Der dritte Streich: Kommt jetzt auch Gündogan?

Kommt der nächste Dortmunder nach Götze und Lewandowski nach München? Die Bayern sollen Interesse an Ilkay Gündogan haben.
Matthias Kerber |
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Ilkay Gündogan spielt seit 2011 für Borussia Dortmund
dpa Ilkay Gündogan spielt seit 2011 für Borussia Dortmund

München - Das Wildern in fremden Gefilden ist ja im Freistaat Bayern nicht zwanghaft eine ehrenrührige Angelegenheit. Nicht umsonst hat es Wildschütz Georg Jennerwein (1848 - 1877) zu Legendenstatus gebracht. Der FC Bayern, der seit Sonntag ja bereits wieder als Meister feststeht, hat jetzt vor dem Pokalhalbfinale gegen die Borussia (hier geht's zum AZ-Liveticker) seine Blicke wieder begehrlich nach Dortmund gerichtet und könnte damit zum Serienabwerber werden. Holen die Münchner nach Mario Götze (2013) und Robert Lewandowski (2014) den dritten Schwarz-Gelben an die Säbener Straße?

Mittelfeld-Mann Ilkay Gündogan soll auf der Wunschliste von Trainer Pep Guardiola und den Bayern-Bossen eine der Top-Positionen einnehmen. Laut „Bild“ ist das Interesse an dem 24-Jährigen – der in Dortmund noch Vertrag bis 2016 hat, der aber alle Avancen, diesen zu verlängern, bisher ausgeschlagen hat – neu entfacht. So soll es zuletzt wieder Kontakte mit der Gündogan-Seite gegeben haben. Schon 2014 war der deutsche Nationalspieler, der immer wieder verletzt ist, ein Thema bei den Münchnern.

Doch die Bayern sind nicht die Einzigen, die sich die Dienste Gündogans sichern wollen. So ist es ein offenes Geheimnis, dass die finanzstarken englischen Topklubs Manchester United und Arsenal London ihre Finger begehrlich ausgestreckt haben. Eine Ablöse von 30 Millionen Euro soll aufgerufen werden. Anders als noch bei Lewandowski, bei dem die Borussia auf die Millionen für einen vorzeitigen Wechsel nach München verzichtete, können sich die Dortmunder angesichts der Katastrophensaison und dem Verpassen der lukrativen Champions League einen solchen Geldsegen kaum entgehen lassen. Aus dem Umfeld Gündogans war auch zu hören, dass sich seine Lebensgefährtin, die Schauspielerin Sila Sahin, in Dortmund nicht wirklich heimisch fühlt. Für die Bayern wäre eine Verpflichtung Gündogans eine Investition in die Zukunft. Die Verträge des spanischen Ballkontrolleurs Xabi Alonso, der immerhin schon 33 ist, und von Weltmeister Bastian Schweinsteiger laufen 2016 aus. Bei dem 30-jährigen Schweinsteiger war zuletzt zu hören, dass er seine sportliche Zukunft möglicherweise in den USA sieht.

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Gündogan also Bayerns dritter Streich im Dortmund-Revier? Die Borussia, die mit den Meisterschaften 2011 und 2012 zwischenzeitlich zur Nummer 1 im deutschen Fußball vor den Bayern aufgestiegen war, hat die Abgänge ihrer Leistungsträger Götze und Lewandowski nach München sportlich nie wirklich verkraftet. Während sich die Bayern zu alter Grandeur erhoben, stürzte Dortmund in dieser Saison vollkommen ab. Zwischenzeitlich krebste man sogar als Tabellenletzter rum. Unglaubliche 37 Punkte beträgt der Rückstand auf die Münchner in der Bundesliga nach bisher 30 Spieltagen.

Die Münchner Begehrlichkeiten, die in dieser Saison darin gipfelten, dass die Bayern öffentlich auch um Nationalstürmer Marco Reus buhlten, Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sogar Vertragsinhalte (Ausstiegsklausel und -summe) öffentlich machte, hatten das Verhältnis der beiden deutschen Vorzeigeklubs nachhaltig beschädigt. Zwischenzeitlich herrschte eine extreme Eiszeit zwischen den Chefetagen, die nur immer wieder durch gezielte öffentliche Giftpfeile unterbrochen wurde. Sportvorstand Matthias Sammer geriet sich mit Trainer Jürgen Klopp in die Haare. Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schoss sich auf Rummenigge ein, Präsident Karl Hopfner stutzte dann wieder Watzke zurecht. Am Ende hatte Trainer Guardiola dann kein Interesse mehr an Reus, der beim BVB verlängerte.

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Vor dem Pokalhalbfinale war zumindest das früher obligatorische – zuletzt aber aufgrund der Verstimmungen gestrichene – Vorstandsessen wieder angesetzt. Wohl auch, weil den Dortmundern der Transfer Gündogans nicht so ungelegen käme, wie die Wechsel von Götze und Lewandowski. Halten können sie den Nationalspieler wohl eh nicht – da käme eine neuerliche Millionenspende aus München ganz gelegen.

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