FC Bayern: Konrad Laimer passt genau ins Kompany-System – aber gibt es für ihn Platz?
München – Ganze 30 Profis zählt der Kader des FC Bayern aktuell – da kann man auch mal den Überblick verlieren. Damit das nicht so bleibt, werden die Münchner bis zum Ende des Transferfensters (30. August) noch einige Spieler abgeben. Die Liste der potenziellen Verkaufskandidaten ist lang wie prominent. Noch tut sich die sportliche Leitung um Max Eberl aber schwer bei der Suche nach Abnehmern.
Besonders im zentralen Mittelfeld ist das Gedränge groß. Insgesamt streiten sich sechs Spieler um die beiden Positionen auf der Doppel-Sechs. Leon Goretzka darf den Verein bei einem passenden Angebot verlassen. Auch bei Joshua Kimmich, dessen Vertrag nächstes Jahr ausläuft, ist die Zukunft noch offen.
Laimer ist ein Spieler, der genau ins Kompany-System passt
Deutlich klarer ist die Perspektive derweil bei Konrad Laimer. Der Österreicher, der im vergangenen Jahr ablösefrei von RB Salzburg nach München wechselte, blickt auf eine sehr ordentliche Debütsaison im Bayern-Trikot zurück. Unter Thomas Tuchel zählte der 27-jährige Mittelfeldspieler zum Stammpersonal und stand in 43 von möglichen 49 Pflichtspielen auf dem Platz.
Dabei überzeugte er mit giftiger Zweikampfführung und enormer Laufbereitschaft – egal ob auf seiner angestammten Position im Mittelfeld, oder als Aushilfs-Rechtsverteidiger.
Auch unter dem neuen Trainer Vincent Kompany dürfte Laimer wieder eine wichtige Kaderrolle einnehmen. Mit seiner Spielweise ist der Österreicher ein Profi ganz nach dem Gusto des neuen Bayern-Trainers, der von seiner Mannschaft gegen den Ball ein enorm hohes, aggressives Pressing sehen will.
Einen ersten Vorgeschmack lieferte der Testkick gegen Tottenham Hotspur (2:1) am Samstag im Rahmen der Südkorea-Tour, als die Londoner phasenweise im eigenen Strafraum eingeschnürt wurden und kaum Zeit für halbwegs geordnetes Aufbauspiel hatten. Eine taktische Herangehensweise, für die Laimer wie prädestiniert ist.
Laimer: Kompany hat "einen klaren Plan mit und ohne Ball"
"Diese Eins-gegen-Eins-Situationen, die will ich auf keinen Fall verlieren – egal gegen wen und wo auf dem Platz! Dieses Gefühl ist immer da: Ich will den Ball entweder auf keinen Fall verlieren – oder um jeden Preis gewinnen. Seit ich denken kann, ist das so", erklärte der Österreicher zuletzt seine Spielweise.
Auf die Zusammenarbeit mit Kompany freut er sich bereits. Der Belgier habe "einen klaren Plan mit und ohne Ball", sagte Laimer: "In den ersten Testspielen hat man bereits gesehen, in welche Richtung es ungefähr gehen wird", sagte Laimer zuletzt: "Wir müssen als Mannschaft in der Vorbereitung natürlich noch einige Dinge einstudieren, aber es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß." Einen Stammplatz im Mittelfeld hat er damit aber längst noch nicht sicher.
Palhinha ist im Mittelfeld gesetzt – der Platz neben ihm noch frei
Klar ist: Star-Neuzugang João Palhinha, im Sommer mit einjähriger Verspätung für rund 50 Millionen Euro vom FC Fulham verpflichtet, wird auf der Sechs gesetzt sein. Er soll der Mannschaft in der Rückwärtsbewegung als Abräumer und Wellenbrecher die in den vergangenen Jahren fehlende Stabilität geben. Der Platz neben dem Portugiesen ist hart umkämpft.
In Aleksandar Pavlović haben die Münchner endlich wieder ein richtiges Eigengewächs, das in der kommenden Saison den nächsten Schritt gehen soll. Ähnlich wie Kimmich interpretiert der Youngster seine Rolle im Mittelfeld als Spielgestalter, was gegen tief stehende Gegner, mit denen die Bayern in aller Regel konfrontiert sind, spielerisch wohl die zielführendere Option ist. In Goretzka und Raphael Guerreiro finden sich im aktuellen Kader noch zwei weitere Alternativen fürs Mittelfeld. Wer am Ende den Vorzug bekommt, wird sich zeigen.