FC Bayern: Doppelte Mittelfeld-Power - Zwei Rückkehrer und ein Verlierer
München - Beim Aufwärmen zum Training am Mittwoch joggte Leon Goretzka ganz vorn an der Spitze neben Joshua Kimmich, dem Mittelfeldstar des FC Bayern war der Tatendrang anzumerken. Kein Wunder: Seit Anfang Dezember hat Goretzka kein Spiel mehr bestritten, doch nun endlich lässt seine gestresste Patellasehne wieder Belastung zu. Goretzka könnte schon am Samstag gegen Union Berlin in den Kader zurückkehren und sein Comeback geben.
"Es geht eine sehr lange Leidenszeit vorüber und man ist froh darüber, die nächsten Schritte zu machen", sagte Goretzka und sprach von einem "erlösenden" Gefühl, endlich wieder mit den Kollegen auf dem Platz stehen zu können: "Gerade dadurch, dass es jetzt keine Verletzung war, bei der man am Anfang sagen konnte: Du bist jetzt für zwei Monate raus, sondern Woche für Woche die Hoffnung hatte, dass es vielleicht gut wird."
Der FC Bayern braucht Leon Goretzka in Bestform
Aber lange Zeit wurde gar nichts gut bei Goretzka, sondern schlimmer. Eine Operation bei Kniespezialist Christian Fink in Innsbruck stand im Raum, Goretzka und sein Trainer Julian Nagelsmann wirkten zunehmend frustriert. "Es war sehr speziell und nicht so einfach für mich", gab Goretzka zu: "Umso schöner, dass es jetzt vorbei ist. Das zeigt auch, dass man den Glauben nicht verlieren darf und immer positiv bleiben muss."
So ist es! Bayern braucht Goretzka im Endspurt der Bundesliga und Champions League (Viertelfinale ab dem 5. April) in Bestform, seine Dynamik und Defensivstärke wurden schmerzlich vermisst.
Die Münchner haben ab sofort sogar wieder doppelte Mittelfeld-Power. Denn auch Corentin Tolisso, der in den vergangenen Wochen von einem Muskelfaserriss gestoppt wurde, ist zurück. Der Franzose, in seiner Bayern-Zeit oft verletzt und mit einem auslaufenden Vertrag im Sommer, ist eine weitere Alternative im Zentrum neben dem gesetzten Platzhirsch Kimmich.
Goretzka und Tolisso vor Rückkehr: Musiala droht die Bank
Leidtragender der beiden Comebacks könnte Jamal Musiala sein. Der 19-Jährige spielte zuletzt an Kimmichs Seite sehr ordentlich, in puncto Defensivverhalten haben Goretzka und Tolisso aber Vorteile gegenüber Musiala.
"Die Entwicklung ist gut. Dieses Verlässlichkeitsthema wird immer besser", sagte Nagelsmann über den Youngster, der seine größten Stärken auf der Zehnerposition hat: "Das ist auch ein nächster Entwicklungsschritt, den er gerade geht. Dass er einfach über mehrere Spiele hintereinander von Anfang an spielen kann und ein gleiches Niveau erreicht - immer mit Ausschlägen nach oben."
Ausschläge nach unten werden seltener bei Musiala. "Das hat er nun im Griff", ergänzte Nagelsmann. "Ich hoffe, das geht so weiter." Aber ob sich Musiala nach der Rückkehr von Goretzka und Tolisso tatsächlich noch lange in der Startelf halten kann?