FC Bayern: Für einige Stars wäre eine Verpflichtung von Ralf Rangnick ein deutliches Signal

Der FC Bayern steht vor dem größten Umbruch der jüngeren Vereinsgeschichte. Dem designierten neuen Trainer Ralf Rangnick könnte dabei eine wesentliche Rolle zukommen – das letzte Wort bei Transfers wird er aber nicht haben.
Bernhard Lackner |
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Top-Favorit auf den Trainerposten beim FC Bayern: Ralf Rangnick
Top-Favorit auf den Trainerposten beim FC Bayern: Ralf Rangnick © IMAGO / Ulmer/Teamfoto

München - Wer hätte gedacht, dass diese Frotzelei von 2008 tatsächlich nochmal aktuell wird? "Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, müssen Sie nach München fahren. Wenn Sie flotten Fußball sehen wollen, sind Sie in Hoffenheim richtig", stichelte Ralf Rangnick seinerzeit als Trainer der TSG Hoffenheim in Richtung FC Bayern.

Ralf Rangnick ist Top-Favorit auf Trainerposten beim FC Bayern

Nun, gut anderthalb Jahrzehnte später, hat der aktuelle österreichische Nationaltrainer aller Voraussicht nach die Möglichkeit, selbst beim Rekordmeister für flotten Fußball zu sorgen. In den vergangenen Tagen hat sich Rangnick als klarer Favorit auf die Nachfolge des scheidenden Trainers Thomas Tuchel herauskristallisiert. Die Verhandlungen sollen bereits konkret fortgeschritten sein.

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Stellt sich die Frage: Wie wird der 65-Jährige die Herausforderung FC Bayern angehen, sollte es tatsächlich zur Zusammenarbeit kommen? Nach der insgesamt enttäuschenden Saison steht im Sommer der größte Umbruch der jüngeren Vereinsgeschichte bevor – daran würde auch ein Titel in der Champions League nicht viel ändern. Zu inkonstant waren die Leistungen in der laufenden Spielzeit, zu häufig gab die Mannschaft Rätsel auf. Der Kader und seine Struktur brauchen Veränderungen, das ist an der Säbener Straße mittlerweile jedem klar.

FC Bayern: Thomas Tuchel wollte den großen Umbruch schon im vergangenen Jahr

Wie groß der Handlungsbedarf ist, hat Tuchel offenbar schon länger erkannt. Der 50-Jährige übernahm im März vergangenen Jahres das Trainer-Amt von Julian Nagelsmann und führte den Rekordmeister mit mehr Glück als Verstand gerade noch zur Last-Minute-Meisterschaft. Schon im vergangenen Sommer wollte Tuchel dem Kader daher mit Neuzugängen einen neuen Anstrich verpassen und bestehende Hierarchien aufbrechen. Gelungen ist das aber nur teilweise.

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Freilich, mit dem Transfer von Harry Kane sind die Bayern in neue Sphären vorgestoßen, die Verpflichtung des Engländers war ein absoluter Volltreffer. Tatsächlich wollte Tuchel den Umbruch letztes Jahr aber wesentlich größer gestalten. Über Wochen hinweg buhlte man um Kyle Walker, den Kapitän von Manchester City. Auch Declan Rice stand weit oben auf dem Wunschzettel, war der bayerischen Transfer-Kommission aber zu teuer. Stattdessen wollte man auf den letzten Drücker Joao Palhinha vom FC Fulham loseisen, was in einer peinlichen Farce endete. Unter dem Strich blieben ein Umbruch Light und ein Kader übrig, mit dem Tuchel nie wirklich zufrieden war.

FC Bayern: Diese Rolle wird Rangnick beim Umbruch einnehmen

Die im vergangenen Sommer verpasste Kader-Kernsanierung wird nun also mit einem Jahr Verspätung erfolgen (müssen). Nicht mehr mit Tuchel, sondern höchstwahrscheinlich mit Rangnick – und dem würde bei der Umstrukturierung der Mannschaft eine entscheidende Rolle zukommen. Zwar hat sich der 65-Jährige laut der "Süddeutschen Zeitung" keine vertraglich verankerte Entscheidungshoheit bei Transferfragen gesichert.

