FC Bayern: Nach üblem Kung-Fu-Tritt gegen Liechtenstein – Goretzka reist vom DFB-Team ab
Wolfsburg - Der Freitag war frei für die DFB-Kicker. Ein Tag zum Durchschnaufen und Regenerieren in Wolfsburg, in der Autostadt, dem Sitz des Nationalelf-Hauptsponsors. Keine Termine, keine Medienaktivitäten vor dem Jahresabschluss, dem letzten Länderspiel 2021 am Sonntag (18 Uhr, RTL) in Armenien.
Wie schon am Dienstagmorgen reisten auch am Freitagvormittag wieder fünf Spieler ab. Diesmal allerdings ohne Hektik und Unruhe. Der Abschied aus dem Teamhotel war entgegen der Maßnahmen nach dem Corona-Befund um Abwehrspieler Niklas Süle geplant bzw. noch in der Nacht nach dem 9:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Liechtenstein besprochen worden. Antonio Rüdiger (FC Chelsea) darf wegen seiner Gelben Karte, der zweiten im Wettbewerb, auf den Trip in die ehemalige Sowjetrepublik, gelegen in der gebirgigen Kaukasusregion zwischen Asien und Europa, verzichten.
DFB-Team: Ter Stegen rückt für Neuer ins Tor
Auch Kapitän Manuel Neuer bleibt in Absprache mit dem FC Bayern zu Hause. Somit dürfte Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona zum Einsatz kommen. Neben Neuer reist auch BVB-Routinier Marco Reus "aus Gründen der Belastungssteuerung", so der DFB, nicht mit zum letzten WM-Qualifikationsspiel. Kader-Rückkehrer Julian Draxler (Paris St.-Germain) stand aufgrund einer Muskelverletzung bereits gegen Liechtenstein nicht zur Verfügung.
Der fünfte DFB-Akteur, der den Flug am Samstagnachmittag nach Jerewan nicht antreten wird, ist Leon Goretzka. Der Star des FC Bayern hatte in der VfL-Arena nach acht Minuten einen üblen Tritt gegen den Hals verkraften und länger auf dem Rasen behandelt werden müssen. Liechtensteins Jens Hofer sah die Rote Karte, wirkte noch geschockter über sein zu hartes Einsteigen im Strafraum als der lädierte Goretzka. Der schenkte dem Übeltäter sogar sein Trikot. "Er war völlig fertig und geknickt, er hat mir total leidgetan", begründete Goretzka gegenüber der "Bild".
Goretzka zieht sich Prellung im Kopf-Hals-Bereich zu
"Leon hätte nach der Halbzeit weiterspielen können, aber wir wollten kein Risiko eingehen", erklärte Bundestrainer Hansi Flick: "Leon ist ein Spieler, den wir brauchen – gerade in der aktuellen Situation. Er ist wichtig, weil er die Defensive stärkt." Am Freitagmittag gab der DFB die Diagnose bei Goretzka bekannt: Prellung im Kopf-Hals-Bereich, damit sei er "nicht einsatzbereit".
Somit sind von den acht nominierten Bayern-Profis nur noch Thomas Müller und Leroy Sané, die Doppeltorschützen vom Liechtenstein-Schützenfest, übrig. Niklas Süle ist wie die Kontaktpersonen Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Jamal Musiala seit Dienstag in häuslicher Quarantäne. Zeigen sie keine Corona-typischen Symptome könnten sie sich am Montag mit einem negativen PCR-Testergebnis freitesten. Dann könnte Trainer Julian Nagelsmann mit einem ausgeruhten Neuer, einem wiederhergestellten Goretzka und dem Quarantäne-Quintett in die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am Freitag (20.30 Uhr) beim FC Augsburg gehen
Flick will guten Jahresabschluss in Armenien
Bundestrainer Flick strebt Sieg Nummer neun im zehnten Spiel der Qualifikation in Jerewan an. Sollte Formsache sein, die Armenier verspielten mit dem 0:5 gegen Nordmazedonien jegliche Chancen auf Playoff-Platz zwei in der Gruppe. Flick erklärte: "Jetzt geht es mit absoluter Vorfreude Richtung Armenien, da wollen wir einen guten Abschluss haben." Kandidaten für einen Startelfeinsatz sind Julian Brandt (BVB), Lukas Nmecha (Wolfsburg), David Raum (Hoffenheim) und Matthias Ginter (Gladbach).