Kovac-Geheimplan: Hummels, die Schwachstelle beim FC Bayern?

Es war eine herbe Niederlage für den FC Bayern: Niko Kovac gewann den DFB-Pokal mit Eintracht Frankfurt gegen die Münchner. Jetzt wird berichtet: Der neue Bayern-Trainer soll das Offensivspiel damals gezielt auf Mats Hummels ausgerichtet haben. Hummels, die Schwachstelle? Die Statistik belegt das nicht.
von  Mayls Majurani
Mats Hummels und Ante Rebic
Mats Hummels und Ante Rebic © imago/Jan Huebner

München - Vor allem Ante Rebic war an jenem Abend, an dem sich Jupp Heynckes ohne den Pokal zu gewinnen vom Profifußball verabschiedete, einer der Schlüsselspieler zum Frankfurter Erfolg. "Bruder, schlag den Ball lang" sagte er vor dem Spiel zu Kevin-Prince Boateng. Und dieser lange Ball bescherte dann der SG Eintracht Frankfurt die 2:1-Führung und schließlich den 3:1-Sieg gegen den Rekordpokalsieger FC Bayern.

Einem Bericht der "Sport Bild" zufolge jedoch, waren die langgeschlagenene Bälle keine improvisierte Strategie der beiden Offensivspieler, sondern eine direkte Anweisung von Niko Kovac. Der aktuelle Coach der Bayern soll seinen damaligen Spielern geraten haben, das runde Leder vor allem in Richtung Mats Hummels zu spielen, denn dieser habe Geschwindigkeitsprobleme.

Hummels zuletzt drei Mal Opfer der Kovac-Rotation

Im ersten Pflichtspiel nach dem Pokalfinale, dem DFL-Supercup, war Niko Kovac diesmal der Trainer von Mats Hummels und ließ ihn beim 5:0-Erfolg von Anfang an ran. Während der aktuellen Saison blieb Hummels allerdings drei Mal ohne Einsatz. Gegen Leverkusen (dritter Spieltag) stand der 29-Jährige nicht einmal im Kader. Eine Frage der Leistung? 

In letzter Zeit geriet Hummels mehrfach in die Kritik. Zum einen wegen seiner sportlichen Leistung, vor allem bei der WM und auch im Supercup-Spiel gegen Frankfurt. "Das kann er besser, der Hummels", sagte TV-Experte Matthias Sammer damals bei Sky zur durchschnittlichen Vorstellung des Abwehrchefs. 

Aber auch mannschaftsintern soll es zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Wie der "Spiegel" erfahren haben will, soll Hummels in der DFB-Elf den Spitznamen "Klassensprecher" innehaben, weil er vor TV-Kameras gerne mal etwas besser weiß als die Kollegen. 

Die Statistik spricht für Hummels

Doch die Statistik zeigt: Eine Aufstellung mit Hummels ist nicht schlchter, sogar etwas besser, als eine ohne ihn. In der letzten Saison spielte Hummels in 36 Pflichtspielen von Anfang bis Ende. Der FC Bayern kassierte dabei 34 Tore, 16 Spiele davon ohne Gegentor. Bei den zwölf Spielen, in denen Hummels nicht zum Einsatz kam, gab es zwölf Gegentore, vier dieser Spiele gewannen die Bayern zu Null.

Gleiches gilt für die aktuelle Saison: In den vier Spielen mit ihm kassierte der Rekordmeister nur ein Tor. Vier Gegentore waren es in den drei Spielen ohne den Weltmeister von 2014. Auch gegen den Hertha BSC verfolgte Hummels die 0:2-Pleite von der Bank aus. Im Champions-League-Spiel heute Abend (21 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) gegen Ajax Amsterdam soll er aber wieder im Kader stehen.

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