FC Bayern vs. Berater Zahavi: Die Fronten im Lewandowski-Poker sind verhärtet

Ein Mega-Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Barcelona scheint näher zu rücken. Ein erstes Angebot soll vorliegen. Sportvorstand Hasan Salihamidzic attackiert indes den Berater des Polen. Dieser schlägt verbal zurück.
Jordan Raza und Christian Hollmann, dpa |
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Die Wechselwünsche von Bayerns Robert Lewandowski werden zum Streitthema.
Die Wechselwünsche von Bayerns Robert Lewandowski werden zum Streitthema. © Sven Hoppe/dpa

München - Robert Lewandowski entspannt am weißen Sandstrand, daheim gibt es weiter heiße Debatten und Spekulationen um seine Zukunft. Während der zweimalige Weltfußballer mit der Familie in der Türkei urlaubt, geht in München und Barcelona das Ringen um den Polen in die nächste Runde.

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Nach Berichten der "Bild am Sonntag" sollen die finanziell angeschlagenen Katalanen ein erstes schriftliches Angebot in Höhe von 32 Millionen eingereicht haben. Sportvorstand Hasan Salihamidzic hielt sich dazu bedeckt und attackierte stattdessen den Berater des Polen.

Der Transferpoker droht zu eskalieren

Der Transferpoker um Lewandowski spitzt sich zu. Aussagen des Polen, wonach dieser kein Angebot über eine Verlängerung seines 2023 auslaufenden Vertrags von den Bayern bekommen haben soll, widersprach die Münchner Vorstandsriege nun deutlich. "In dem Gespräch mit seinem Berater haben wir ganz klar ihm ein Angebot gemacht. Ganz klar, dass er ein Angebot mit einer Laufzeit und einer Summe auf den Weg bekommen hat", sagte Salihamidzic im Sport1-"Doppelpass".

Wer ist verantwortlich für dieses Kommunikations-Wirrwarr? Vielleicht Lewandowskis Berater Pini Zahavi? Der 78-Jährige Spieleragent soll die treibende Kraft im Transferpoker sein. "Er (Lewandowski, d. Red.) hat natürlich einen Berater, der ihm den Kopf verdreht. Das ist einfach nicht sauber", sagte Salihamidzic und zeigte sich "verwundert" über das Verhalten des Israeli. "Was der dann dem Spieler gesagt hat, kann ich nicht sagen."

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Schlechte Erinnerungen an Transfer-Posse um Alaba

Mit Zahavi waren die Bayern schon vor dem Wechsel von David Alaba zu Real Madrid aneinandergeraten. Ehrenpräsident Uli Hoeneß bezeichnete Zahavi damals als "einen geldgierigen Piranha". Nach Ansicht von Zahavi ist das Verhältnis zwischen den Bayern-Verantwortlichen und ihm seither belastet. "Ich wurde zum Feindbild auserkoren, weil David Alaba vor einem Jahr für sich die Entscheidung getroffen hatte, den Verein zu verlassen", sagte er der "Bild" .

Agent Pini Zahavi steht auf der Tribüne.
Agent Pini Zahavi steht auf der Tribüne. © Mike Egerton/Empics/dpa/Bildarchiv

Und nun kündigte der 78-Jährige als Reaktion auf die jüngsten Salihamidzic-Aussagen den Abgang von Lewandowski an. "Natürlich können sie Robert noch ein Jahr behalten, fairerweise hat er Vertrag bis 2023, aber das würde ich ihnen nicht empfehlen. Für Robert Lewandowski ist der FC Bayern Geschichte", sagte er.

Lewandowski fühlt angeblich nicht respektiert

Zugleich dementierte er ein Vertragsangebot für den Polen. Nun wolle Lewandowski sich einen Lebenstraum erfüllen und zu einem anderen Klub wechseln.

Grund dafür sei nicht Geld, weder für den Weltfußballer noch für ihn als Berater. "Er fühlt sich seit Monaten von den Verantwortlichen nicht respektiert, das ist die Wahrheit. Der FC Bayern hat nicht den Spieler Lewandowski verloren, sondern den Menschen Robert", sagte Zahavi. Hintergrund soll sein, dass sich die Bayern um den Dortmunder Stürmer Erling Haaland bemüht haben sollen. Der Norweger wechselt nun zu Manchester City.

