FC-Bayern-Star Thomas Müller mahnt: "Die Leute wissen nicht, was sie ihrem Körper zuführen"

Als Profisportler gehört Fitness und eine bewusste Ernährung zu den Kernaufgaben von Thomas Müller. In einem Interview sprach er ausführlich über das Thema – und darüber, wie sich jeder bewusster ernähren kann.
Victor Catalina
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Bereits in frühen Jahren beschäftigte sich Thomas Müller mit dem Thema Ernährung. In einem Interview verriet er seine Strategie und Tipps.
Bereits in frühen Jahren beschäftigte sich Thomas Müller mit dem Thema Ernährung. In einem Interview verriet er seine Strategie und Tipps. © IMAGO/Sven Simon

München – Auf dem Platz gehört Thomas Müller noch immer zu den prägenden Figuren des Bayern-Spiels. Aber auch außerhalb macht sich der 34-Jährige zunehmend einen Namen. Vor allem durch seine Leidenschaft für Ernährung. Auf seinem YouTube-Kanal kocht Müller selbst oder auch an der Seite von Kumpel  Felix Neureuther

Seine Liebe zum Thema fing bereits in jungen Jahren an, verriet Müller der "Welt": "Meine Mutter hat in meiner Kindheit und Jugend immer gern, frisch und gut gekocht, da war ich schon interessiert." Alfons Schuhbeck sei für sie eine Inspiration gewesen. "Mit Anfang 20 fing ich das Kochen an. In den vergangenen Jahren ist mein Interesse an Ernährung, Essen und Kochen dann deutlich gestiegen."

Über das Kochen findet Müller zur Ernährungswissenschaft

Grund dafür sei Müllers Wille, auch im fortgeschrittenen Fußballeralter weiter alles aus sich herauszuholen, um auf allerhöchstem Niveau zu bleiben. Vor allem von Schuhbeck und Holger Stromberg bei der Nationalmannschaft sowie Bayerns ehemaliger Ernährungsberaterin Mona Nemmer, die inzwischen für Jürgen Klopp und den FC Liverpool tätig ist, habe Müller viel gelernt: "Mit 18 Jahren wusste ich nicht, was Koriander ist.  Ich habe gelernt und kapiert, was der Körper wirklich braucht. Was steckt in den Lebensmitteln? Das wird in unserer Gesellschaft nicht wirklich gelehrt, da gibt es Nachholbedarf, auch in der Schule. Mittlerweile interessiert mich das Wissen über das, was der Körper braucht, fast mehr als das Kochen selbst."

Bereits in frühen (Karriere-)Jahren beschäftigte sich Thomas Müller (r.) mit dem Thema Kochen und Ernährung, wie hier 2012 an der Seite des ehemaligen DFB-Chefkochs Holger Stromberg (l.)
Bereits in frühen (Karriere-)Jahren beschäftigte sich Thomas Müller (r.) mit dem Thema Kochen und Ernährung, wie hier 2012 an der Seite des ehemaligen DFB-Chefkochs Holger Stromberg (l.) © IMAGO / ActionPictures

Gerade am fehlenden Wissen über die Ernährung stört sich Müller: "Essen ist etwas Schönes, es verbindet alle. 500 Kalorien hat man dem Körper ganz schnell zugeführt, aber um sie abzutrainieren, muss man ganz schön was tun. Es geht mir um das Bewusstsein dafür, welche Auswirkungen die Ernährung auf unser Leben haben kann, kurz- und langfristig."

Müller kritisiert: "Die Leute wissen meistens nicht, was sie ihrem Körper zuführen"

Besonders für die Regeneration sei Ernährung ein wichtiger Punkt, betont Müller: "Jeder schlägt sich mit Alterserscheinungen rum. Diabetes, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Krankheiten sind ein großes Problem in vielen Ländern. Und ich glaube, das Kernproblem ist meistens, dass die Leute gar nicht wissen, was sie ihrem Körper zuführen. Und wie einfach es wäre, einen Riesenschritt nach vorn zu machen."

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert

Für eine bewusstere Ernährung empfiehlt der Weilheimer, nicht immer nur auf Zutaten zu achten, sondern auf Nährstoffe und wo diese zu finden sind: "Dann kann es sogar mal ein Fertiggericht sein." Müller empfiehlt das sogenannte "Meal-Prep", die Planung und das Vorbereiten von Mahlzeiten. Im Kern geht es darum, "stark verarbeitete Lebensmittel wegzulassen, in denen wenig steckt, was der Körper wirklich für seine Versorgung gebrauchen kann. Und diese durch etwas zu ersetzen, was mehr enthält."

Täglich drei Löffel Olivenöl: Wie sich Müller bewusst ernährt

Müller selbst setzt dabei auf den "bunten Teller": Verschiedenfarbiges Gemüse in die Mahlzeiten einzubauen, eine Eiweißquelle, wie Fisch, Fleisch und Hülsenfrüchte sowie eine ballaststoffreiche Kohlenhydratbeilage, zum Beispiel Kartoffeln. Alles jedoch in moderaten Mengen.

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Auch einige Tipps aus dem Profifußballerleben enthüllte Müller: Nach dem Aufstehen beispielsweise nimmt der 34-Jährige drei Löffel Olivenöl zu sich. "Das schützt das Herz und schmeckt mir sehr." Dazu gibt es eine Handvoll Walnüsse sowie einen halben Liter Wasser. "Auch wenn ich keinen Durst habe, weil der Körper über Nacht Flüssigkeit verliert."

Wie Müller sich den Zucker abgewöhnte

Auf Zucker verzichtet auch der Profifußballer nicht, hat sich davon jedoch zunehmend entwöhnt: "Manches ist mir inzwischen sogar zu süß. Eistee zum Beispiel." Dafür wurde aus dem Vanille- ein Naturjoghurt. Zum Frühstück gibt es ein ungesüßtes Porridge mit frischen Beeren und einem Schuss Leinöl und statt des Schokoriegels am Nachmittag Nüsse. Wenn man dann auch noch den Saft durch Wasser ersetzt, kann es zum Cappuccino gern auch mal ein Schokocroissant sein, erzählt Müller. 

Oder, wie im Fall von Müller, der Kaiserschmarrn und die bayrische Leberkäsesemmel. Denn: "Wer sich ausgewogen ernährt, muss auf nichts verzichten."

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7 Kommentare
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  • Monaco_Flote am 01.01.2024 10:54 Uhr / Bewertung:

    Müllers Warnung kommt zweieinhalb Jahre zu spät und auch er hat das "zu sich genommen". Da war er sogar noch sehr überzeugt davon und belehrte alle.

  • meingottwalter am 01.01.2024 10:25 Uhr / Bewertung:

    Auch das noch.

  • MadridistaMUC am 31.12.2023 22:17 Uhr / Bewertung:

    Kann man alles so machen, aber schützt nicht vor Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs,Diabetes... Man bekommt sowas auch zum grossen Teil vererbt. Ich habe auf alles geachtet und trotzdem schon meinen Stent und darf lebenslang Statine und TAH einnehmen..Hab ne super BMI, rauche und trinke nicht. Cholesterin war schon perfekt. Stress moderat. Trotzdem Stenose Hauptstammarterie...es kommt wie es kommt.

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