FC Schalke gegen FC Bayern: Goretzka-Rückkehr - Kovac appelliert an Schalke-Fans

Bei Sanches hat er ein glückliches Händchen bewiesen, klappt das bei Goretzka nun auch? Ob Bayern-Trainer Kovac den Ex-Schalker im Spiel bei seinem früheren Arbeitgeber von Beginn an bringt, ließ er am Freitag offen. Vorsorglich formuliert er schon mal einen Appell an die Fans von Königsblau.
München - Auch wenn sich Niko Kovac am Freitag einmal mehr "nicht in die Karten schauen" lassen wollte, wie seine Startelf im Bundesliga-Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 aussieht (Samstag, 18.30 live auf Sky und im AZ-Liveticker), mit einem Einsatz von Leon Goretzka ist fest zu rechnen.
Erst recht nach den guten Erfahrungen, die der Trainer des FC Bayern am Mittwochabend in der Champions League beim 2:0 gegen Benfica Lissabon gemacht hat, als er Renato Sanches in seiner Heimat auflaufen ließ - und der es ihm mit einem couragierten Auftritt, einem Assist und einem Treffer dankte. (Lesen Sie hier: Der harte Weg des Renato Sanches)
Dabei war es für den Coach selbst die erste Berührung mit der Königsklasse.
Ex-Schalker Manuel Neuer spricht von "Hass"
"Er macht das bisher richtig gut, er hat sich bestens integiert", sagte Kovac in der Spieltags-PK am Freitag über Goretzka, der von 2013 bis 2017 für die Königsblauen spielte. Und: "Er wird sich auf Schalke sicher nicht beeinflussen lassen. Er wird nicht overpacen, er wird das gut hinkriegen."
Gut hinkriegen? Wir erinnern uns an Manuel Neuer, der von "Hass" sprach, der ihm entgegenschlug, nachdem er Gelsenkirchen in Richtung München verlassen hatte. Der Welttorhüter war 2011 nach vielen Jahren auf Schalke zum FC Bayern gewechselt. "Je mehr Hass einem entgegenkommt, desto mehr weiß man, wie sehr man geliebt wurde", sagte der 32-Jährige nach dem Spiel in Lissabon.
Kovac über Goretzka: "Leon ist stark im Kopf"
Ob das die Schalke-Fans genauso sehen? Dem Kollegen Goretzka ist dieser Spruch in dessen Situation wohl nicht gerade dienlich. (Lesen Sie hier: Leon Goretzka - "Vermutlich nicht ganz so wie bei Renato")
Bayern-Trainer Niko Kovac appellierte eindringlich an die Anhänger der Schalker: "Ich würde mir wünschen, dass ehemalige Spieler, die auch Gutes für ihren Klub geleistet haben - egal, ob das nun Schalke oder Dortmund oder Frankfurt oder wer auch immer ist ,- dass diese Spieler so empfangen werden, wie wir das vor zwei Tagen (bei Renato Sanches in Lissabon, d. Red.) gesehen haben. Letztendlich haben diese Spieler dafür gesorgt, dass der Klub Champions League spielt. Auch Manuel Neuer damals."
Kovac meinte weiter: "Jeder muss für sich selbst entscheiden, wer er seinen ehemaligen Star empfängt. Wie gesagt, das ist mein Wunsch - das ist das eine, was man bekommt, ist das andere. Aber Leon ist stark im Kopf", es werde ihn nicht belasten, sagte der kroatische Trainer: "Er will es dem Verein, den Zuschauern zeigen, er will es uns zeigen, sich selbst. Warum soll man sich da nicht freuen? Ist doch schön!"