"Leider bleibt er wohl beim FC Bayern": Joshua Kimmichs Rolle immer mehr in der Kritik

Joshua Kimmich gilt beim FC Bayern und der Nationalmannschaft als Kapitän der Zukunft, muss sich derzeit aber heftige Kritik gefallen lassen. Zu selten kann er seinen unbändigen Ehrgeiz mit Top-Leistung untermauern.
Christina Stelzl
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Bernhard Lackner |
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Joshua Kimmich steht beim FC Bayern derzeit in der Kritik.
Joshua Kimmich steht beim FC Bayern derzeit in der Kritik. © IMAGO / kolbert-press

München – "Leider bleibt er wohl beim FC Bayern und dann muss ich mir das noch weiter antun mit ihm." Rumms! Die nächste Verbalattacke von Mario Basler in seinem Podcast "Basler ballert" gegen Joshua Kimmich.

Bayerns Mittelfeldchef bekommt derzeit ordentlich was zu hören. Erst vor ein paar Wochen sorgte Basler mit seiner Aussage für Aufsehen. "Ich würde ihn mit der Schubkarre nach Barcelona bringen", antwortete der mittlerweile 54-Jährige angesprochen auf die Wechselgerüchte des Bayern-Stars mit dem FC Barcelona.

FC Barcelona buhlt, doch Kimmich bekennt sich zum FC Bayern

Barca-Coach Xavi Hernandez machte zuletzt kein Geheimnis daraus, dass er den Mittelfeldboss der Bayern sehr gerne in seinem Team hätte. Kimmich sei ein "Top-Mann" und verstehe das Spiel "fantastisch", so der spanische Ex-Weltmeister. "Wenn es eine offene Tür gibt" bei Kimmich, "wird es Verhandlungen mit Bayern geben", kündigte er selbstbewusst an.

Doch diese Türe hat Kimmich zuletzt zugeschlagen: "Ich habe ja, wie jeder sicherlich weiß, noch zwei Jahre Vertrag und wir haben Großes vor", sagte der Mittelfeldspieler der Münchner nach dem 3:3 der DFB-Elf am Montag gegen die Ukraine.

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Doch hat der FC Bayern auch Großes mit Kimmich vor? Die Bayern-Bosse sollen bei einem Treffen festgestellt haben, dass dem deutschen Nationalspieler nie ein optimales Zusammenspiel mit seinen Nebenmännern gelinge, die "Symbiose" fehle, berichtete die "Sport Bild" am Mittwoch.

Joshua Kimmich wird von Mario Basler und Lothar Matthäus scharf kritisiert

Auch intern soll sich Kimmich in letzter Zeit mit seiner gestenreichen Art nicht unbedingt beliebt gemacht haben. Kimmich, als Ehrgeizling bekannt, will auf dem Platz immer alles geben, manchmal sogar ein wenig zu viel. Zulasten seiner Mitspieler. So wie im Fall von Leon Goretzka, der in der abgelaufenen Saison nie zu seiner Form fand. "Kimmich ist derjenige, der auf dem ganzen Platz rumrennt, nur nicht da ist, wenn er gebraucht wird. Neben Kimmich ist Goretzka die ärmste Sau", lederte Basler zuletzt im "Doppelpass" gegen Kimmich.

Zuspruch bekommt Basler übrigens von Lothar Matthäus, auch der Ex-Bayern-Kapitän kritisierte Kimmich nun scharf: "Die Nebenleute wurden neben ihm zuletzt konstant schlechter: egal, ob Goretzka, Sabitzer oder Gravenberch", sagte der Sky-Experte der "Sport Bild" und schob auch gleich den Grund dafür hinterher: "Weil sie für Kimmich – ungewohnte – Arbeit mitmachen mussten."

Kritik an Mitspielern beim FC Bayern: Joshua Kimmich nimmt kein Blatt vor den Mund

Kimmich taugt zur Reizfigur, das haben die vergangenen Jahre bereits mehrfach gezeigt. Auch weil er sich nach schwachen Leistungen seiner Mannschaft nur selten mit Kritik zurückhält. "Man hat bei uns das Gefühl, dass es ein Tick zu wenig ist – zu wenig Leidenschaft, zu wenig Emotion! Am Ende schaffen wir es nicht, diese Spiele zu entscheiden und zu gewinnen", wetterte er etwa nach dem Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg und stellte dabei die Mentalität des Teams infrage.

