FC Bayern: Leroy Sané und Serge Gnabry geraten durch Sadio Mané stark unter Druck
München - Leroy Sané (26) genießt gerade seinen Urlaub, er erholt sich bis Anfang Juli noch von einer anstrengenden Saison beim FC Bayern und schaltet im Kreise der Familie ab – doch nach der Verpflichtung des neuen Superstars Sadio Mané (30) meldete sich der Angreifer kurz zu Wort.
"Willkommen in München!", schrieb Sané bei Instagram und adelte Mané als einen der "besten Stürmer in der Premier League seit vielen Jahren". Eine respektvolle, nette Geste von Sané. Doch er weiß natürlich auch: Durch den Top-Neuzugang wird es in der kommenden Saison sehr schwer mit einem Stammplatz.
Mané heizt Konkurrenzkampf in der Offensive an
Mané sorgt für Druck auf der Außenbahn, speziell Sané und Serge Gnabry (26), die beide eine schwache Rückrunde gespielt haben, müssen sich ab dem Trainingsstart am 8. Juli erheblich steigern. "Ich habe schon im letzten Sommer gesagt, dass wir frisches Blut brauchen", erklärte Vorstandschef Oliver Kahn: "Wir wollen für Konkurrenzkampf sorgen und neue Reizpunkte innerhalb des Kaders setzen."
Es gehe nämlich darum, so Kahn weiter, den Bayern-Stars eine "gewisse Bequemlichkeit nach einer so langen Erfolgsserie" auszutreiben.
Salihamidzic: "Wir wollten bewusst mit Sadio den Konkurrenzkampf im Team beleben"
Nachvollziehbar. Zehn Meisterschaften haben die Münchner in Serie geholt, nach dem Champions-League-Triumph 2020 gab es zuletzt allerdings zweimal in Folge das Aus im Königsklassen-Viertelfinale. Dies soll sich dank Mané und der geballten Power im Angriff ändern.
"Wir wollten bewusst mit Sadio den Konkurrenzkampf im Team beleben. Der ist vom ersten Tag an eröffnet, schon im Training", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic nach seinem größten Transfer-Coup. "Die Karten von jedem Spieler in der Offensive werden neu gemischt. Wir lassen das bewusst laufen."

Kingsley Coman ist Bayerns Nummer eins auf dem Flügel
Nummer eins auf den bayerischen Flügeln ist für Trainer Julian Nagelsmann der Franzose Kingsley Coman (26), der nach schwierigen Jahren mit vielen Verletzungen inzwischen konstant auf Topniveau agiert. In Eins-gegen-eins-Duellen verfügt kein anderer Bayern-Star über Comans Qualitäten, nur Jamal Musiala (19) kommt da in Ansätzen heran.
Sollte Robert Lewandowski (33) trotz des intensiven Werbens des FC Barcelona bei Bayern bleiben, müsste Nagelsmann zwischen sechs Spielern für drei Positionen hinter Lewy wählen: Thomas Müller (32) hat die besten Chancen als Zehner, Musiala ist die erste Alternative. Links wäre aktuell Mané gesetzt – vor Sané. Rechts wäre Coman gesetzt – vor Gnabry. Eine große Auswahl, die für großes Frustpotenzial bei jenen Stars sorgen könnte, die oft auf der Bank sitzen würden. "Wenn man die Offensive anschaut, ist das nur das Beste", sagte Salihamidzic.
Sadio Mané ist flexibel in der Offensive einsetzbar
Was Mané Bayern außerdem bringt, ist ein Tick mehr Unberechenbarkeit. "Er ist flexibel, kann alle Positionen spielen", sagte Salihamidzic: "Er hat eine Qualität, die jede Mannschaft gebrauchen kann." Mané selbst, der beim FC Liverpool meist als Linksaußen auflief, aber auch als zentraler Angreifer brillierte, meinte über seine beste Position mit einem Schmunzeln: "Das sollten Sie den Trainer fragen, er ist der richtige Ansprechpartner. Ich kann auf drei, vier Positionen auf dem Platz spielen. Ich fühle mich überall wohl. Ich bin glücklich, wenn mich der Trainer nicht ins Tor oder in die Abwehr stellt. Sondern vorne in den Sturm, das ist auch besser für den Verein."
Logisch, wobei: Einen Führungsspieler für die Defensive sucht Coach Nagelsmann ja noch, und Persönlichkeit hat Mané für eine ganze Mannschaft.
Aber der neue König der Bayern wird natürlich im Angriff gebraucht – als Lewandowski-Ersatz zentral oder als Rivale von Gnabry und Sané auf der Außenbahn.