FC Bayern in der Einzelkritik: Lewandowski trifft wieder - Gnabry abgezockt

Der FC Bayern lässt Bayer Leverkusen im eigenen Stadion ganz alt aussehen und fertigt den Verfolger mit 5:1 ab. Das sind die Noten für die Profis des deutschen Rekordmeisters.
Patrick Strasser |
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Die Spieler des FC Bayern kamen in der ersten Halbzeit in Leverkusen gar nicht mehr raus aus dem Jubeln.
Die Spieler des FC Bayern kamen in der ersten Halbzeit in Leverkusen gar nicht mehr raus aus dem Jubeln. © imago images/Gladys Chai von der Laage

Leverkusen/München - Die Bayern zerlegen Verfolger Bayer Leverkusen mit 5:1. Serge Gnabry und Robert Lewandowski (einmal wunderbar per Hacke) treffen doppelt, dazu hält Thomas Müller seinen Oberschenkel gekonnt in einen Schuss. Kingsley Coman gibt sein Comeback. 

MANUEL NEUER, NOTE 3: Der Welttorhüter in seinem orangenen Textmarker-Outfit konnte nur staunen, was seine Vorderleute da zauberten. Nach der Pause durfte der Kapitän auch mal was leisten und parierte den Linksschuss von Demirbay (53.) gekonnt. Beim 1:5-Ehrentreffer von Schick ganz chic verladen, machtlos.

NIKLAS SÜLE, NOTE 2: Der gelernte Innenverteidiger, laut Trainer Nagelsmann mit einem "Zehner-Gen" ausgestattet. Was der Nationalspieler mal wieder unter Beweis stellte. Super Ballannahme, dann ein Tänzchen mit Tah und ab aufs Tor: Müller nahm dankend an – 3:0. In der 73. Minute ausgewechselt.

Davot Upamecano spürt Rückenwind der Nations League

DAYOT UPAMECANO, NOTE 2: Mit Rückenwind durch den Erfolg mit der französischen Nationalelf in der Nations League. Der rechte Innenverteidiger gab den Ball nach Kimmichs Freistoß-Flanke per Volleyschuss perfekt in die Mitte zu Lewandowski. Defensiv umsichtig und immer auf der Höhe.

LUCAS HERNÁNDEZ, NOTE 3: Muss am Dienstag um 11 Uhr in Madrid vor Gericht antreten. Ob das den Franzosen, in Leverkusen als linker Innenverteidiger aufgeboten, irgendwie beeindruckt? Scheinbar nicht. Spielte abgezockt seinen Stiefel runter, kam allerdings, weil zu weit aufgerückt, vor dem 1:5 gegen Schick zu spät.

Joshua Kimmich ein Mann für alle Fälle

ALPHONSO DAVIES, NOTE 2: Der Kanadier mit dem Speed-Tempomat auf der linken Außenbahn spielte noch in der Nacht auf Donnerstag in Toronto für die kanadische Nationalelf, wirkte dennoch frisch und sprintete wie eh und je. Bereitet mit einem seiner fabelhaften Läufe des 2:0 von Lewandowski vor. Musste in der 40. Minute angeschlagen (eine Muskelverletzung?) ausgewechselt werden.

JOSHUA KIMMICH, NOTE 2: Spielmacher, Sechser, Standard-Spezialist. Und Tor-Initiator. Seine maßgenaue Freistoß-Flanke fand Upamecano, der Lewandowski vor dem 1:0 bediente. Auch am 2:0 in der Entstehung beteiligt. Weiter gilt: In dieser Saison in jedem Pflichtspiel inklusive Nationalelf von Beginn an auf dem Platz.

Serge Gnabry liefert Doppelpack

LEON GORETZKA, NOTE 3: Als Achter halblinks vor Kimmich mit viel Freiraum und Offensivdrang. Vergab aus 15 Metern ziemlich alleingelassen die Chance aufs 2:0 – harmloser Schuss, zu zentral (22.). Bediente gekonnt Gnabry vor dessen 4:0 auch ein Assistpunkt. Durfte zur Pause frühzeitig duschen. Schonung.

THOMAS MÜLLER, NOTE 2: Der Freigeist auf der Spielmacher-Position wollte wohl wie Lewandowski auch einen Treffer per Hacke erzielen, es wurde der linke, hintere Oberschenkel – auch tadellos, dieses 3:0. Bereitete zudem das 4:0 von Gnabry mit mustergültigem Pass vor. Durfte sich ab der 64. Minute erholen.

SERGE GNABRY, NOTE 1: Der Außenstürmer machte sofort Druck über die rechte Seite, beschäftigte immer wieder Mitchel Bakker, der überhaupt kein Land sah. Traf zum 4:0 und 5:0 (35./38.) in souveräner und abgezockter Manier. Hat nun auch schon fünf Bundesliga-Treffer auf dem Konto. Wird demnächst seinen bis 2023 laufenden Vertrag vorzeitig verlängern.

