Gegen Neuer: Lewandowski bereut Ronaldo-Wahl

Doha - Damit hätte Manuel Neuer wohl nicht gerechnet. Ausgerechnet Robert Lewandowski, sein Teamkollege vom FC Bayern, hat sich bei der Wahl zum Weltfußballer 2014 verwählt. Der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft setzte Cristiano Ronaldo auf seinem Stimmzettel ganz nach oben, Neuer nur auf Platz zwei. Der erhielt somit nur drei Punkte, Ronaldo dagegen fünf.
Sportvorstand Matthias Sammer stellte den Stürmer nach der Vormittagseinheit im Trainingslager deshalb zur Rede. „Wir haben ihn nicht geschimpft, aber wir haben darüber gesprochen. Robert hat mir das erklärt, er sagte, er habe seine Stimme beim polnischen Verband schon im August zwischen Tür und Angel abgegeben. Es hieß, mach das und mach das. Er hat das wohl ohne groß zu überlegen getan. Er hat sich aber selbst schon korrigiert, auch öffentlich, dass er da völlig kopflos war.“
Was Lewandowski jetzt auch so sieht: „Es war ein Fehler von mir, Ronaldo gewählt zu haben. Ich würde heute ganz klar Neuer wählen“, sagte er dem „Kicker“, „aber ich habe irgendwann im August abgestimmt. Es tut mir sehr leid für Manu.“
Und nicht nur das eigene Votum kann er nach Ronaldos Triumph vor Messi nicht (mehr) nachvollziehen: „Dass er noch nicht einmal Zweiter geworden ist, verwundert mich, auch der große Abstand zu Ronaldo ist nicht zu verstehen. Manuel ist ein großartiger Torwart und Typ.“
Immerhin: Unter anderem Bundestrainer Joachim Löw, dessen Vorgänger Jürgen Klinsmann (USA-Coach), die Teamkollegen Bastian Schweinsteiger und Claudio Pizarro (Peru-Kapitän) sowie Ex-Bayer Anatolij Tymoschtschuk (Ukraine) gaben Neuer jeweils die meisten Stimmen. Beim nächsten Mal dürfte er die wohl auch von Lewandowski bekommen.