Kingsley Coman: Die Rückkehr des Königs beim FC Bayern München
München - Es gibt kaum eine Branche, in der sich Situationen so schnell ändern können wie im Profifußball. Wer vor wenigen Wochen noch zum Verkauf stand, kann heute unverzichtbar sein. Kingsley Coman vom FC Bayern ist dafür ein besonders gutes Beispiel.
Noch im August wurde fast täglich über einen Abschied des 28-jährigen Franzosen spekuliert, die Münchner Verantwortlichen wären bereit gewesen, Coman abzugeben, um das Gehalt (geschätzt 17 Millionen Euro pro Jahr) des verletzungsanfälligen Flügelstürmers einzusparen.
Allein: Es fand sich kein Käufer. Nach Saudi-Arabien wollte Coman nicht wechseln, aus der europäischen Elite fehlten die Angebote. Und so blieb Coman in München. Im Nachhinein darf man festhalten: Es war ein Glücksfall für beide Seiten.
FC Bayern München: Coman ist an Gnabry und Sane vorbeigezogen
Denn inzwischen hat sich der Angreifer zurückgekämpft in die Stammelf, in den vergangenen drei Bundesliga-Spielen gelang Coman jeweils ein Tor. Beim 3:0 am Wochenende gegen Union Berlin, als Coman zum zwischenzeitlichen 2:0 traf, legte er zudem das 3:0 von Harry Kane auf. Coman ist wieder da – die Rückkehr des Königs.

"Er trägt seinen Teil dazu bei, dass wir erfolgreich spielen", sagte Sportvorstand Max Eberl über Coman. "Vor allem ist er gesund." Das war in der Vergangenheit das größte Problem des Franzosen. Aktuell aber wirkt Coman äußerst stabil, in der Hierarchie der bayerischen Flügelstürmer rangiert er plötzlich auf Rang zwei hinter Neuzugang Michael Olise.
An Serge Gnabry ist er vorbeigezogen, auch Leroy Sané und Mathys Tel kommen nicht an Coman heran. Daher dürfte er auch im so wichtigen Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon am Mittwoch (21 Uhr/DAZN und im AZ-Liveticker) in der Startelf stehen.
FC Bayern auf dem Flügel so stark besetzt wie kaum ein anderes Team
"Es läuft gut momentan", sagte Coman nach dem Union-Spiel bescheiden: "Wir pressen viel und haben gute Chancen. So kann es weitergehen." Auch bei ihm persönlich. Das Zusammenspiel mit Kane, Olise und Jamal Musiala klappt derzeit nahezu perfekt. Insgesamt sind die Münchner auf den offensiven Flügeln so stark besetzt wie kaum ein anderes Team in Europa. Höchstens der FC Barcelona, Real Madrid und Manchester City können da mithalten.
"Wir haben mit dem 1. September gesagt, dass wir sehr froh sind mit dem Kader, den wir haben", betonte Eberl. "Gott sei Dank haben wir auf der offensiven Außenbahn im Vergleich zu anderen Mannschaftsteilen keine Verletzungssorgen. Wir sind sehr glücklich über die Qualität und Variabilität. Wir haben Spieler, die Tore und Assists machen können."
Coman liegt aktuell bei vier Toren und zwei Vorlagen, Olise bei sieben Toren und vier Assists, Gnabry bei zwei Treffern und vier Vorlagen und Sané bei immerhin drei Toren nach seiner Verletzung.
Form verloren: Tel beim FC Bayern derzeit außen vor
Noch gänzlich ohne Torbeteiligung ist hingegen Youngster Tel, der in der Vorbereitung so nah wie nie dran schien an der Startelf. Doch der 19-jährige Franzose hat seine Form verloren. Tel habe "gerade nicht das Selbstvertrauen, was andere Spieler haben, aber er ist bemüht, er will und schmeißt sich rein. Alles andere wird dann kommen", sagte Eberl.
Tels Landsmann Coman ist das beste Beispiel, wie schnell sich eine Situation drehen kann.
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