Robert Lewandowski trifft wieder - gleich doppelt

LEROY SANÉ,  NOTE 3: Stammspieler auf der linken Seite, sofort mit großer Spielfreude, zockte regelrecht mit seinen Dribblings und Abschlüssen (Innenpfosten/19.). Aktivposten, der eher "linker Zehner" war als ein Linksaußen, der an der Linie klebt. Gedankenschnell und mit toller Intuition bei der Kombination vor dem 2:0. Hätte per Kopf das 6:1 machen müssen (75.).

Robert Lewandowski lässt sich für seinen Treffer zum 2:0 in Leverkusen feiern.
Robert Lewandowski lässt sich für seinen Treffer zum 2:0 in Leverkusen feiern. © imago images/Revierfoto

ROBERT LEWANDOWSKI, NOTE 1: Der Weltfußballer war seit vier Partien (zwei Mal mit Bayern, zwei Mal mit der polnischen Nationalelf) ohne Tor – nur für drei Minuten. Traf nach Upamecanos Volley-Vorlage wunderbar per Hacke ins lange Eck. Torkrise beendet. Legte nach Davies' Zuspiel eiskalt das 2:0 nach, bereits sein neunter Saisontreffer. Bestritt sein 358. Bundesligaspiel, hat damit nach Claudio Pizarro die zweitmeisten Bundesliga-Einsätze als Ausländer. Ab der 64. Minute geschont.

JOSIP STANISIC, NOTE 3: Kaltstart als Linksverteidiger. Ersetzte den angeschlagenen Davies nach 40 Minuten. Der gebürtige Münchner mit kroatischen Wurzeln, der letzte Woche sein Debüt in der kroatischen A-Nationalelf gab, fügte sich nahtlos ein. Ob links in der Viererkette oder später rechts: souverän.

MARCEL SABITZER, NOTE 3: Der Österreicher, der im August für knapp 16 Millionen Euro Ablöse von RB Leipzig verpflichtet wurde, ersetzte nach der Pause Goretzka. Sein bisher längster Einsatz im Bayern-Trikot (zuvor höchstens einmal 32 Minuten). Machte es ordentlich als Ballverteiler. Nach Schlusspfiff angeschlagen, hielt sich die Hüfte.

JAMAL MUSIALA, NOTE 3: Der 18-jährige Deutsch-Brite ersetzte ab der 64. Minute Müller. Einige feine Dribblings konnte er noch beisteuern. Konnte diesmal nicht glänzen.

KINGSLEY COMAN, NOTE 3: Comeback für den Franzosen. Hatte zuletzt am 14. September beim 3:0 in Barcelona einen Kurzeinsatz. Nutzte die Länderspielpause für Aufbautraining, kam nach 64 Minuten ins Spiel, rückte auf die rechte Außenbahn. Ein Spiel zum Reinkommen.

OMAR RICHARDS, OHNE NOTE: Der 23-Jährige, ablösefrei vom FC Reading aus der englischen Championship (2. Liga) geholt, bestritt sein drittes Pflichtspiel, das zweite in der Bundesliga. Löste in der 73. Minute Süle ab und agierte als Linksverteidiger. Solide.

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  • Südstern7 am 17.10.2021 22:46 Uhr / Bewertung:

    Ja, was soll man da groß schreiben? Perfekte Raumaufteilung, bissige Zweikämpfe, blitzschnelles Umschaltspiel.
    Raumaufteilung: Alle Zonen des Spielfelds immer besetzt, mit wechselndem Personal zuweilen. Wichtig war, dass es keine "Löcher" im Verbund gab. Bestes Beispiel Sané und Gnabry. Auf dem Papier Außenspieler der Angriffsreihe, aber überall zu finden. Wie Sané am eigenen Strafraum klärt war schon klasse.
    Zweikämpfe: Kimmich und Goretzka räumen mit Fitness und gutem Auge alles ab. Als "Abfangjäger" fungierend lassen sie kaum einen Ball nach hinten durchflutschen. Solche Vorderleute wünschen sich die Abwehrspieler!
    Umschaltspiel: Schon am eigenen Fünfer beginnt der Angriff. Wie mit dem Zirkel skizziert und dem Lineal gezogen laufen die Kombination schnell und schnörkellos nach vorne. Weil die Laufwege stimmen, sind drei, vier zuweilen 5 Spieler am Ende des Angriffs/Konters anspielbar.

  • Münchner Kindl am 17.10.2021 21:10 Uhr / Bewertung:

    Wahnsinn ! Was für ein klasse Spiel! Weiter so, Buam! Auf geht´s zur Zehnten !

  • Fußball-Fan am 17.10.2021 19:41 Uhr / Bewertung:

    Wow, ich hätte nicht gedacht, das das eine sooooo knappe Sachen werden würde. Die Leistung der Leverkusener erinnert arg an den Bundesliga-Skandal vor vielen Jahren - international und vor dem Bayern-Spiel auch in der Liga war Leverkusen Spitze, heute Kreisliga-Niveau. Ist da was im Hintergrund gelaufen? Sag niemals nie.

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