FC Bayern: Jerome Boateng zurück - einer mehr für Rotationsfreund Ancelotti

Nach der Rückkehr des Abwehrchefs kann der FC Bayern mit komplettem Team die nächsten Triple-Schritte angehen. Das Comeback von Jérôme Boateng wird begeistert gefeiert - birgt aber auch Konfliktpotenzial.  
von  AZ/dpa
Jérôme Boateng: "Jetzt möchte ich einfach gesund bleiben und wieder auf mein altes Niveau kommen."
Jérôme Boateng: "Jetzt möchte ich einfach gesund bleiben und wieder auf mein altes Niveau kommen." © firo/Augenklick

Nach der Rückkehr des Abwehrchefs kann der FC Bayern mit komplettem Team die nächsten Triple-Schritte angehen. Das Comeback von Jérôme Boateng wird begeistert gefeiert - birgt aber auch Konfliktpotenzial.

München - Der von den Zuschauern stürmisch begrüßte Jérôme Boateng wurde beim FC Bayern an seinem "besonderen Tag" nur noch zum Mitfeiern des programmierten nächsten Frühbucher-Titels benötigt.

Als der Weltmeister in der 65. Minute beim Endstand von 3:0 (2:0) den Rasen der Münchner Arena betrat, hatten seine Teamkollegen um Torkanone Robert Lewandowski die Arbeit gegen eine weit unter Wert geschlagene Frankfurter Eintracht schon erledigt. 

Fünfter Pflichtspielsieg nacheinander, 22:1 Tore - die Münchner Triple-Jäger haben einen Lauf. Und Trainer Carlo Ancelotti genießt den Luxus, nach dem 25-Minuten-Comeback von Abwehrchef Boateng mit dem kompletten Team in die entscheidende Saisonphase gehen zu können.

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"Ich habe jetzt drei fantastische Innenverteidiger. Zwei werden spielen, einer kann pausieren. Das ist der beste Weg, um sie alle fit zu halten", erläuterte Rotationsfreund Carlo Ancelotti.

Boateng sieht den Konkurrenzkampf mit Hummels und Javi Martínez im Abwehrzentrum noch gelassen. "Jetzt möchte ich einfach gesund bleiben und wieder auf mein altes Niveau kommen", sagte er zu seinen Zielen in der nahen Zukunft. Nach drei Monaten Verletzungspause wieder auf dem Platz zu stehen, sei für ihn "das beste Gefühl, das es gibt".

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Bitteres Jahr für Boateng

Nach 108 Tagen Zwangspause hatte sich der 28-Jährige am Samstag zurückgemeldet. In der Bundesliga stand er zuletzt am 19. November bei der 0:1-Niederlage in Dortmund auf dem Platz, sein bis dato letztes Pflichtspiel bestritt er vier Tage später in der Champions League in Rostov, ehe eine Schulterverletzung sein Sportjahr 2016 vorzeitig beendete.

Immer wieder wurde der Innenverteidiger von Verletzungen zurückgeworfen. Beim Rückrundenauftakt zog sich Boateng einen Sehnenriss im Oberschenkel zu und kehrte erst in der Schlussphase der Saison zurück. Bei der Europameisterschaft erlitt er einen Muskelbündelriss, dessen Nachwirkungen ihn auch in der Vorbereitung auf die aktuelle Saison beeinflussten.

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Im November dann der erneute Rückschlag: Schulterverletzung mit anschließender Operation am Brustmuskel. Das Resultat: Im vergangenen Jahr bestritt er nur zehn Bundesligaspiele.

"Das Wichtigste ist, dass er fit ist und in Form kommt", freute sich Abwehrkollege Mats Hummels über Boatengs Rückkehr. "Er hatte in den letzten 15 Monaten wirklich viele Verletzungen, er war selten lange am Stück fit. Das ist jetzt das Entscheidende, der Rest kommt bei seiner Qualität sowieso von alleine."

Ancelottis freie Star-Auswahl birgt auch Konfliktpotenzial. "Für den Trainer wird es nicht so einfach zu entscheiden, wer spielt", meinte Kapitän Philipp Lahm. Härtefälle gibt es schon, etwa Joshua Kimmich. Der Nationalspieler, Aufsteiger im EM-Jahr 2016, kommt 2017 kaum noch zum Zuge. Die Situation ist nicht zufriedenstellend für mich, gestand der 22-Jährige nach weiteren 90 Bank-Minuten am Wochenende.

Auf dem Weg zum Triple lauern noch einige Gefahren. "Wir sind im Flow, aber wir waren in vielen Jahren schon im Flow zu diesem Zeitpunkt", erinnerte Manuel Neuer. "Wir müssen fokussiert bleiben", mahnte Ancelotti.

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