FC Bayern: So viel Anteil haben Lewandowski, Heynckes und Guardiola am Titel
München - Noch ein Sieg fehlt dem FC Bayern zu seinem Meisterstück. Und für die Dienstreise am Samstag (15.30 Uhr im AZ-Liveticker) zum FC Augsburg gab Trainer Jupp Heynckes genau den freilich als Ziel aus: "Wir fahren nach Augsburg, um das Spiel zu gewinnen und damit deutscher Meister zu werden."
Zum sechsten Mal in Folge und zum 28. Mal insgesamt. Doch wem gehört denn eigentlich die Schale? Die AZ erklärt, wer welchen Anteil daran hat:
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Die AZ zeigt auf, wer wie viel Anteil an der deutschen Meisterschaft hat. (Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.) Foto: AZ-Montage
Heynckes (31 Prozent): Der 72-Jährige hat sich das größte Stück am Meisterkuchen verdient. Als er die Mannschaft übernahm, hatten die Bayern fünf Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund. Mit 17 Siegen in 20 Ligaspielen (ein Remis, zwei Niederlagen) brachte er die Münchner in Rekordtempo auf Meisterkurs. Sogar das erneute Triple ist möglich. Lostrommel beim FC Bayern - Hasenhüttl raus?
Co-Trainer (4 Prozent): Seine beiden Hermanns wieder an seiner Seite zu haben, machte Heynckes zur Bedingung für seine Rückkehr. Bei Hermann Gerland kein Problem. Für Co-Trainer Peter Hermann mussten die Bayern die Weltrekord-Ablösesumme von 1,75 Millionen Euro Ablöse an Fortuna Düsseldorf zahlen. Beim 2:1 gegen Schalke vertrat Hermann den grippekranken Heynckes. Nach der Entlassung von Carlo Ancelotti coachte übrigens auch der damalige Assistent Willy Sagnol ein Spiel – und steuerte mit dem 2:2 bei Hertha BSC Berlin immerhin einen Punkt zur Meisterschaft bei.
In der Mannschaft steckt noch viel von Pep
Carlo Ancelotti (3 Prozent): 13 Punkte aus den ersten sechs Ligaspielen gehen auf das Konto des Italieners, der nach dem 0:3-Debakel bei Paris Saint-Germain gehen musste. Damit schaffte er erst die Voraussetzung für die Heynckes-Rückkehr. Außerdem war er es, der in James Rodríguez seinen Wunschspieler von Real Madrid nach München lotste, der unter Heynckes nicht mehr wegzudenken ist.
Guardiola (1 Prozent): Heynckes’ Nachfolger und Vorgänger hat das Bayern-Spiel von 2013 bis 2016 nachhaltig geprägt. Noch heute steckt viel Pep in der Mannschaft.
Bosse (11 Prozent): Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge griffen mit Ancelotti daneben, aber mit der Entlassung gerade noch rechtzeitig ein. Mit Heynckes gelang ein absoluter Glücksgriff, mit dem sie die Saisonziele und die Meisterschaft erfolgreich retteten. Hilfreich war auch, dass sie ihre Unstimmigkeiten aktuell intern und nicht mehr öffentlich austrugen.
Salihamidzic (2 Prozent): Brazzo ist noch dabei, seinen Platz als neue Sportdirektor zu finden. Bislang tritt er noch recht unsicher bis unsouverän auf, zum Beispiel in der Trainerfrage. Ein Matthias Sammer ist er (noch) nicht.
Die Offensive ist das große Pfund
Defensive (15 Prozent): Unter Ancelotti ein Schwachpunkt, unter Heynckes kehrte dann Stabilität zurück. Dabei half auch die Maßnahme, Javi Martínez wieder auf der Sechs spielen zu lassen. Von ihrem Rekord mit nur 17 Gegentreffern aus der Saison 2015/16 ist man aber weit entfernt (aktuell 20).
Tor (5 Prozent): Eine besondere Erwähnung hat sich Sven Ulreich verdient, der Manuel Neuers Fehlen mit einer starken Saison fast vergessen machte.
Offensive (17 Prozent): Die 100-Tore-Marke wird Bayerns Angriff nicht erreichen (aktuell 72). Dennoch ist die Offensive das große Pfund. Robert Lewandowski steht bei 35 Toren in 39 Pflichtspielen. Thomas Müller müllert unter Jupp wieder und war in 35 Spielen an 24 Treffern (11 Tore) beteiligt.
Bank (9 Prozent): Die war so gut und so prominent besetzt wie nie. Neben Rekordeinkauf (41,5 Mio.) Corentin Tolisso, Sandro Wagner oder Niklas Süle fanden sich darauf bisweilen unter anderem auch Arjen Robben und Franck Ribéry wieder.
Rivalen (2 Prozent): Der BVB sorgte durchaus für Zweifel am sechsten Titel der Bayern in Folge – allerdings nur bis zum siebten Spieltag.