Elf Mutmacher fürs Weiterkommen des FC Bayern gegen Real Madrid

Nach dem 2:2 im Halbfinal-Hinspiel analysiert die Abendzeitung die Trümpfe des FC Bayern für das Rückspiel bei Real Madrid. Von einer Krake, einem Kumpel, einem King und dem neuen Jens Jeremies.
Patrick Strasser |
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Gemeinsam sind wir stark und können Real ausschalten - dank der Leistung der Bayern-Stars um Sané, Guerreiro und Kane (v.l.) lebt der Traum vom Finale in Wembley nach wie vor.
Gemeinsam sind wir stark und können Real ausschalten - dank der Leistung der Bayern-Stars um Sané, Guerreiro und Kane (v.l.) lebt der Traum vom Finale in Wembley nach wie vor. © IMAGO/Pressinphoto

München - Es ist sozusagen Halbzeit im Champions-League-Halbfinale zwischen dem FC Bayern und Real Madrid, Spielstand 2:2. "Ein komisches Resultat", wie Bayern-Trainer Thomas Tuchel fand. Nun ist Pause. Bis zum Wiederanpfiff im Estadio Santiago Bernabéu von Madrid am Mittwoch nächster Woche sind es - vom Schlusspfiff in München weg gerechnet - genau 190 Stunden. Die längste Halbzeitpause der Welt, so sehen es die Spieler und Verantwortlichen beider Klubs.

Die Rechnerei, wie das einst im Europapokal nach einem 2:2 im Hinspiel der Fall gewesen wäre, können sich alle Beteiligten schenken. Die Auswärtstore-Regelung wurde zur Saison 2021/22 von der Uefa abgeschafft. "Mir gefällt, dass wir eine klare Ausgangsposition haben", sagte Tuchel, "wir können das Ergebnis komplett vergessen und fangen praktisch bei 0:0 an. Das Ziel ist absolut klar: Wir müssen bei Real gewinnen, obwohl es sicher einer der schwierigsten Orte ist, um zu gewinnen."

Tuchel fordert: "Wir müssen mutig sein, voller Selbstvertrauen"

Der Trainer des entthronten Meisters, der in der Königsklasse seine letzte Titelchance hat, forderte für das Rückspiel von seinen Profis: "Wir müssen mutig sein, voller Selbstvertrauen, konzentriert und klar in unserem Spiel - dazu unsere Chancen eiskalt nutzen. Wir haben 90, vielleicht 120 Minuten dafür Zeit oder sogar ein Elfmeterschießen." Für den Traum, das Finale um den Henkelpott am 1. Juni im Wembleystadion von London zu erreichen - elf Jahre, nachdem die Bayern dort im historischen Bundesliga-Duell Borussia Dortmund mit 2:1 bezwangen. Ein Trikot jenes legendären Abends von 2013 trug Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen unter dem Sakko und sprach zufrieden lächelnd: "Es gibt nur ein Ziel - und das ist das Finale."

Die AZ musste nicht lange fahnden, um elf Gründe für einen Final-Einzug zu entdecken. Elf Mutmacher sollt ihr sein:

1) Die Leistung des Hinspiels: "Wir haben gesehen, dass wir mehr als mithalten können, dass wir Phasen haben, wo wir das Spiel kontrollieren und zu Chancen kommen", sagte Joshua Kimmich, "das wird uns auch nächste Woche gelingen."

2) Die Formkurve: Der 1:0-Erfolg im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Arsenal könnte, so Leon Goretzka, "der Anfang von etwas Großem" gewesen sein. Nach dem 2:3-Schock Anfang April bei Aufsteiger Heidenheim hat Bayern sechs Spiele (vier Siege) nicht verloren.

3) Schambein-Leroy: Sein Tor zum 1:1 war eine Gefühlsexplosion nach zuvor 25 Pflichtspielen und 185 Tagen ohne Treffer. Seit knapp sieben Wochen kann Sané aufgrund seiner anhaltenden Schambeinentzündung lediglich individuell trainieren. "Er hat sich durchgebissen", lobte Tuchel.

Kanes Torhunger ist einfach nicht zu stillen

4) Kumpel Jamal: Auch Musiala quälte sich mit einer Sehnenreizung im Knie, stach Freund Jude Bellingham im Duell der Jungstars aus. "Wir dürfen in Madrid nicht schüchtern oder ängstlich spielen", sagte Musiala, "sonst killen sie uns."

5) King Kane: Harrys Torhunger ist nicht zu stillen, 43. Treffer im 43. Pflichtspiel. Der Traum des ehemaligen Tottenham-Mittelstürmers von "seinem" Final at home in Wembley lebt.

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6) Der neue Jeremies: Wenn Dauerläufer Konrad Laimer seinen Akku wieder aufgeladen hat, dürfte er Toni Kroos & Co. im Mittelfeld erneut auf die Socken und die Nerven gehen - wie einst Jens Jeremies.

7) De Ligt statt Kim: An der Säbener Straße hofft man, dass Matthijs de Ligt nach seiner Innenbandverletzung wieder fit wird und in der Abwehrmitte den schwächelnden Min-jae Kim (siehe Seite 18) ersetzen kann.

8) Gnabry und das Versprechen: Nur aufgeschoben, nicht aufgehoben ist die von Trainer Tuchel erneute Prophezeiung, der Flügelstürmer werde gegen Real ein Tor machen. Der Coach: "Serge trifft im Bernabéu!"

Bayern ist Angstgegner von Real-Star Bellingham

9) Hey, Jude: Real-Star Bellingham konnte in neun Partien gegen die Bayern nicht gewinnen. Kein Wunder, spielte er doch vor seinem Wechsel 2023 drei Jahre für den BVB.

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10) Krake Neuer: Kommt es im Rückspiel zum Elfmeterschießen, hat Bayern-Torhüter Manuel Neuer beste Erinnerungen - an das Halbfinal-Rückspiel 2012. Damals parierte Neuer gegen Cristiano Ronaldo und Kaká. Den Elfer von Sergio Ramos guckte er gekonnt drüber.

11) Die vielversprechendere Arithmetik nach dem 2:2 - Real reicht also in Madrid kein 0:0 oder 1:1 - Vorteil Bayern!

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9 Kommentare
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  • luxemburger am 02.05.2024 14:08 Uhr / Bewertung:

    Ich glaube eher,dass Real Madrid weiter kommt.

  • Schwabe1 am 02.05.2024 11:46 Uhr / Bewertung:

    Man muss natürlich hinten sehr gut stehen, darf wenig oder nichts zulassen. Das ist in München gut gelungen, warum nicht auch in Madrid?
    Wie war das, in der 84 Minute, der Elfer war doch gegen den FC Bayern berechtigt.
    Der KIM war fix und fertig und der Trainer Tuchel schaute zu.
    War nicht nötig die Niederlage, doch wird dadurch die Niederlage in Madrid befeuert.
    Der Tuchel will oder kann, für mich, nicht den Erfolg nach München bringen.
    Dazu fehlt Ihm die Portion Glück, Zukunft ist damit vorgezeichnet..

  • Play Fair am 02.05.2024 13:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Schwabe1

    und wenn du's noch fümfazwanzg' moi wiederholst wird's nicht richtiger oder g'scheider.
    an tuchel lag's sicher nicht, seine aufstellung und besonders der wechsel in der pause waren echt schlau.
    ebenso sein schachzug auf der linken seite gegen arsenal...da hat er mich wirklich überrascht.
    der mann ist kein idiot, soviel ist sicher.

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