"Lewandowski kann der beste Botschafter Polens werden"

Polens Generalkonsulin Lewanska traf ihren Landsmann, den Stürmer des FC Bayern München, der am Mittwoch 26 wird. Die AZ hat mit Lewanska über Robert Lewandowski gesprochen.
von  Patrick Strasser
Polens Generalkonsulin Justyna Lewanska mit ihrem Landsmann, dem Bayern-Star Robert Lewandowski.
Polens Generalkonsulin Justyna Lewanska mit ihrem Landsmann, dem Bayern-Star Robert Lewandowski. © Foto: Georg Engel/ho

Polens Generalkonsulin Justyna Lewanska traf ihren Landsmann, den Stürmer des FC Bayern München, der am Mittwoch 26 wird.

AZ: Frau Generalkonsulin, Sie haben einen prominenten Zugang in Ihrer polnischen Gemeinde in München.

JUSTYNA LEWANSKA: Für die gesamte polnische Gemeinde und auch für mich persönlich ist es etwas Besonderes, Robert Lewandowski jetzt hier begrüßen zu dürfen. Daher wollte ich es persönlich tun.
Vor zehn Tagen sind Sie zur Teampräsentation des FC Bayern gekommen.Robert Lewandowski hat sich sehr gefreut, dass ein Gesandter der polnischen Regierung gekommen ist, um ihn zu begrüßen.

Und wie war Ihr erster Eindruck nach dem persönlichen Gespräch?

Herr Lewandowski ist ein sehr sympathischer junger Mann. Ich hatte keine einzige Sekunde das Gefühl, dass er ein großer Star ist. Er wollte mehr über die polnische Gemeinde in München wissen und wie wir in Kontakt bleiben können. Ich verspreche: In unserem Konsulat wird er sich wie zu Hause fühlen. Wir werden ihm helfen – gerne auch in privaten Dingen, soweit es gewünscht wird. Die Adresse des Generalkonsulats der Republik Polen in München, die Röntgenstraße 5, ist nun seine kleine Heimat.

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Wie groß ist die polnische Gemeinde in München. Gibt es polnische Restaurants?

Leider sind wir nur ein kleiner Kreis, rund 40.000 Polen und rund 100.000 im ganzen Land Bayern. Ich bin aber auch zuständig für das Land Baden-Württemberg und von dort aus wird es auch gesagt, dass man für ihn die Daumen drückt. Es gibt leider kein polnisches Restaurant im wahrsten Sinne des Wortes – nur im Rahmen der osteuropäischen Küche. Ich hoffe, dass sich das bald ändert.

Was erhoffen Sie sich von Lewandowskis Wechsel?

Herr Lewandowski kann der beste Brückenbauer und Botschafter zwischen Polen und Deutschland sein. Vielleicht bekommen dann noch mehr Leute Lust, in unser schönes Land zu reisen. Er wohnt hier in der Nähe und kommt unsere Konsulats-Mannschaft hoffentlich mal besuchen. Wir planen Ausstellungen mit polnischer Kunst, am 24. September ein großes Jazz-Konzert. Vielleicht hat er ja Zeit. Natürlich weiß ich, dass er einen engen Terminkalender hat.

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Welche Tipps können Sie ihm geben als Wahl-Münchnerin?

Das Angebot ist so groß und vielfältig. Meines Erachtens lohnt es sich die größten Museen zu sehen. Aber wir kommen zu ihm.

Wie meinen Sie das?

Künftig plane ich immer einen Besuch in der Allianz Arena ein, wenn ich Gäste, Delegationen bekomme. Kunst, Kultur und ein Spiel des FC Bayern. Das ist ab jetzt obligatorisch. Das Interesse ist gestiegen. Lewandowski ist wie ein Magnet. Ich darf sagen, unser Konsulat und Robert Lewandowski – wir sind ein gutes Team. Ganz Bayern und die Stadt München werden sehr viel hören von uns. Ich wünsche ihm viele Tore und denke, dass die Bayern-Fans ihn so lieben werden wie unsere polnischen Fans das tun. Ich bin sehr stolz, dass er jetzt im Klub der Besten spielen darf.

Ist Polen im Sommer auch ein bisschen Weltmeister geworden – dank der polnisch-stämmigen DFB-Helden Miroslav Klose und Lukas Podolski?

Bei uns wird immer groß debattiert: Wie konnten wir so phänomenale Spieler „verschlafen“? Wir sind ein bisschen traurig, dass die beiden nicht für unsere Nationalelf spielen. Aber dennoch haben sich viele Polen für das DFB-Team gefreut und bei der WM die Daumen gedrückt. Aber jetzt haben wir ja selbst Stars wie Lewandowski oder die Dortmunder Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski. Alle Jugendlichen eifern ihnen nach. In Polen verehrt man Lukas Podolski sehr. Er sagt immer, dass er seine Heimat Polen liebt und sich als Pole fühlt. Miroslav Klose ist als Kind schon nach Deutschland gezogen.

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Klose wird nach Ende seiner Karriere bei Lazio Rom, wohl im Sommer 2015, mit seiner Familie nach München ziehen.

Dann hoffe ich, dass ich die Möglichkeit bekomme, ihn zu treffen und ihm persönlich zum WM-Titel zu gratulieren. Wenn er mit seiner Familie hierher zieht, sind wir schon zu dritt. Interv.: Patrick Strasser
 

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