Guardiola: "Es gibt noch viel zu verbessern"

Trainer Pep Guardiola sieht nach dem mühevollen Arbeitssieg des FC Bayern bei Hertha BSC Verbesserungsbedarf. Der Poker um seine Zukunft in München beginnt.
von  sid
Pep Guardiola steht noch bis 2016 beim FC Bayern unter Vertrag
Pep Guardiola steht noch bis 2016 beim FC Bayern unter Vertrag © dpa

Berlin - Bayern München bleibt in Deutschland eine Klasse für sich - wirtschaftlich und sportlich. Beim 1:0 bei Hertha BSC hatten die Bayern aber nur selten Grund zum Jubeln.

Berlin - Unangefochtene Tabellenführung, wirtschaftliche Rekordzahlen und Lobeshymnen vom Vorstandsvorsitzenden - doch Feierstimmung wollte bei Bayern-Trainer Pep Guardiola trotz der Vielzahl an guten Nachrichten nicht aufkommen. "Es gibt viele Dinge zu verbessern. Wir sind erst im November, es ist noch viel Arbeit zu machen", sagte Guardiola nach dem glanzlosen Münchner 1:0 (1:0) bei Hertha BSC (Spielbericht).

Selbst die "Liebeserklärung" des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, der den Vertrag mit dem "besten Trainer, der Bayern passieren konnte", verlängern möchte, konnten den Katalanen nicht aufheitern. "Wir haben noch Zeit, das Thema zu besprechen", sagte Guardiola zurückhaltend. Noch bis 2016 läuft sein Vertrag bei den Bayern - bereits vor der Begegnung hatte Rummenigge betont, den "wunderbaren Menschen" weiter an den Verein binden zu wollen.

Dabei könnte sich Guardiola wohl derzeit keinen besseren Arbeitgeber vorstellen. Wirtschaftlich geht es den Bayern besser als jemals zuvor. Rekordumsatz von 528,7 Millionen Euro, dazu die Rekordmitgliederzahl von 251.315: In Deutschland stehen die Münchner nicht nur sportlich ohne Konkurrenz da. Auch wenn der Auftritt im Olympiastadion weit weniger Grund zum Jubeln bot als die Verkündung der Rekordzahlen auf der Jahreshauptversammlung keine 24 Stunden zuvor.

"Uns geht es glücklicherweise gut, wir arbeiten auch jeden Tag dafür, dass es uns in der Zukunft auch weiter gut geht", sagte Rummenigge am Samstag in Berlin: "Im Moment sind die Verhältnisse bei Bayern München sehr, sehr gut. Und das, was auf dem Platz geleistet wird, ist großartig." Dafür reicht alleine ein Blick auf die Tabelle: Mit 33 Punkten aus 13 Spielen und schon jetzt deutlichem Vorsprung ist die Frage schon längst nicht mehr, ob die Bayern ihren Meistertitel erfolgreich verteidigen werden - sondern eigentlich nur noch wann.

Höjbjerg-Poker weiter offen

Echte "Verfolger" oder gar "Bayern-Jäger" hat die alles dominierende Mannschaft schon zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr. Lediglich drei Gegentore zu diesem Zeitpunkt hatte in der Bundesliga-Geschichte nur der VfB Stuttgart in der Saison 2003/04. Auch wenn der Auftritt der Bayern nur in den ersten 60 Minuten so souverän wie gewohnt aussah.

"Wir haben das in der zweiten Halbzeit nicht mehr gut gemacht. Wir können glücklich sein, gewonnen zu haben", sagte der Weltmeister und gebürtige Berliner Jerome Boateng, der vor dem Spiel noch von seinem ehemaligen Klub geehrt worden war. Denn in den zweiten 45 Minuten mussten die Bayern dann sogar noch ein bisschen zittern.

Stimmen zu Bayern-Hertha: "Drei Punkte und Schluss!"

Das 1:0 von Arjen Robben (27.) sollte das einzige Tor der Begegnung bleiben. Kurz vor Schluss verpasste John Anthony Brooks noch die große Chance für die Hertha zum Ausgleich. "Manchmal muss man auch mal die drei Punkte einfach mitnehmen", sagte Torschütze Robben über den "hässlichen Sieg".

Torhüter Manuel Neuer schien fast schon ein bisschen erleichtert zu sein, dass der Sieg nicht schon wieder deutlich ausfiel. "Endlich mal wieder ein ganz normales Ergebnis mit dem richtigen Sieger", schrieb Neuer bei Facebook.

Für die schwächere zweite Hälfte machte Guardiola dann auch das Champions-League-Spiel am Dienstag bei Manchester City mitverantwortlich. Beim 2:3 hatten die Bayern 70 Minuten in Unterzahl gespielt und trotzdem dominiert - am Ende aber die erste Saisonniederlage seit dem Supercup in Dortmund kassiert. Und dabei soll es nach dem Willen Guardiolas auch bleiben.

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