Gladbach-Manager Eberl: "Wir wollen die Über-Bayern ärgern"

Sinsheim - Als sich die Profis von den Fans für ihre geglückte Aufholjagd feiern ließen, dröhnte natürlich auch der Klassiker durch die Arena. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus", sangen die Anhänger von Borussia Mönchengladbach, die nach dem 3:3 (1:2) bei 1899 Hoffenheim bereits dem Duell mit dem übermächtig erscheinenden Rekordmeister am Samstag entgegenfieberten - genau wie die Spieler, der Trainer und der Manager.
"Das wird der nächste Versuch eines Bundesligisten, die großen Bayern zu schlagen", kündigte Sportchef Max Eberl mit dem Selbstvertrauen von zehn ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge und dem Punktgewinn nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand an: "Wir wollen die Über-Bayern ärgern. Dazu muss alles passen. Aber wir werden alles versuchen."
Nach dem Gladbach-Spiel warten nur noch Ingolstadt und Hannover
Die Borussen um den in Sinsheim überragenden Doppel-Torschützen Fabian Johnson sind die letzte große Hoffnung der Fußball-Bundesliga im Kampf gegen den Spitzenreiter. Sollte auch den Gladbachern am 15. Spieltag kein Sieg gegen Bayern München gelingen, dürfte dem Meister auf dem Weg zu einer ungeschlagenen Hinrunde kaum noch etwas im Wege stehen - an einen Erfolg des FC Ingolstadt oder von Hannover 96 in den ausstehenden beiden Partien glaubt schließlich kaum jemand.
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Damit die zuletzt durch Liga und Champions League stark belasteten Gladbacher Profis ausgeruht gegen die Bayern auflaufen, bekamen sie von Trainer André Schubert erst einmal bis Dienstag frei. Dann will der Coach, unter dessen Regie die Borussen 23 von 27 möglichen Punkten geholt haben, alles in die Waagschale werfen.
Schubert: "Auf Augenhöhe mit den Bayern ist in Deutschland niemand"
"Auf Augenhöhe mit den Bayern ist in Deutschland niemand, und in Europa kaum jemand. Sie gehören zu den drei besten Mannschaften der Welt", sagte Schubert zunächst, um dann die Hoffnungen der Fans zu schüren: "Wir haben aber auch eine sehr gute Mannschaft. Wir haben einen Lauf. Wir werden die Sache mit Mut und Selbstvertrauen angehen - und wir sind in der Lage, eine Top-Mannschaft in einem Spiel zu packen."
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Als großer Hoffnungsträger für dieses Unterfangen gilt Johnson - auch weil der gebürtige Münchner als früherer Profi vom TSV 1860 besonders motiviert sein dürfte. "Nicht nur ich freue mich auf die Bayern, jeder von uns freut sich auf das Spiel", sagte der 27-Jährige, der sich trotz der beiden Tore (5. und 87.) gegen seinen Ex-Klub nach dem Abpfiff zu seinen früheren Kollegen in die TSG-Kabine traute: "Jeder weiß natürlich, dass es sehr schwer wird gegen die Bayern - aber wir werden alles versuchen, um zu gewinnen."
Letztes Duell gegen Gladbach haben die Bayern verloren
Um eine Chance gegen die Münchner zu haben, dürfen sich die Gladbacher aber keine Schwächephase wie in Sinsheim erlauben. Nach der starken Anfangsphase und der frühen Führung wachten die Borussen erst wieder auf, als sie mit zwei Toren im Rückstand lagen.
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Was die Gladbacher, die beim bisher letzten Duell mit den Bayern im März in München die Oberhand behielten (2:0), aber dann boten, könnte auch für das Starensemble von der Isar gefährlich werden.