Dennoch soll sein Wort bei der sportlichen Neuausrichtung großes Gewicht haben. Eine spannende Konstellation, schließlich gibt es neben Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund in Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge noch zwei Ex-Bosse, die es sich nicht nehmen lassen werden, bei der Kaderplanung mitzusprechen.

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Geld spiele für ihn keine Rolle, versicherte Rangnick zuletzt in einem Interview mit dem Portal "90minuten.at". "Für mich geht es um andere Dinge: Kann ich etwas bewegen? Kann ich etwas bewirken? Besteht die Chance, eine Mannschaft zu entwickeln und erfolgreich zu sein? Das treibt mich an", sagte Rangnick.

 FC Bayern: Rangnick kennt viele Spieler aus dem aktuellen Bayern-Kader

Er sehe sich selbst als "Entwicklungshelfer", hatte Rangnick vor zwei Jahren in einem Magazin von Red Bull gesagt, er will Bessermacher und Motivator sein. Sollte er nun tatsächlich Trainer in München werden, würde der jahrelange Red-Bull-Impulsgeber auf einige ehemalige RB-Verantwortliche treffen. Sportvorstand Max Eberl, Nachwuchschef Jochen Sauer und Sportdirektor Christoph Freund haben alle eine Vergangenheit beim österreichischen Energydrink-Giganten.

Für zahlreiche Spieler aus dem aktuellen Kader hätte eine Rangnick-Verpflichtung eine klare Signalwirkung. Der schwäbische Taktik-Tüftler gilt etwa als einer der größten Förderer von Joshua Kimmich, der eine Verlängerung seines 2025 auslaufenden Vertrags auch von der Trainerfrage abhängig macht. Unter Rangnick machte Kimmich einst bei RB Leipzig seine ersten Schritte im Profifußball, beide haben bis heute eine hohe Meinung voneinander.

FC Bayern: Ralf Rangnick braucht die passenden Spieler für seinen Spielstil

Mit dem Ex-Leipziger Dayot Upamecano und dem österreichischen Nationalspieler Konrad Laimer finden sich zwei weitere Rangnick-Schützlinge im aktuellen Bayern-Kader. Mit Manuel Neuer gewann der 65-Jährige 2011 gar seinen einzigen Titel, den DFB-Pokal, und stieß bis ins Halbfinale der Champions League vor. Auch von Leon Goretzka hält Rangnick viel, ihn bezeichnete er einst als "besten Box-to-Box-Spieler der Welt". Sie alle dürften eine Verpflichtung von Rangnick begrüßen.

Unabhängig davon ist klar, dass der Kader im Sommer ein neues Gesicht bekommen muss – schließlich steht der Schwabe für Pressing- und Umschaltspiel, das dem über Jahre hinweg gepflogenen Ballbesitzfußball beim Rekordmeister in Teilen zuwiderläuft. Um seinen Spielstil umsetzen zu können, wird Rangnick die passenden Spieler brauchen. Schließlich wird er sich nicht vorwerfen lassen wollen, in München nicht für flotten Fußball sorgen zu können.

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8 Kommentare
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  • Brunhilde am 29.04.2024 15:29 Uhr / Bewertung:

    Die Mehrheit will doch Rangnick gar nicht.
    Noch einmal er ist nicht der richtige
    für Bayern wie schon Hoeneß gesagt hat er war nur die dritte Wahl.
    Wieso noch einmal eine Millionabfindung an den ÖFB zahlen ?
    Zidane wäre frei und jünger und hat mehr vorzuweisen hat alle wichtigen Pokale geholt. Rangnick der nur mit Schalke Pokalsieger sonst nichts. Ein bisschen wenig für die Ansprüche wo Bayern hat.

  • loewenhund am 27.04.2024 13:32 Uhr / Bewertung:

    ein jahr hält er durch und dann wollen sie den klopp aber der ist nicht so blöd sich die bayern anzutun wo viele altvordere immer mitreden wollen und auch tun

  • Bogenhausener am 27.04.2024 23:03 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von loewenhund

    So wie bei den Löwen?

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