FC Bayern nach Heidenheim-Sieg nur bedingt zufrieden – Sorgen um Coman

Vier Tage nach dem bitteren Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen erfüllt der FC Bayern in der Bundesliga seine Pflichtaufgabe und schlägt den 1. FC Heidenheim. Ganz zufrieden war man beim Rekordmeister trotz des Sieges nicht – zudem mussten Coman und Müller angeschlagen runter.
Bernhard Lackner, dpa |
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Die Bayern feierten am Samstag gegen Heidenheim einen klassischen Arbeitssieg.
Die Bayern feierten am Samstag gegen Heidenheim einen klassischen Arbeitssieg. © IMAGO / Sven Simon

München - Ein Sieg mit einigen Schönheitsfehlern: Am Samstag setzte sich der FC Bayern in der heimischen Allianz Arena hochverdient mit 4:2 gegen den 1. FC Heidenheim durch und baute damit seinen Vorsprung auf den Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt, der im Parallelspiel gegen den FC Augsburg nicht über ein 2:2 hinauskam, auf sechs Punkte aus.

Entscheidender Mann war einmal mehr Jamal Musiala. Der Nationalspieler wurde von Trainer Vincent Kompany zunächst 50 Minuten geschont und machte am Ende doch wieder den Unterschied.

Traf beim Sieg der Bayern gegen Heidenheim: Jamal Musiala
Traf beim Sieg der Bayern gegen Heidenheim: Jamal Musiala © Sven Hoppe/dpa

Nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung für Kapitän Thomas Müller, der sich bei einem Fallrückzieher-Versuch in Durchgang eins am Rücken verletzte, zog Musiala mit dem Ball am Fuß unwiderstehlich los, schoss und jubelte (56.). Der Ball schlug im linken unteren Eck ein.

In der Nachspielzeit schlug der 21-Jährige dann nochmal zu. Der eingewechselte Leon Goretzka hatte vor 75.000 Zuschauer zuvor das dritte Münchner Tor erzielt (84.). Dayot Upamecano köpfte vor der Pause das 1:0 nach einer Ecke von Joshua Kimmich (18.). 

FC Bayern München: Kompany nimmt gegen Heidenheim fünf Wechsel vor

Die hauptsächlich verteidigenden Heidenheimer kamen zweimal nach schlechtem Abwehrverhalten der Bayern durch Mathias Honsak (50.) und Niklas Dorsch (85.) zurück.

Ohne den verletzten Torjäger Harry Kane und Torwart Manuel Neuer (Rippenbeschwerden) reichte es für die Bayern dank Musiala am Tag vor der Mitgliederversammlung an diesem Sonntag (ab 10.30 Uhr im AZ-Liveticker) für einen Arbeitssieg.

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"Wir wissen, was unsere Aufgabe ist. Die Mannschaft ist mental auch sehr stark", sagte Bayern-Trainer Vincent Kompany vor Spielbeginn bei Sky. Für eine positive Reaktion auf das bittere 0:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen mit der Roten Karte für Kapitän Neuer setzte er anfangs auf Rotation. Fünf Neue bot Kompany auf, "frische Jungs", wie er sagte. 

Bayern-Trainer Vincent Kompany (Archivbild).
Bayern-Trainer Vincent Kompany (Archivbild). © Tom Weller/dpa

Darunter waren Startelf-Rückkehrer Aleksandar Pavlovic im Mittelfeld und Startelf-Debütant Daniel Peretz, der wie im Pokal Neuer ersetzte. Der Israeli blieb im Tor weitgehend arbeitslos, die Gegentore konnte er nicht verhindern.

Ohne Musiala und Kane fehlt Bayern die Effizienz

Das Spiel war größtenteils ein Anlaufen der Bayern gegen einen Heidenheimer Abwehrblock, der nicht zerbröselte. Was auch an Leroy Sané lag, der auffällig spielte, mehrmals mit Fuß und Kopf abschloss. Aber der Nationalspieler ließ nicht zum ersten Mal die Effektivität vermissen, die Torjäger Kane oder den diesmal als Joker stechenden Musiala auszeichnet.

Letzterem gönnte Kompany zumindest teilweise eine Pause. Der 21-Jährige sei nach der anstrengenden Topspielwoche gegen Paris Saint-Germain, Dortmund und Leverkusen "ganz müde" gewesen, begründete Kompany. 

