FC Bayern: Der Uli-Hoeneß-Plan - Die AZ checkt die potenziellen Thomas Müllers
Bayern-Präsident Uli Hoeneß kündigt forsch an, dass in drei Jahren zwei bis drei Talente aus der eigenen Jugend Stammspieler bei den Profis sein werden. Die AZ stellt acht Kandidaten vor.
München - Es ist ein großes Versprechen von Uli Hoeneß: Im Rahmen eines Präsidiumsgesprächs prophezeite der Präsident des FC Bayern, dass "wir in drei Jahren ein, zwei Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum haben, die am Samstag Stammspieler sind".
Der letzte Spieler aus der eigenen Jugend war David Alaba, wobei der heute 26-Jährige vor zehn Jahren von Rapid Wien transferiert wurde. Als eigenes Talent gilt er dennoch, denn dafür reicht aus, dass ein Spieler zwischen 15 und 21 Jahren drei Spielzeiten für den Verein spielt. Doch wer sollen diese Burschen eigentlich sein?
Acht Youngster kommen infrage, die momentan mit der U23 in der Regionalliga Bayern um die Meisterschaft kämpfen oder noch in der A-Jugend des deutschen Rekordmeisters (U19) kicken.
Lukas Mai (18) – Nachfolger von Boateng?

Zwei mal kam der Innenverteidiger in der letzten Saison unter Ex-Coach Jupp Heynckes in den Bundesliga zum Einsatz und darf sich deshalb Deutscher Meister nennen. Er ist einer der Spieler ist, die am nächsten am Profiteam dran sind, erklärt sein U23-Trainer Holger Seitz der AZ: "Er ist ja auch immer wieder bei den Profis im Training. Das ist bei ihm keine Sondersituation, sondern die Regel." Seitz hat als Trainer des Regionalligateams die Aufgabe, die Talente möglichst an die Profis heranzuführen.
Die Stärken von Mai sind laut Seitz "sein Passspiel und wie er sich immer wieder ins Mittelfeld hineindribbelt, um von dort aus die Bälle vertikal zu verteilen". Theoretisch dürfte der 18-Jährige noch ein Jahr in der A-Jugend ran, für die U19 spielt er aber ausschließlich in der Uefa Youth League, sozusagen der Champions League der Nachwuchsspieler.
Jonathan Meier (18) – Der Alaba-Back-up?
Zwei Mal stand der Linksverteidiger diese Saison bereits im Bundesliga-Kader,- wenn auch ohne Einsatz. In der Regionalliga dagegen ist er gesetzt. Mit ihm auf dem Feld verlor die U23 kein einziges Ligaspiel.
"Joni", wie er genannt wird, ist auch in der Youth League Stammspieler. Mit der A-Jugend verlor er 2017 das Bundesliga-Finale gegen den BVB.
Alex Timossi Andersson (17) – Profi-Debüt in Schweden
Der Rechtsaußenstürmer kam im Sommer aus Helsingborg. Sein Profidebüt gab er mit bereits 16 Jahren für Helsingborg IF im Pokal und in der zweiten schwedischen Liga.
Andersson spielt momentan in der U19 des deutschen Rekordmeisters und steht ebenfalls im Youth-League-Kader.
Talenteschau: Die kommende Bayern-Generation in den USA
Batista Meier (17) – Auf den Spuren von Gnabry
Auch der Linksaußen spielt für die A-Junioren. Meier kam im Sommer 2016 aus Kaiserslautern nach München - für eine stolze Ablöse von 400.000 Euro! Seitz beobachtet den Youngster genau, zog ihn zwei Mal in den Regionalliga-Kader hoch. Einmal wurde er eingewechselt.
Mit der B-Jugend (U17) gewann er 2017 die Junioren-Bundesliga, seit der U15 durchläuft er sämtliche Jugendmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Woo-yeong Jeong (19) – Einer wie Robben
Ganze 700.000 Euro kostete der variable Außenstürmer in der Wintertransferperiode. In seiner Heimat Südkorea gilt er als Riesentalent, in der Regionalliga Bayern schoss er sechs Tore in 13 Einsätzen. Seine Stärke: Woo zieht gerne vom Flügel ins Zentrum – wie man es auch von Arjen Robben kennt.
Seitz zur AZ: "Er ist ein Spieler, der für den Gegner sehr unangenehme, flinke Bewegungen hat. Dazu ist er im Kopf unheimlich schnell, beidfüßig stark und sehr, sehr zielstrebig. Immer wenn er den Ball hat, sieht er das Tor vor sich."
Christian Früchtl (18) – Auf dem Weg zum Top-Keeper
Christian Früchtl ist bei den Bayern schon länger dritter Torwart. Als sich vergangene Saison Manuel Neuer verletzte, gelang ihm der Durchbruch jedoch noch nicht, weil Routinier Tom Starke reaktiviert wurde. Er trainiert jedoch stets mit den Profis, Spielpraxis holt er sich in der U23.
Viele Experten sehen im Junioren-Nationaltorwart einen potenziellen Topstar.
Josip Stanisic (18) – Kapitän der A-Jugend
Der Innenverteidiger ist Kapitän der A-Jugend. Schon letzte Saison war er Stammspieler der U19, fehlte in der Junioren-Bundesliga nur sechs Mal. Begeistern konnte Stanisic auch den DFB, sowie den kroatischen Verband HNS. Beide bemühten sich um seine Dienste - Deutschland gewann.
Joshua Zirkzee (17) – Ein Torjäger erster Güte

Der niederländische Mittelstürmer kam im Sommer 2017 von Feyenoord Rotterdam in die B-Jugend der Bayern. Für Furore sorgte er im U17-Bundesliga-Finale gegen Dortmund, als er wegen Tätlichkeit vom Platz gestellt wurde. Im selben Jahr konnte er mit 16 Toren und neun Vorlagen in 19 Junioren-Bundesligaspielen überzeugen.
Zirkzee hat eine feine Technik, die er in der Saisonvorbereitung im Trainingslager den Profis unter Beweis stellen durfte. In dieser Saison traf er in der U19-Bundesliga und im Juniorenpokal bereits vier Mal in fünf Spielen. Sie alle sind Kandidaten für das Hoeneß-Versprechen.
Klicken Sie sich in der Fotostrecke ganz oben durch die potentiellen Kandidaten von Uli Hoeneß!
Lesen Sie auch: Experte - Warum der FC Bayern für Zidane nicht in Frage kommt