Der liebesbedürftige Herr Mané und seine Ansage an Barcelona
München - Nach dem wilden, nervenaufreibenden 1:1 im Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach stand für die Stars des FC Bayern erstmal Zerstreuung an, ehe es am Mittwoch in der ersten Runde des DFB-Pokals zu Außenseiter Viktoria Köln geht (20.46 Uhr/ARD und Sky). Das Team um Trainer Julian Nagelsmann traf sich am Sonntag im Forsthaus Wörnbrunn in Grünwald zu einem gemeinsamen Barbecue, es gab Kaffee und Kuchen, auch die Familien waren dabei, dazu der Vorstand und das Präsidium.
FC Bayern tauscht Trikots gegen Lederhosen
Die Bayern-Familie schwört sich ein für die erste Englische Woche der Saison, stärkt den Zusammenhalt – und pflegt Traditionen. Denn zuvor stand bereits ein anderer wichtiger Termin an: Das Lederhosen-Shooting bei Paulaner am Nockherberg, bei dem die Münchner ihre Trikots gegen Lederhosen, Trachtenjanker und Haferlschuhe eintauschten. Wurde ja auch Zeit: Bis zum Wiesn-Start sind es keine drei Wochen mehr. Im (Kamera-)Fokus dabei: Die Neuzugänge Matthijs de Ligt, Mathys Tel, Noussair Mazraoui, Ryan Gravenberch und Sadio Mané, wobei der Senegalese schon in seiner Zeit bei RB Salzburg Bekanntschaft mit Tracht gemacht hat.
"Ich habe die Lederhose schon mal auf einer Weihnachtsfeier in Salzburg getragen, ich kenne das also und mag es. Ich habe die Lederhose jetzt schon seit acht Jahren", sagte Mané, der am Samstagabend im Topspiel gegen Gladbach Pech hatte: Er erzielte zwei Abseitstore und vergab zudem einige klare Chancen. Bislang steht er bei einer Ausbeute von vier Saisontoren in fünf Partien. Sehr ordentlich! Mané fühlt sich in München und beim FC Bayern bereits sehr wohl, wie er weiter erklärte: "Es fühlt sich so an, als wäre ich schon lange, lange Zeit hier. Es ist nie einfach, wenn man den Klub wechselt. Aber ich habe Glück, hier bei diesem großen Verein zu sein. Wow! Wie man mich hier empfangen hat. . . Ich möchte einiges zurückgeben."
Sadio Mané: "Für mich ist es sehr wichtig, geliebt zu werden"
Der Ex-Liverpool-Star machte zudem deutlich, was ihm die Zuneigung der Fans bedeutet. Bereits nach dem 6:1-Sieg am ersten Bundesliga-Spieltag bei Eintracht Frankfurt holten ihn die Bayern-Anhänger auf den Zaun und gaben ihm das Megafon. "Für mich ist es sehr wichtig, geliebt zu werden", sagte Mané: "Ich will immer mein Bestes geben, meinen Job erledigen, die Fans glücklich und stolz machen. Das ist meine Motivation, jeden Tag mein Bestes zu geben."
Der liebesbedürftige Herr Mané – diese offene, nahbare Art kommt bei Fans und Mitspielern prima an. Und nicht zuletzt seine spielerische Klasse. Mané ist auch einer der Trümpfe in der Champions League, in der mit dem FC Barcelona und Inter Mailand zwei namhafte Gegner auf die Bayern warten. "Wir sind bereit für diese großen Spiele", sagte Mané selbstbewusst: "Wenn du der Beste sein willst, musst du die Besten besiegen. Wir werden sehr gut vorbereitet sein."
Thomas Müller bremst Euphorie
Thomas Müller, Manés Partner im Bayern-Sturm, bremste die aktuelle Euphorie ein wenig. "Wir wissen ja auch, dass die Finalspiele und alles, was dazugehört, erst in einem halben, dreiviertel Jahr gespielt werden. Deswegen bringt uns jetzt Richtung Champions-League-Sieg unsere aktuelle Topform herzlich wenig", sagte der Ur-Bayer Müller. Es gehe jetzt vielmehr "darum, diese Form und diese Art und Weise, wie wir Fußball spielen, durch das ganze Jahr zu tragen. Und da geht es jetzt mit den vielen Spielen erst richtig los." Man habe zwar, so betonte Müller, "eine tolle Mannschaft, wir haben tolle Charaktere, tolle Spieler und bringen aktuell auch tolle Leistungen, ganz klar. Aber wir wissen alle, wie schnell es sich im Fußball auch drehen kann. Deswegen: Wir müssen schon liefern, liefern und noch mal liefern."
Der bayerische Lieferdienst.
Daher liegt der Fokus erstmal auf dem Pokalspiel gegen Drittligist Köln. "Nachdem wir zwei Jahre nichts, aber mal gar nichts mit dem Pokalsieg zu tun hatten, wollen wir unbedingt wieder ins Finale kommen", forderte Müller.