FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel setzt Hoffnungen auf sein Sturm-Ass: "Auf dem Platz wird er zum Hai"

Thomas Tuchel, Trainer des FC Bayern, vermisst in Deutschland die Anerkennung, die er in England genoss. Er erwartet ein heißes Duell mit Leverkusen: "Wir haben alles zu verlieren. Sie können alles gewinnen"
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FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel bei der Arbeit mit seiner Mannschaft.
FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel bei der Arbeit mit seiner Mannschaft. © FC Bayern München

Faro - Thomas Tuchel schont in den Tagen von Faro niemanden – weder sich selbst noch die Mannschaft des FC Bayern. Die Trainingseinheiten auf dem Campus in Quinta do Lago sind sehr intensiv, am Dienstagnachmittag gab Tuchel seinen müden Stars dann mal frei. Doch schon am Mittwoch geht es mit zwei Mal Training um 10 Uhr und 16 Uhr weiter.

Hier, nahe der Atlantikküste, werden die Grundlagen gelegt für eine aus bayerischer Sicht hoffentlich erfolgreiche Rückrunde. Es ist für Tuchel, der 2020 schon mit Paris Saint-Germain in der Luxus-Anlage residierte, das Halbjahr der Wahrheit.

FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel über Bayer Leverkusen: "Sie sind außerordentlich"

"Wir haben alles zu verlieren. Sie können alles gewinnen", sagte Tuchel bei ESPN zum Meisterduell mit Bayer Leverkusen. Bayern hat in der Bundesliga vier Punkte Rückstand als Zweiter auf die Werkself, allerdings auch eine Partie weniger absolviert. Das ausgefallene Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten 1. FC Union Berlin wird am 24. Januar nachgeholt. In Leverkusen müssen die Münchner dann am 10. Februar antreten. Ein echtes Gipfeltreffen. "Diesmal ist es ein Titelrennen und sie sind außerordentlich", sagte Tuchel über die Leverkusener von Trainer Xabi Alonso: "Man sollte aber auch Stuttgart nicht vergessen, und auch Leipzig kann jederzeit einen Lauf hinlegen."

Speziell das Aufeinandertreffen von Tuchel und Alonso wird mit Spannung erwartet, gilt der Spanier, der von 2014 bis 2017 bei Bayern spielte, doch als heißer Kandidat auf den Trainerposten in München in den nächsten Jahren. Und so begleitet Alonsos Schatten auch Tuchel in der Rückrunde bei der Titeljagd in der Bundesliga und Champions League.

Thomas Tuchel absolviert Steigerungsläufe – Aussetzer in der Rückrunde verboten

Tuchel wirkt in Faro extrem fokussiert und angriffslustig. Nach dem Training am Dienstagvormittag absolvierte er mit seinem Assistenten Anthony Barry noch Steigerungsläufe, auch auf dem Padel-Platz zeigte sich der Cheftrainer schon in Aktion. Tuchel lebt Ehrgeiz und Engagement vor – das kommt im Team gut an.

Der Coach weiß: Er sollte mit seiner Mannschaft eine bessere Rückserie spielen als in der vergangenen Saison. Da schied Bayern im DFB-Pokal gegen Freiburg und in der Champions League gegen Manchester City aus, die Meisterschaft wurde am letzten Spieltag dank gütiger Mithilfe von Borussia Dortmund eingefahren.

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Tuchel hat sein Team in dieser Saison spielerisch durchaus weiterentwickelt, es gibt aber immer noch Aussetzer wie beim 1:5 in Frankfurt oder beim Pokal-Knockout in Saarbrücken (1:2). Die kommenden Wochen werden zeigen, in welche Richtung Tuchel den FC Bayern führt. Im Achtelfinale der Champions League wartete Lazio Rom auf die Münchner. Dabei setzt Tuchel nicht zuletzt auf Superstürmer Harry Kane. "Ich glaube ganz klar, dass es für Harry keine Grenzen gibt", sagte Tuchel: "Was auch immer du ihm sagst, er macht es. Er ist so bescheiden, aber auf dem Platz wird er zum Hai." Vorsicht, bissig!

Thomas Tuchel: "Ich habe mehr Anerkennung in England gespürt, ja."

Kane, der am freien Nachmittag gemeinsam mit Thomas Müller, Eric Dier, Konrad Laimer und Sven Ulreich Golfspielen war, wird Tuchel dabei helfen, die sportlichen Ziele zu erreichen. Damit der Coach dann auch die Wertschätzung bekommt, die er sich wünscht. "Ich glaube, dass wir in Deutschland sehr kritisch miteinander umgehen. Besonders mit Spielern und Trainern, nicht nur mit mir", sagte Tuchel.

In seiner Zeit in England beim FC Chelsea sei dies anders gewesen, ergänzte der Trainer. Es gebe in Deutschland ein Bild von einem, und das gelte für Jahre. Wenn man einmal in einer Schublade stecken würde, sei es schwer, dort wieder rauszukommen, befand Tuchel. Er klage nicht, es sei einfach nur ein Fakt: "Ich habe mehr Anerkennung in England gespürt, ja." Was da am besten hilft? Na klar: Titel, Titel, Titel. Am besten schon in dieser Saison.

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