Kompanys Luxus auf dem Flügel: So ist die Hierarchie in der Offensive des FC Bayern
München - Klar, dass Leroy Sané nach diesem tollen Comeback glücklich war. "Eine starke Mannschaftsleistung. Es fühlt sich großartig an, wieder zurück zu sein", schrieb der Offensivstar des FC Bayern nach dem 9:2 gegen Dinamo Zagreb bei Instagram – kombiniert mit Bildern seines Treffers zum zwischenzeitlichen 8:2 in der 85. Minute: Sané, der für Michael Olise eingewechselt wurde (68.), kurvte nach innen und vollendete unhaltbar mit seinem linken Fuß.
Ein Tor, wie man es von Sané schon zig mal gesehen hat. In der vergangenen Saison etwa im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid (2:2). Damals ebenfalls in der Arena und ebenfalls auf das Tor rechts der Haupttribüne. Das Stadion bebte.
Sané verschärft den Konkurrenzkampf in der Offensive des FC Bayern
Der Unterschied zum Sané-Treffer Ende April: Inzwischen ist der 28-Jährige endlich schmerzfrei, die Schambein-Probleme gehören der Vergangenheit an. Sané, der sich nach einer für ihn enttäuschenden EM an der Leiste operieren ließ, ist wieder da. Nach seinem erfolgreichen Saisondebüt verschärft er von nun an den Konkurrenzkampf in der bayerischen Offensive. Und zwar gewaltig.
"Es ist wichtig für die Mannschaft, für die Stimmung, für jeden, der reingekommen ist", sagte Kapitän Manuel Neuer über die Treffer von Sané und Leon Goretzka. Aktuell hat man den Eindruck, dass Trainer Vincent Kompany bei seinen Personalentscheidungen immer richtig liegt. Es läuft einfach. Der Coach, sagte Sportvorstand Max Eberl, "managt das gut. Er nutzt die ganze Breite des Kaders."
Olise ist ungemein effektiv – Gnabry sehr engagiert
Und besonders in der Offensive hat Kompany eine riesige Auswahl an Topspielern. Bayerns Flügel-Vielfalt. Gegen Zagreb gab Neuzugang Olise sein Debüt in der Champions League – und erzielte gleich zwei hübsche Treffer (38., 61.). Der 22-jährige Franzose war in fünf Partien bei Bayern jetzt schon an vier Toren direkt beteiligt, er ist ungemein effektiv. Seine Unbekümmertheit tut den Münchnern gut.
Während Olise meist über die rechte Seite wirbelt und wie Sané gerne nach innen zieht, um mit links zu schießen, greift Serge Gnabry über die linke Flanke an. Beim Königsklassen-Auftakt war Gnabry sehr engagiert, er hatte allerdings Pech im Abschluss und bei Abseitsentscheidungen. Ein Tor und drei Vorlagen stehen in dieser Saison bislang in Gnabrys Bilanz. Überzeugend.
FC Bayern: Reservist Tel noch ohne Torbeteiligung
Der 29-Jährige hat sein Tief aus der vergangenen Spielzeit überwunden – und derzeit einen Vorsprung gegenüber den weiteren Außenstürmern Kingsley Coman und Mathys Tel, die beide nicht zum Einsatz kamen gegen Zagreb. Coman wollten die Münchner im Sommer gern verkaufen, es klappte letztlich nicht.
Tel hingegen sollte mehr Spielzeit als in der Vorsaison erhalten, daher wurde der 19-jährige Franzose auch nicht verliehen. Doch aktuell sieht es danach aus, dass Tel abermals nicht über die Joker-Rolle hinauskommt. In den vergangenen Wochen zeigte er keine gute Form, war noch an keinem Tor beteiligt.
Sané kann sich eine Verlängerung beim FC Bayern gut vorstellen
Daher dürfte in der internen Rangliste schnell wieder Sané an Tel und Coman vorbeiziehen und das Duo Olise/Gnabry angreifen. Am Samstag in Bremen könnte Sané sein Bundesliga-Debüt in dieser Saison geben – und weitere Argumente für eine Vertragsverlängerung sammeln.
2025 läuft das Arbeitspapier des Angreifers aus, Sané kann sich nach AZ-Infos eine Verlängerung bei Bayern gut vorstellen.