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Für einen Führungsspieler, wie Kimmich einer sein will, gehören derlei Klartext-Aussagen dazu. Damit die ihre Wirkung nicht verfehlen, muss allerdings auch die Leistung stimmen – und das war auch bei Kimmich nicht immer der Fall. Seit dem Triple-Jahr 2020 fehlt dem gebürtigen Rottweiler die Konstanz auf absolutem Top-Niveau.

FC Bayern: Joshua Kimmich ging nicht immer mit Top-Leistung voran

Auch in der abgelaufenen Saison kam Kimmich, der mit 27 nun ins beste Fußballer-Alter kommt, nicht immer an seinen Leistungszenit heran. Immer wieder leistete er sich im eigenen Spielaufbau unter Druck Ballverluste die, die Gegner – Stichwort fehlender Abräumer – zu gefährlichen Gegenangriffen nutzen konnten. Auch in Sachen Standardsituationen herrscht großer Steigerungsbedarf.

Für einen Verein mit derart ambitionierten Zielen wie den FC Bayern ist ein Spieler mit dem unbändigen Ehrgeiz von Kimmich Gold wert. Allerdings auch nur dann, wenn er nicht nur mit Mentalität, sondern auch mit Leistung vorangeht.

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  • d.peter am 16.06.2023 08:58 Uhr / Bewertung:

    Den Ehrgeiz bei Kimmich kann man nicht leugnen,doch das alleine macht noch keinen guten Spieler aus.Am liebsten würde er ja sogar den Abstoß erledigen,doch wie man sieht,ist er eben nicht dieser Wunderknabe,der alles alleine machen kann.Wieviele Pässe kommen in einen Spiel wirklich punkt genau,mit dem man etwas gefährliches anfangen kann?Wieviele Pässe kommen zum Gegner?Seine Ecken,(3 stelliger Bereich!)etwa von 10 kommt eine gefährlich vor das Tor.Freistöße ebeno.Also sollte TT ihn mal klar machen.dass es auch andere Mitspieler gibt die es genauso,und vielleicht noch besser können.Er glaubt ja mittlerweile schon selber,dass alles richtig ist was er da veranstaltet,und ohne seiner mehr als unnötigen Aktionen Bayern überhaupt erfolgslos wäre.Ich hoffe das in dieser Saison TT,falls er noch Trainer sein sollte,Struktur in dieses Verrostete Getriebe bekommt.

  • Downy am 15.06.2023 16:47 Uhr / Bewertung:

    Kimmichs Problem ist, dass er kein eigentlicher Sechser ist, aber schon seit geraumer Zeit diese Position spielen soll. Wie ich schon früher hier geschrieben habe fehlt mir ein Abräumer vor der Abwehr wie einst Martinez. Tuchel scheint meine Auffassung zu teilen und fordert einen zweikampfstarken Spieler für das defensive Mittelfeld. Damit sollte das Problem gelöst sein. Kimmich kann dann auf der Achterposition seine eigentliche Stärke, den Spielaufbau voll ausleben. Seine Chipbälle sind eine Waffe gegen jede Abwehr und was seine Eckbälle betrifft, sollten sich alle Kritiker, wie auch schon von anderen Kommentatoren hier empfohlen, mal die Statistiken ansehen und dann ehrfurchtsvoll schweigen. Zugegeben seine Übermotivation bremst ihn manchmal aus, aber lieber eine Portion zu viel, als gar keine Motivation.

  • TheSpecialOne am 15.06.2023 18:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Downy

    Ja, das Thema "Statistiken" zu Kimmichs Ecken. Ich musste schon sehr lachen, als Tuchel die erwähnte.
    Klar sind die Statistiken super ... das liegt aber doch nicht etwa daran, dass es keine Statistiken zu Eckbällen anderer gibt, weil eben nur Kimmich die Ecken tritt, oder?
    Und wie sieht eigentlich die Statistik bezüglich "Kimmich-Ecke-abgefangen-Konter" aus? Die ist doch bestimmt auch super, oder?

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