FC Bayern zum Skandal-Klub verkommen: Der Kader ist nicht die einzige große Baustelle

Nicht nur auf dem Transfermarkt wartet auf die neue Führungsriege des FC Bayern jede Menge Arbeit, auch sonst liegt innerhalb des Vereins einiges im Argen. Die AZ zeigt, in welchen Bereichen die Bosse den Klub umkrempeln müssen. Teil eins: Die mangelhafte Außendarstellung.
Bernhard Lackner |
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Präsident Herbert Hainer (l.) und Ehrenpräsident Uli Hoeneß gehören zur neuen (alten) Führungsriege des FC Bayern.
Präsident Herbert Hainer (l.) und Ehrenpräsident Uli Hoeneß gehören zur neuen (alten) Führungsriege des FC Bayern. © imago/Beautiful Sports

München - Der FC Bayern steckt im größten Umbruch der jüngeren Vereinsgeschichte. Das Experiment mit Oliver Kahn als Vorstandsboss und Hasan Salihamidzic als Sportvorstand an der Klubspitze ist gescheitert, nun haben neben Präsident Herbert Hainer, Kahn-Nachfolger Jan-Christian Dreesen und Trainer Thomas Tuchel auch wieder die beiden alten Bayern-Granden Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge das Sagen.

Zu tun gibt es einiges – und das nicht nur auf dem Transfermarkt, wo in diesem Sommer womöglich die 100-Millionen-Euro-Schallmauer für einen Spieler durchbrochen werden könnte. Auch sonst gab es unter Kahn und Salihamidzic in den vergangenen Monaten und Jahren so manche Fehlentwicklung, die von der neuen Klubführung glattgebügelt werden muss. Die AZ gibt einen Überblick. Teil eins: Die mangelhafte Außendarstellung.

FC Bayern: Kahn und Salihamidzic versagten bei der Kommunikation

Seit Monaten bestimmen bei den Bayern die außersportlichen Themen die Schlagzeilen. Egal ob Neuers Ski-Unfall samt folgendem Rausschmiss von Torwarttrainer Toni Tapalovic, die Entlassung von Julian Nagelsmann oder die Kabinen-Prügelei zwischen Sadio Mané und Leroy Sané nach der Champions-League-Pleite bei Manchester City: Der deutsche Rekordmeister machte seinem Namen als FC Hollywood zuletzt alle Ehre.

Dabei wurde schonungslos offengelegt, wie schwer sich Kahn und Salihamidzic dabei taten, Brandherde abseits des Platzes zu moderieren. Anstatt sich schützend vor Mannschaft, Trainer und Verein zu stellen, gingen die beiden Ex-Bosse in brenzligen Situationen viel zu häufig auf Tauchstation. Suchten sie dann doch mal die Flucht nach vorne, agierten sie in Sachen externer Kommunikation bisweilen äußerst unglücklich.

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Wenn es brenzlig wurde, wurden Flick und Nagelsmann von den FC-Bayern-Bossen im Stich gelassen

Tatsächlich offenbarten beide schon in den vergangenen Jahren kommunikative Schwächen. Die Art der Trennung von Sextuple-Trainer Hansi Flick, der sich in den letzten Monaten seiner Amtszeit ständig alleine den Fragen nach seiner Zukunft stellen musste, sorgte etwa bei vielen Fans für Verwunderung.

Dessen Nachfolger Julian Nagelsmann war später mehr als Außenminister denn als Chefcoach gefordert – siehe die Impf-Posse um Joshua Kimmich, das Katar-Sponsoring oder die völlig aus dem Ruder gelaufene Jahreshauptversammlung im Herbst 2021, bei der auch Hainer kein allzu gutes Bild abgab.

Was Flick und Nagelsmann eint: Wenn es neben dem Platz brenzlig wurde, wurden sie von ihren Chefs im Stich gelassen. Ähnlich erging es Tuchel, der die Kabinen-Prügelei zwischen Mané und Sané alleine moderieren musste. Auch hier fehlte eine klare Ansage aus der Chefetage.

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FC-Bayern-Bosse müssen Außendarstellung dringend verbessern

Während Salihamidzic schlicht kein geborener Kommunikator ist (und wohl auch keiner mehr werden wird), hätte man sich von Kahn hingegen deutlich mehr Souveränität in der Öffentlichkeitsarbeit erwartet.

Vom einstigen "Weiter, immer weiter!"-Titan war im maßgeschneiderten Designer-Anzug aber wenig bis gar nichts mehr zu sehen. In seiner Rolle als CEO griff der einstige Weltklasse-Keeper lieber zu inhaltsschwachen Phrasen als zu Klartext-Ansagen. Die Abteilung Attacke? Seit dem Hoeneß-Abgang unbesetzt!

Für die neue (alte) Klubführung wird es nun darum gehen, die Außendarstellung des Vereins wieder deutlich zu verbessern und auch medial die Deutungshoheit zurückzugewinnen. Der FC Bayern ist in den vergangenen Monaten zu einem Skandal-Klub verkommen. Das sollte sich schleunigst wieder ändern...

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18 Kommentare
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  • barzussek am 02.06.2023 16:14 Uhr / Bewertung:

    Die "älteren" Herren müssen es richten weil die Jungen es nicht auf die Reihe bekommen Wenn Klugscheißer bestimmen was ein Skandal Verein ist kommt solcher Schwachsinn zu Stande

  • Kangaroo am 02.06.2023 14:35 Uhr / Bewertung:

    Ist doch herrlich.Nun können sich die ganzen neidzerfressenen FCB-Hasser:innen am FCB abarbeiten.

  • LolaMontez am 02.06.2023 12:02 Uhr / Bewertung:

    Nicht zu vergessen:
    Der Bundesvorsitzende der SPD Deutschland, Lars Klingbeil ist Verwaltungsbeirat beim FCB e.V.

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