Seine Zukunft bei Bayern steht in den Sternen: Leroy Sané (Archivbild).
Seine Zukunft bei Bayern steht in den Sternen: Leroy Sané (Archivbild). © IMAGO / ANP

So fiel der reizvolle Youngster-Vergleich Musiala gegen Paul Wanner erstmal aus. Musiala gewann ihn dann aber noch. Der 18-jährige Wanner, von Bayern an Hoffenheim ausgeliehen, wollte in der ausverkauften Allianz Arena gerne sein großes Können präsentieren. Aber daraus wurde nichts: Der feine Techniker war fast nur mit Defensivaufgaben in der eigenen Hälfte beschäftigt. 

Für Coman ist das Jahr 2024 wohl gelaufen

Nach 64 Minuten war Schluss für Wanner. Heidenheims Coach Frank Schmidt hatte vorher extra mit dem Youngster über die besondere Spiel-Konstellation in München gesprochen. "Der Paul ist 18. Was auf diesen jungen Menschen einprasselt, ist Wahnsinn."

Ganz zufrieden war man bei den Bayern trotz des 4:2-Sieges aber nicht. "Wir haben uns das Leben ein Stück weit selbst schwer gemacht", meinte Sportdirektor Christoph Freund mit Blick auf die beiden Gegentreffer nach der Partie bei Sky.

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Zudem mussten die Münchner eine weitere personelle Hiobsbotschaft hinnehmen. Der eingewechselte Coman musste in der Schlussphase angeschlagen ausgewechselt werden. Grund war nach ersten Angaben eine Muskelverletzung.

Dass Coman in den verbleibenden drei Pflichtspielen noch einmal spielen kann, gilt als unwahrscheinlich. Am Dienstag geht es in der Champions League in Gelsenkirchen gegen Schachtar Donezk, danach sind in der Bundesliga in Mainz und Leipzig die letzten Gegner.

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  • Monaco_Flote am 08.12.2024 08:47 Uhr / Bewertung:

    Ja der FC Bayern hat offensiv gut gespielt, ja der FC Bayern hat gestern auch gewonnen. Aber es war halt auch nur Heidenheim.
    Ja man hat gegen Leverkusen auch gut gespielt, trotz Unterzahl, aber es fehlt einfach die Effizienz und hinten ist man dann anscheinend zu schlecht oder geht unnötiges Risiko zu Null zu spielen. Es war doch klar, dass Leverkusen vermutlich ein Tor erzielt und das reichen wird. Gut das mit Leverkusen war in der Summe Pech, aber Kimmich legt schon den Finger in die Wunde.
    Gegen die starken Gegner stehen diese Saison 1S- 3U-2N mit einer Bilanz von 7:10 Toren ( PSG, BVB, Eintracht, 2 Mal B04 Barca). Ist das jetzt wirklich so gut.
    Mag sein, dass die Mannschaft attraktiven Fußball spielt, aber den endgültigen Erfolg darf man durchaus anzweifeln.

  • Südstern7 am 09.12.2024 00:04 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monaco_Flote

    " ... aber den endgültigen Erfolg darf man durchaus anzweifeln."

    Ja, das darf man. Außer in Barcelona gefielen die Bayern bei ihren Nicht-Siegen immer besser als der Gegner. Auch ich war der Meinung, dass es fehlendes Spielglück ist, dass nur 72% der Spiele bisher gewonnen wurden. Es ist jedoch kein Zufall, dass der Deutsche Meister zweimal erfolgreich war, obwohl sie nur Minimalistenfußball spielten. Uns, dem FC Bayern, fehlt zu oft der Schuss Cleverness und Abgezocktheit. Leverkusen hat auf dieses Momentum geduldig gewartet um zuzuschlagen. Wir Anhänger sollten weitere Enttäuschungen einkalkulieren. Wir müssen noch an uns arbeiten. Selbst Heidenheim, die 90 Minuten gar nicht zu sehen waren und zweimal vors Tor kamen, waren bis in Minute 90+ noch im Spiel. Es ist also unbedingt notwendig, dass die Mannschaft so hart ackert. Ich finde diese Einstellung vorbildlich. DAS hat sich zur letzten Saison total geändert.

  • Monaco_Flote am 09.12.2024 16:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    "
    "Es ist also unbedingt notwendig, dass die Mannschaft so hart ackert. Ich finde diese Einstellung vorbildlich. DAS hat sich zur letzten Saison total geändert."
    Das ist wohl das Mindeste, was man erwarten kann bei einem Salär von 10-20Mio. € p.a.

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