Magie und Blues: Musiala und Goretzka die Hauptakteure beim Titelgewinn des FC Bayern

Tuchel wechselt Musiala ein, der zum Meistermacher für den FC Bayern avanciert. Für ihn hat Goretzka weichen müssen, der selber nur 14 Minuten zuvor auf den Platz gekommen war. "Es tut mir leid für Leon", sagt der Bayern-Coach.
Patrick Strasser |
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Rein und wieder raus: FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel (l.) und Leon Goretzka.
Rein und wieder raus: FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel (l.) und Leon Goretzka. © imago

München - Die Ein- und Auswechslungen von Bayerns Cheftrainer Thomas Tuchel in Köln: Sie wären – und man mag sich diesen weiteren Brandherd gar nicht vorstellen – bei einem Scheitern, einem 1:1 gegen die Rheinländer trotz Dortmunder Sieg-Unfähigkeit in alle Einzelheiten zerlegt worden. Und der dafür Verantwortliche – sprichwörtlich – in alle Einzelteile.

FC Bayern in Köln: Thomas Müller in der Startelf – und mit unglücklicher Leistung

Okay, Urgestein und Ur-Bayer Thomas Müller spielte wieder von Anfang an. Dies aber mehr schlecht als recht – und ziemlich unglücklich. Es war nicht sein Tag – auf dem Platz. Erst danach als Feierbiest.

Nach dem 1:0 durch den Sonntagsschuss von Kingsley Coman am Pfingstsamstag nahm Tuchel in der 62. Minute den offensiven Freigeist und Meister des Zufalls vom Platz, er brachte den Portugiesen João Cancelo als Linksverteidiger, stellte somit auf eine Dreierkette um, die gegen den Ball dann zur Fünferkette wurde.

Gnabry verursacht mit Handspiel den Ausgleich für den 1. FC Köln

Ein Signal an die Mannschaft, doch bitte diesmal einen 1:0-Vorsprung über die Zeit zu bringen, zumal die Mainzer ja parallel die Dortmunder Knieschwammerl (im Ruhrpott-Slang: Blockade inne Birne) zur eigenen 2:0-Führung umwandelten.

Aber: Es ging wieder einmal nach hinten los. Die Bayern zogen sich zurück, warteten auf den Ausgleich, den Serge Gnabry unglücklich, aber fahrlässig in der 81. Minute per Handspiel prompt verursachte. Zehn Minuten zuvor hatte Tuchel zur Stabilisierung des eigenen Spiels Leon Goretzka und den lange verletzten Eric Maxim Choupo-Moting gebracht.

Raus nach nur 14 Minuten: Demütigung für FC-Bayern-Star Leon Goretzka

Es war Joshua Kimmich, der verlängerte Ehrgeiz-Arm des Trainers, der noch vor Ausführung des Strafstoßes zur Seitenlinie stürmte, um mit Tuchel die Köpfe zusammenzustecken. Vier Minuten später sah Goretzka wieder seine Nummer acht aufleuchten – diesmal in Rot, also zur Auswechslung.

Runter nach 14 Minuten – eine Demütigung für den 28-Jährigen, der 179 Pflichtspiele für die Bayern bestritten hat und mit genau 50 DFB-Einsätzen ein gestandener Nationalspieler ist.

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FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel: "Es tut mir leid für Leon"

Für Goretzka war der Tag gelaufen, konsterniert saß er auf der Bank, er konnte beim Jubel über den Titel nur milde lächeln. Erst im Laufe des Samstagabends und der Party am Sonntag am Marienplatz fand er sein Lachen wieder.

"Es tut mir leid für Leon. Aber es ging darum, die deutsche Meisterschaft zu gewinnen", sagte Tuchel und verteidigte seine knallharte Entscheidung: "Da darfst du als Trainer in diesem Moment keine Rücksicht nehmen, wie er sich fühlt. Auch wenn ich natürlich mit ihm mitfühle und mich auch entschuldigt habe bei ihm. Aber in dem Moment haben wir versucht, am Ende fünf offensive Spieler auf dem Platz zu haben. Da hat es ihn getroffen."

Musiala wird zum Last-Minute-Held des FC Bayern

Getroffen hat der für Goretzka eingewechselte Jamal Musiala mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck (89.) – ein meisterhafter Meisterschuss.

Während Goretzkas sehr durchwachsene Saison passend endete, wurde Magic Musiala mit seinem zwölften Saisontor zum Last-Minute-Helden. Es war nach längerer Torflaute der erste Treffer des 20-Jährigen unter Tuchel. Ein wahrlich ganz guter Zeitpunkt.

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  • rosa kuntz am 30.05.2023 15:36 Uhr / Bewertung:

    Es ist immer am besten, sich die Spiele selbst anzuschauen, und das in voller Länge.
    Dann kann man selbst beurteilen, die das Spiel verlaufen ist und welcher Spieler wie agiert hat.
    Schlimm und schon degradierend wird es für die Akteure auf dem Platz, wenn ihre Arbeit von Leuten bewertet wird (das gilt auch am TV), an deren Verständnis für das Spiel die Leser bzw. Zuseher Zweifel aufkommen lassen fachlichen Verständnis.
    Dem Kapitän zuzuschreiben, dass er eine schlechte Leistung gezeigt habe, dafür aber beim Feiern besser gewesen sei, ist schon dreist. Müller Regie ist es zu verdanken, dass das Spiel Fahrt bekommen hat und ein frühes Tor erzielt wurde. Die Wirkung in Dortmund konnte man verfolgen. Weil das Mittelfeld mit dem Leader wieder mal lieber quer und zurück gespielt hat, war zu befürchten, dass die Bayern es nicht schaffen, aufzuholen. Mit Coman, Sane, Gabry hatte Müller die richtigen Unterstützer. Cancelo und Musiala haben zur rechten Zeit "übernommen" und den Sieg gerettet.

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