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Katar-Kritik: Die JHV wird Hainers bisher härteste Prüfung

Bayern-Reporter Patrick Strasser über den Katar-Protest der Fans und die kommende Jahreshauptversammlung.
Patrick Strasser |
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Dieses große Protestbanner zeigten die Bayern-Ultras kurz nach Wiederanpfiff.
Dieses große Protestbanner zeigten die Bayern-Ultras kurz nach Wiederanpfiff. © IMAGO / ULMER

Der schwierigste Termin des FC Bayern München bis zum Beginn der Winterpause kurz vor Weihnachten? Nein, nicht das stets brisante und unabhängig von der Tabellenkonstellation prestigeträchtige Duell mit Dauer-Rivale BVB am 4. Dezember in Dortmund.

Hainer muss knifflige Causa moderieren

Tatsächlich bereitet der Führungsriege der Bayern der 25. November mehr Kopfzerbrechen. An diesem Abend steht die traditionell höchst emotionale Jahreshauptversammlung an, bei der die Mitglieder zu Wort kommen. Präsident Herbert Hainer, der vor zwei Jahren den gewöhnlich höchst emotionalen Uli Hoeneß ablöste, wird durch die Veranstaltung führen. Seine bisher härteste Prüfung: Er muss eine zutiefst knifflige Causa moderieren.

Bayern-Präsident Herbert Hainer. (Archivbild)
Bayern-Präsident Herbert Hainer. (Archivbild) © IMAGO / MIS

Der "Gegner": Teile der eigenen Fans. Eine breitere Front der Bayern-Anhänger macht mobil gegen das Sponsoring aus Katar. Dem WM-Gastgeber 2022, in dessen Hauptstadt Doha die Profis gewöhnlich ihr Winter-Trainingslager abhalten, werden massive Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung von Gastarbeitern vorgeworfen. Der Verein soll auf der Jahreshauptversammlung per Antrag (dieser ist bereits eingegangen und um ihn durchzubringen, bedarf es einer einfachen Mehrheit der erschienenen Mitglieder) dazu verpflichtet werden, den Sponsoring-Deal mit Qatar Airways (seit 2018) nicht weiter fortzuführen.

Katar-Kritik: "Für Geld waschen wir alles rein"

Einen Vorgeschmack des Protestes gab es am Samstag während des 2:1 in der Allianz Arena gegen den SC Freiburg: Mit einem großflächigen Plakat ("Für Geld waschen wir alles rein") wurden Vorstandschef Oliver Kahn und Präsident Hainer scharf attackiert. Darauf zu sehen: Eine Waschmaschine mit der Aufschrift "FCB AG", in der blutverschmierte Kleidung gereinigt wird. In Kahns linker Hand ein Koffer voller Geld mit der Aufschrift "You can rely on us" (Ihr könnt euch auf uns verlassen).

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Die Bayern-Bosse verteidigen ihr Engagement im Wüstenstaat mit dem Argument, nur über einen Dialog mit den Machthabern vor Ort könne man Veränderungen erzielen. Laut Bayerns Cheftrainer Julian Nagelsmann würden die Verantwortlichen längst versuchen, die Katar vorzuwerfenden Dinge "im Dialog zu besprechen und zu beeinflussen und nicht durch Ausgrenzung oder Wegschauen. Ich glaube, dass wir da schon ein bisschen was bewegt haben". In der Tat. Ein kleiner Erfolg: Bereits drei Mal konnte die Frauen-Profimannschaft der Bayern ihr Winter-Camp in Doha abhalten.

Dennoch: Es dürfte ein brisanter Abend werden, dieser 25. November, im Audi Dome.

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15 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 08.11.2021 14:43 Uhr / Bewertung:

    Ihr habt ja nur Panik, dass der FC Bayern den Werbevertrag mit Quatar verlängert und sich endgültig zum Büttel der Scheichs macht. Menschenrechte werden mit Füßen getreten, aber die Kohle nimmt der FC Bayern gerne an. Pfui, FC Bayern.

  • Fußball-Fan am 07.11.2021 22:49 Uhr / Bewertung:

    Dem FC Bayern stehen stürmische Zeiten bevor: Fans begehren wegen Geschäftsbeziehungen zu Katar auf und die Politik klagt immer häufiger den FC Bayern wegen zu laschem Umgang mit Impfungen bei seinen Spielern an. Heute haben 6 Politiker und Experten bei Maischberger in der ARD dem FC Bayern die Leviten gelesen. Selbst Landesvater Söder scheint nicht mehr gut auf den FC Bayern, insbesondere der Bayern-Vorderen, zu sprechen zu sein. Aber der Sturm der Entrüstung, dass in den Stadien nach zweierlei Maß gemessen wird, nimmt jetzt erst an Kraft zu.

  • Uli19 am 08.11.2021 07:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Erstens Mal gibt es bei Maischberger keine sechs Gesprächspartner.
    Zweitens hat Söder den FCB verteidigt da die Vorderen versuchen die Spieler zu überzeugen, zu dem hat Söder letzte Woche in einem Interview, welches sich um die bayrische Sporthilfe bezog, bekräftigt, wie der FCB als Magnet für Besucher der Stadt München zieht und letzter Punkt hat Söder gelobt, wie der FCB dem Land Bayern in allen Belangen gut tut.
    Also bei der Wahrheit bleiben, aber man ist die Lügerei und Wortverdreherei von Ihnen, speziell und nur von Ihnen, gewöhnt.
    Alle Anderen verhalten sich in diesem Forum in weitgehendster Weise vorbildlich.

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