Entscheidung kann ein Segen für seinen Klub sein, zu dem er 2011 von Schalke 04 wechselte. Eben weil Neuer nun seine ganze Konzentration, seinen ganzen Fokus auf die Saison im Bayern-Trikot legen kann. Wie sein langjähriger Weggefährte Müller. An der Säbener Straße ist Neuer unumstritten und könnte mit seinem Abschied vom DFB bereits den Grundstein gelegt haben, entspannter und ausgeruhter auch die Saison 2025/26 noch in Angriff nehmen zu wollen. Die Entscheidung darüber wird im Winter fallen.

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Alexander Nübel: Der 27-Jährige gilt als Kronprinz und designierter Nachfolger, ist momentan eine weitere Saison an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Sein Vertrag bei Bayern ist bis 2029 datiert. Vereinbart ist: Hört Neuer 2025 ganz auf, kehrt Nübel sofort zurück. Hängt Neuer noch ein Jahr dran, macht Nübel dies beim VfB auch. Nübel und die Schwaben wollen baldmöglichst Klarheit haben.

Kimmich ist der Favorit auf das Kapitänsamt beim DFB

Die Nationalelf und deren Hierarchie: Für Nagelsmann beginnt nun die Arbeit, mit neuen Anführern (Joshua Kimmich als wahrscheinlichem Kapitän und Antonio Rüdiger als möglichem Stellvertreter) in seiner Mannschaft eine neue Hierarchie begründen zu müssen. Bereits am 2. September trifft sich das DFB-Team wieder, zur Vorbereitung auf die Nations-League-Spiele gegen Ungarn und in den Niederlanden.

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Neuers Nachfolge: Für Marc-André ter Stegen, die ewige Nummer zwei und seit 2016 bei vier Turnieren (ohne 2021) als frustrierter, aber stummer und geduldiger Bankdrücker im zweiten Glied, bedeutet der 21. August 2024 eine Erlösung. Der 32-Jährige vom FC Barcelona, 40 Länderspiele seit 2012, würdigte seinen Kontrahenten und Mitspieler auf Instagram: "Für immer ein Weltmeister und eine Legende im deutschen Fußball." Die WM 2026 wird ter Stegens erstes Turnier als Nummer eins.

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  • meingottwalter am 22.08.2024 17:24 Uhr / Bewertung:

    Deswegen wird er auch nicht jünger.

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