Kultspieler Mané kann beim FC Bayern ein Fan-Liebling wie Ribéry werden
München - Kameras raus, Visiere einstellen: An diesem Freitagnachmittag betritt der neue Superstar des FC Bayern erstmals den Rasen an der Säbener Straße. Für 16 Uhr haben die Münchner zum öffentlichen Training für Medien geladen, Sadio Mané (30), der am Donnerstag von Mallorca in die Landeshauptstadt flog, wird mit dabei sein. Und natürlich alle anderen Spieler in den Schatten stellen.
"Ich kann den FC Bayern zur Verpflichtung von Sadio Mané nur beglückwünschen", sagte Legende Franck Ribéry der "Sport Bild". Mané sei "ein super Transfer für die Bundesliga. Die Erwartungen werden riesig sein, aber ich denke, Sadio wird sie erfüllen", führte Ribéry weiter aus: "Wichtig sein wird ein guter Start."
Dieser findet zunächst noch ohne Fans statt, weil das Bayern-Trainingsgelände umgebaut wird. Alle interessierten Zuschauer können Mané erstmals bei der Teampräsentation am 16. Juli in der Allianz Arena sehen. Das Training am Freitag wird im Live-Stream auf der Klub-Homepage gezeigt. Ob die Webseite das aushält?
Mané-Mania in München
Zig Millionen Klicks sind zu erwarten, denn schon jetzt herrscht eine Mané-Mania in München. Der Senegalese hat das Zeug dazu, der neue Fanliebling zu werden – weil er nicht nur auf Weltklasse-Niveau Fußball spielt, sondern auch eine echte Persönlichkeit ist, gierig auf Erfolg. Das erinnert an Ribéry (39), der von 2007 bis 2019 für Bayern spielte. Und an Arjen Robben (38), von 2009 bis 2019 beim Rekordmeister. Eine solch lange Ära auf der Außenbahn wird Mané aufgrund seines Alters nicht mehr prägen können, aber er soll in den kommenden drei Spielzeiten bis Vertragsende 2025 den Champions-League-Pokal nach München holen.
"Wir sind beim FC Bayern zum Erfolg verdammt", sagte Vorstandsboss Oliver Kahn dem "kicker". Das wisse auch Trainer Julian Nagelsmann, auf den Kahn den Druck erhöhte. Man habe den 34-Jährigen "auch wegen seiner Spielphilosophie verpflichtet. Wir erwarten von ihm, dass er junge Spieler heranführt und entwickelt". Und eben viele Titel gewinnt. Dafür braucht es genauso erfahrene Topleute wie Mané – aber keine Diven wie Cristiano Ronaldo (37). "So sehr ich Cristiano Ronaldo als einen der Größten schätze: Ein Transfer würde nicht in unsere Philosophie passen", sagte Kahn.
Mané hingegen gilt als Teamplayer, der für die Mannschaft schuftet, Vorlagen gibt – und Tore erzielt. Einige Bayern-Stars wie Leroy Sané oder Serge Gnabry, die zuletzt enttäuscht hatten, müssen sich daher steigern. Gnabrys Zukunft ist ohnehin weiter offen, der Vertrag läuft 2023 aus. "Es ist notwendig, Konkurrenzsituationen zu schaffen und Signale zu setzen. Gerade nach der Rückrunde, die nicht dem entsprach, was wir uns erwartet haben", erklärte Kahn.
Lewandowski will mit aller Macht zum FC Barcelona
Auch Topstürmer Robert Lewandowski (33) erreichte in der Rückserie nicht immer sein höchstes Level. Ob der Pole kommende Woche Dienstag tatsächlich wie geplant ins Training einsteigt, ist weiter fraglich.
Sogar ein Streik scheint möglich, Lewandowski will mit aller Macht und sofort zum FC Barcelona wechseln. Ex-Bayern-Profi Paul Breitner sieht in dem Wechselgebaren vieler Fußballer trotz laufender Verträge eine "neue Entwicklung, die sich dem allgemeinen Geschäfts- und Berufsleben angepasst hat." Das habe "jetzt mit Lewandowski im Moment gar nicht so viel zu tun. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass zu meiner aktiven Zeit jemand versucht hat, auf Teufel komm raus aus seinem laufenden Vertrag zu kommen", sagte Breitner.
Inzwischen ist es Usus, dass Verträge nicht mehr eingehalten werden. Nach AZ-Informationen suchen die Bayern-Bosse nach einem Topstürmer, um Lewandowski zu ersetzen. Ein Barcelona-Transfer ist wahrscheinlich, wenn die Katalanen zwischen 50 und 60 Millionen Euro zahlen. Plan B sieht so aus, dass Mané den Neuner in Nagelsmanns System gibt. Daran wird gefeilt – ab Freitag im Training.