Im Gegensatz zu seinen klaren Aussagen über den Spieleragenten, hielt sich Salihamidzic zu einem möglichen 32-Millionen-Angebot der Katalanen bedeckt.

Zuletzt hatte die spanische Zeitung "Sport" berichtet, dass die Bayern ihre Forderung auf 35 bis 40 Millionen heruntergeschraubt hätten. "Darüber wollen wir jetzt nicht öffentlich reden, ob es irgendwelche Angebote gibt oder nicht", sagte der 45-Jährige. Für den FC Bayern sei das Wichtigste, mit dem "wichtigsten Spieler" noch ein Jahr Vertrag zu haben. Ein Spieler, "den viele Vereine in Europa gerne hätten", sagte Salihamidzic.

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Die Bayern verweisen auf den Vertrag

Trotz aller wilden Spekulationen über einen möglichen vorzeitigen Wechsel, pocht der deutsche Rekordmeister weiter konsequent darauf, dass "Lewy" sein Arbeitspapier erfüllt. "Robert Lewandowski hat einen Vertrag bis 2023, und den wird er erfüllen", sagte Vorstandsboss Oliver Kahn der "Welt am Sonntag". Salihamidzic ergänzte seinen mittlerweile standardisierten Satz in dieser Causa: "Lewy hat einen Vertrag bis nächsten Sommer."

Fest steht: Die nächsten Wochen werden trotz Sommerpause für den FC Bayern und den zuletzt selbst von den eigenen Fans ausgepfiffenen Salihamidzic alles andere als ruhig. "Für uns ist klar, jetzt geht’s los. Jetzt in dieser Zeit geht der Markt auf. Da wird schon Einiges passieren", sagte Salihamidzic. Klingt nach turbulenten Wochen und weiteren Runden im Transferpoker um Lewandowski.

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  • Kaiser Jannick am 23.05.2022 14:10 Uhr / Bewertung:

    "Karl-Heinz Rummenigge geht davon aus, dass Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski im Sommer 2014 zum FC Bayern wechselt. Dies, so der Bayern-Vorstandsboss, müsse auch dem BVB klar sein." (SZ vom 09. Juli 2013, 14:06 Uhr)

    Eben dieser Lewandowski hat sich bereit beim BVB weggestreikt um nach München zu wechseln. Damals hatten diese die besseren Karten, weil RL seinen Wechsel mit aller Macht forcierte. KHR triumphierte damals und tönte, dass dem FCB sowas nie passieren würde.

    Nun, es sind 8 Jahre vergangen, die Zeiten haben sich geändert und nun ist der FCB dank seines "nicht wertgeschätzten Geringsverdieners" nun in exakt derselben Lage wie damals der BVB. RL ist stur und bockig, solch einen Haufen gärender Unzufriedenheit wird man sich nicht leisten können, ebenso wenig den nächsten ablösefreien Transfer in 2023. Alle wissen das, die eine Seite treibt den Preis, die andere will ihn senken.

    Und RL ist und bleibt einer der Ober-Söldner, zumindest hat er das auch nie bestritten

  • Downy am 23.05.2022 17:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    Wo hat sich RL beim BVB weggestreikt? Er hat brav seinen Vertrag erfüllt, hat ordentlich gespielt und auch sonst keinen Stunk gemacht wie Aubameyang oder Dembele. Das Problem ist nicht RL sondern sein Berater. Der hätte bei mir schon längst Hausverbot und anrufen könnte er bis er schwarz wird.

  • dakaiser am 23.05.2022 10:01 Uhr / Bewertung:

    Ich denke, dass der Spielervermittler derjenige ist, der lügt. Wenn ich das gelesene richtig interpretiere, dann hat man seitens Bayern nicht mit dem Spieler direkt gesprochen. Auch wenn ein sogenannter Berater die Verhandlungen führt, wenn es um die endgültige Kohle und somit dessen Provision geht,
    ist für mich schwer verständlich, dass man als Vorstand nicht mal hergeht und rechtzeitig den Spieler ins Büro holt und vorab mit ihm schon mal gewisse Dinge klärt. Wäre vermutlich dem Uli nicht passiert. Vermutlich.....

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