Ex-FC-Bayern-Coach schießt gegen Uli Hoeneß: "Dann gab es Schwierigkeiten"

Felix Magath sieht die Trainersuche beim FC Bayern kritisch und wirft Uli Hoeneß vor, noch immer zu viel Einfluss zu nehmen: "Jeder ist von seinen Gnaden abhängig, der hier arbeitet."
Bernhard Lackner |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß.
Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Drei Monate nach Bekanntgabe der Trennung von Thomas Tuchel neigt sich die chaotischste Trainersuche in der Geschichte des FC Bayern endlich dem Ende zu.

Burnleys Trainer Vincent Kompany soll es also werden. Vom Namen her keine Königslösung, nach all den Absagen mangelte es aber halt schlicht an Alternativen. Hauptsache, das leidige Thema Trainersuche ist bald endlich vom Tisch, werden sie an der Säbener Straße sagen.

Ob der 38-jährige Belgier wirklich die Kragenweite für einen europäischen Top-Klub hat, wird sich zeigen. Geht es nach Felix Magath, der die Bayern zwischen 2004 und 2007 selbst trainiert und zwei Mal das Double geholt hat, liegen die Probleme beim Rekordmeister ohnehin ganz woanders.

Felix Magath vermisst bei FC-Bayern-Trainersuche die klare Linie

"Ich glaube nicht, dass es nur einen anderen Trainer braucht und dann läuft alles", sagt Magath bei Sky und prognostiziert seinem Ex-Klub eine schwierige Spielzeit: "Nächste Saison wird es schwieriger, weil es innerhalb der Mannschaft auch nicht stimmt. Die nächste Saison wird keine, wo der FC Bayern vorne wegmarschiert."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Auch das Vorgehen bei der Trainersuche sieht der Vize-Weltmeister kritisch. In den vergangenen Monaten hatten die Bayern unter anderem Interesse an Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick gezeigt – alles unterschiedliche Trainertypen. "Jetzt soll es Kompany werden. Ich erkenne keine klare Linie. Bis auf mich haben Sie ja jeden angesprochen", kritisiert Magath.

Felix Magath sieht die Rolle von Uli Hoeneß beim FC Bayern kritisch

Dass die Münchner sich aktuell in einer schwierigen Situation befinden, liegt laut Magath auch an Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der noch immer zu viel Macht besitze. "Das war immer die Problematik bei seinem Tun, weil er alles kontrollieren wollte", sagt Magath. Dadurch habe er insbesondere seinen Trainern das Leben bisweilen schwergemacht.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

"Wenn er einen Trainer hatte, den er kontrollieren konnte, dann war die Welt in Ordnung. Wenn ein Trainer mit ihm nicht so konnte, gab es Schwierigkeiten. Das geht schon über Jahrzehnte", sagt Magath mit Verweis auf seine eigene Zeit beim Rekordmeister. Mit dieser Art habe Hoeneß die Bayern zu einem der größten Klubs der Welt gemacht – sich selbst aber auch unersetzlich. Man könne Macht nicht teilen, so der frühere Vize-Weltmeister weiter: "Die hat er. Jeder ist von seinen Gnaden abhängig, der hier arbeitet."

Felix Magath und Uli Hoeneß zu gemeinsamen Zeiten beim FC Bayern.
Felix Magath und Uli Hoeneß zu gemeinsamen Zeiten beim FC Bayern. © IMAGO / Frinke

Felix Magath brachte sich zuletzt selbst beim FC Bayern ins Spiel

Kurios: Zuletzt hatte sich Magath im "Doppelpass" bei Sport1 – halb im Scherz, halb ernst – selbst als möglichen Tuchel-Nachfolger ins Spiel gebracht.

"Ich habe vorgestern mit Uli Hoeneß telefoniert und habe ihm noch mal gesagt: 'Pass auf, bei mir fallen keine Umzugskosten an. Ich lebe in München. Meine Kinder studieren alle schon. Ich brauche keine teuren Privatschulen mehr für meine Kinder.' Also, das wären Argumente für mich. Ich glaube, er überlegt jetzt", sagte der 70-Jährige.  Ganz so überzeugt schien Hoeneß von dem Vorschlag aber nicht gewesen zu sein...

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 30.05.2024 09:42 Uhr / Bewertung:

    Magath attackiert, Tuchel wird verdächtigt ... die Beiträge über den FC Bayern begleitet immer ein aggressives Vokabular in den letzten Tagen.

    Dieses Interview von Magath kann ich nicht als Attacke sehen, vielmehr sind die Aussagen eine sachliche Analyse über die derzeitige Lage aus seiner Sicht.

  • MPTED am 25.05.2024 21:26 Uhr / Bewertung:

    Nun UH hat wirklich noch zu viel Macht und vieles klappt aus diesem Grund nicht. Er möchte nicht akzeptieren, dass andere anders funktionieren und sein Stil nicht mehr so durchführbar ist. Daran scheiterte auch Kahn. Nur wie man lösen kann ist auch mir nicht wirklich klar! Ich hoffe es findet sich ein Weg! Vom neuen Trainer denke ich, dass wenn ein Spieler lange unter Guardiola spielte und trainierte und sein Stil war ja auch offensiv kann das durchaus passen! Ich hoffe und wünsche mir das! Ob es die Neuen, welche er möchte unbedingt braucht, weiß ich nicht. Denn ich finde die jetzigen Spieler durchaus gut und vor allem pro FCB. Deshalb frage ich schon, warum und ob das stimmt? Schlimmer wie Nagelsmann und Tuchel kann es nicht werden!

  • Rauchkammer am 24.05.2024 18:43 Uhr / Bewertung:

    Solange der Hoeness noch unter den Lebenden weilt, wird aus dem FCB kein seriöser Verein.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.