FC Bayern vor heißer Saisonphase: Nagelsmann – "Können uns nicht ausruhen"

Nach der Gala in der Königsklasse hat der FC Bayern seine Pflichtaufgabe in der Bundesliga erfüllt. Doch die Wochen der Wahrheit warten erst noch.
von  Thomas Niklaus, SID
Auch mit der Leistung von Leroy Sané (r.) kann Bayern-Trainer Julian Nagelsmann zufrieden sein.
Auch mit der Leistung von Leroy Sané (r.) kann Bayern-Trainer Julian Nagelsmann zufrieden sein. © imago/Ulmer/Teamfoto

München - Julian Nagelsmann verließ die Arena nach gelungener Rotation und erfüllter Mission mit einem Lächeln. "Wir haben den Job heute und in dieser Woche erledigt", sagte der Trainer des FC Bayern zufrieden, schickte aber gleich noch eine Warnung an seine Stars hinterher: "Wir können uns nicht ausruhen. Die Liga ist eng. Dann ist die Auslosung für die Champions League und auch noch der Pokal. Der April, in dem wir acht oder neun Spiele haben, wird ein sehr spannender Monat."

Auch wenn der deutsche Rekordmeister nach dem beeindruckenden Viertelfinal-Einzug in der Champions League auch seine Liga-Pflicht mit einem 5:3 (4:1) im Derby gegen den FC Augsburg souverän löste – die Wochen der Wahrheit kommen erst noch. Doch zunächst herrscht bei den Münchnern nach einem turbulenten Jahresstart Ruhe, zumal auch noch Verfolger Borussia Dortmund, nächster Heimspiel-Gegner der Bayern (1. April), patzte.

Bayerns Bank-Spieler überzeugen gegen Augsburg

Viel wichtiger war für Nagelsmann aber die Erkenntnis, dass er sich auf seine Bank verlassen kann. Nach dem 2:0 gegen Paris nahm er fünf Wechsel vor – und insbesondere die "Sorgen-Stars" Leroy Sane und João Cancelo sowie Benjamin Pavard machten den Unterschied. "Wir können super durchwechseln und sind deshalb super gerüstet für alle Wettbewerbe", betonte Torwart Yann Sommer.

Auch Joshua Kimmich war voll der Lobes über die prominenten "Reservisten", zu denen auch Sadio Mané gehörte. Man müsse "die Jungs hervorheben, die zuletzt nicht von Anfang an gespielt haben", sagte der Nationalspieler. Man erhöhe fast sogar noch die Qualität, ergänzte Sportvorstand Hasan Salihamidzic stolz, "wenn sie reinkommen".

Da war zum einen der seit Wochen in der Kritik stehende Sané, der nicht nur das 4:1 kurz vor der Pause erzielte, sondern auch mit einem beherzten Auftritt überzeugte. "Leroy hat diese Qualität. Wenn wir die rauskitzeln, ist er einer der Besten in Europa", sagte Salihamidzic zufrieden, nachdem Nagelsmann seinen eigenwilligen Star schon am Freitag vehement in Schutz genommen hatte.

Cancelo glänzt als Torschütze und Vorbereiter

Oder João Cancelo, der nach starkem Einstand in München zuletzt einen Durchhänger hatte, gegen den FCA aber ansatzweise seine Extraklasse zeigte. Der Portugiese erzielte das wichtige 1:1 nach dem frühen Rückstand durch Mergim Berisha. Zudem glänzte er als Vorbereiter.

Doch einer stach noch hervor: Benjamin Pavard. Gegen PSG noch gesperrt, gelang ihm sein erster Doppelpack für die Bayern, zudem war auf den Weltmeister von 2018 auch in der Defensive Verlass. Er sei "sehr, sehr glücklich", sagte der Franzose, bremste aber gleich die Euphorie: "Jetzt konzentrieren wir uns auf die kommenden Aufgaben."

Im November hatte Pavard Abwanderungsgedanken geäußert, bei seinen beiden Toren klopfte er vehement auf das Bayern-Wappen auf seinem Trikot. Ob er seinen bis 2024 laufenden Vertrag verlängert, ist allerdings offen. Pavard spiele seit "vier bis sechs Wochen überragend. Darüber freue ich mich sehr. Alles andere werden wir sehen", sagte Salihamidzic.

Musiala über Gegentore: "Wir sind sauer darüber"

So gab es nach dem Derby nur einen Grund, der den Bayern etwas Sorge bereitete. "Drei Tore sollten wir nicht kassieren", sagte Jamal Musiala bei Sky, "wir sind sauer darüber". Auch für Nagelsmann war dies "etwas unnötig". Dennoch überwog die Freude nach erfüllter Mission. Jetzt, betonte Kimmich, "können wir etwas durchatmen und dann geht es nächste Woche weiter". Und zwar in Leverkusen.

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