"Die Leute, die gesprochen haben, wollen mich treffen"

München – Nachdem die Bayern die vorzeitige Meisterschaft in der heimischen Arena letzte Woche gegen Mönchengladbach verpasst haben, soll der Gewinn der Schale und diesen Samstag offiziell gemacht werden. Dann im benachbarten Ingolstadt, das gerade mit seiner Trainerrotation für Schlagzeilen sorgt.
Guardiola zollte dem vermeintlichen Außenseiter auf der Pressekonferenz Respekt: "Vielleicht waren sie die beste Mannschaft, die in dieser Saison in der Allianz Arena gespielt hat. Es wird ein kompliziertes Spiel, aber wir kämpfen für den Sieg. Wir haben viel gearbeitet, dass wir jetzt in dieser Situation sind."
Lesen Sie auch: Und jetzt, Bayern? Wer bleibt – und wer geht?
Mit dem Gewinn der Meisterschaft könnte man sich dann vielleicht auch ein wenig über die nach wie vor große Enttäuschung nach dem Champions-League-Aus gegen Atlético Madrid hinwegtrösten. Über die aktuelle Stimmungslage bei ihm und der Mannschaft sagte der Katalane: "Wir hatten viel Enthusiasmus, das Finale zu erreichen. Es hilft jetzt nur Zeit, Tage, Tage, Tage."
Wut auf den Maulwurf - aber keine Hexenjagd
Dass das Thema auch drei Tage nach Abpfiff noch immer so hohe Wellen schlägt und an Abhaken noch lange nicht zu denken ist, liegt nicht zuletzt auch an einem brisanten Medienbricht, der am heutigen Freitag die Runde machte. Nach Informationen der Bild-Zeitung soll Pep Guardiola nach Abpfiff der Partie in der Kabine ausgerastet sein und die medizinische Abteilung für die Niederlage verantwortlich gemacht haben.
Dass derartige Interna aus dem Innersten der Arena den Weg zur Presse finden, regt Guardiola sichtlich auf – er wittert eine Verschwörung gegen sich: "Was in der Kabine passiert, sollte in der Kabine bleiben. Die Leute, die gesprochen haben, wollen mich treffen. Das ist viele, viele Male passiert in den drei Jahren."
Eine Hexenjagd nach dem Maulwurf wird es in Guardiolas letzten München-Tagen aber nicht geben: "Die Personen, die gesprochen haben, verstehen nicht, dass sie damit die Mannschaft, den Verein treffen. Ich weiß nicht, wer gesprochen hat, das ist mir egal." Und auch wenn er den Bericht nicht wirklich dementiert, nimmt Guardiola das angeblich von ihm scharf kritisierte Ärzte-Team heute wieder aus der Schusslinie: "Immer ist der Trainer für alles verantwortlich, das ist überall auf der Welt so."
Guardiola: "... dann habe ich versagt"
Dass mit dem Ausscheiden aus der Champions League seine Ära in München unvollendet bleiben wird, ist auch Guardiola bewusst. Beinahe schon resignierend fasst er zusammen: "Wenn die Bewertung davon abhängt, dass ich die Champions League nicht gewonnen habe, dann habe ich versagt. Das könnt ihr schreiben. Ich wusste, dass es unmöglich ist, ein besseres Ergebnis als Jupp Heynckes zu erzielen."